Grünwald · Ohne Fleiß kein Preis

Täglich üben ist für die Teilnehmer von »Jugend musiziert« Pflicht, schließlich soll es für jeden Urkunden geben. Foto: hw

Grünwald · »Ohne Üben wird das nichts«, stellt Niklas (14) klar. Seit neun Jahren spielt er bereits Cello und bereitet sich gemeinsam mit zahlreichen anderen Jugendlichen auf den größten Wettbewerb, den es an deutschen Musikschulen gibt, »Jugend musiziert« vor.

Dieser wird auch in der Musikschule Grünwald in der Ebertstraße 1 ausgetragen. Rund 200 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 19 Jahren haben sich dafür im Vorfeld angemeldet. Nicht alle gehören zur Grünwalder Musikschule. Mitmachen kann jeder, der in den angrenzenden Gemeinden oder Stadtteilen wohnt.

Wer allerdings beim Wettbewerb punkten will, muss proben, und das täglich. »Man übt schon intensiver wenn man sich auf einen Wettbewerb vorbereitet«, bekennt Niklas weiter. Schließlich soll es dann auch einen ersten Platz geben, mindestens aber einen zweiten. Auch die Konkurrenz, die ihr Instrument ebenfalls perfekt beherrscht, spornt an, bekennt der junge Musikliebhaber. Das kann auch Alexander (13) nur bestätigen. Für den Wettbewerb übt er täglich eine Stunde, er spielt Geige und Bratsche. »Es ist toll, wenn man Erfolg hatte und einfach gut gespielt hat«, verrät er. Auch Annika (6) sieht das so, sie spielt seit zwei Jahren Geige und hat ebenfalls schon am Wettbewerb teilgenommen und auch schon eine Urkunde gewonnen, wie sie nicht ohne Stolz erzählt. Das Vorspielen in den unterschiedlichen Disziplinen, zu denen übrigens auch Percussion und Gesang gehören, ist öffentlich, Zuhörer sind ausdrücklich erwünscht. »In diesem Jahr feiert der Wettbewerb seinen 50. Geburtstag, wir sind im 19. Jahr mit von der Partie«, berichtet Musiklehrer Stefan Hofbeck.

Wer beim Regionalentscheid eine Note 1 mit Weiterempfehlung bekommt, darf dann beim Landeswettbewerb teilnehmen, von dort geht es dann zur Bundesentscheidung weiter. »Wer da mitmachen darf, der kann sich schon etwas einbilden«, so Hofbeck. Seine Kollegen und er seien immer mächtig stolz, was die jungen Musiker für Leistungen präsentierten, bemerkt Hofbeck.

Der Funke der Begeisterung springe schnell über, wenn man sehe, mit welchem Eifer und Fleiß die Jugend hier trainiere, und das, obwohl die schulischen Anforderungen immer höher und die Freizeit immer knapper werde. Er freue sich auch, wenn die Kinder und Jugendlichen sich gegenseitig bei ihrem Vorspiel besuchten, um sich gegenseitig auch ein wenig Mut zu machen. Die Besten der Besten kann man in drei Konzerten am 2. und 3. Februar hören. Am Samstag finden sogar gleich zwei Preisträgerkonzerte statt: um 16.30 Uhr und um 18.30 Uhr. Am Sonntag findet dann um 17.00 Uhr nochmals ein Konzert der im wahrsten Sinne des Wortes »Ausgezeichneten« statt. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei. hw

Artikel vom 22.01.2013
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