Der Schaden ist groß, aber Center Manager Kropp hilft unbürokratisch

Messestadt Riem · Ausgebrannt in der Silvesternacht

Familie Holzner auf ihrem völlig verrußten Balkon. Ihr Zuhause ist zurzeit unbewohnbar.	Foto: privat

Familie Holzner auf ihrem völlig verrußten Balkon. Ihr Zuhause ist zurzeit unbewohnbar. Foto: privat

Messestadt Riem · Stellen Sie sich vor, Sie gehen zum Feiern der Jahreswende mal gerade vor die Tür, und wenn Sie zurückkommen, ist die halbe Wohnung ausgebrannt. Diesen katastrophalen Jahresbeginn musste Familie Holzner aus der Lehrer-Wirth-Straße erleben.

Eine verirrte Rakete war wohl schuld, dass erst die Möbel auf dem Balkon der fünfköpfigen Familie in Brand gerieten und dann über die geborstenen Fensterscheiben auch Wohnzimmer, Küche und Flur durch die Rauchentwicklung unbewohnbar, das Inventar völlig zerstört wurden. Zunächst konnten auch die anderen Räume, also Schlaf- und Kinderzimmer, nicht betreten werden. Zwischenzeitlich gelang es dem Familienvater wenigstens, ein paar Spielsachen des Jüngsten herausholen. »Er vermisste seine Stoffmaus, die er schon seit seiner Geburt hat.« Für den Fünfjährigen ist die Situation natürlich besonders aufwühlend. Aber auch die anderen Familienmitglieder Mutter, Bruder (14) und Schwester (12) sind mitgenommen. Vater Holzner: »Meine Frau ist zwar optimistisch, aber es wird hart für uns, denn leider ist unser Hausrat unterversichert.« Es fehlen wohl 20.000 Euro, um alles wieder zu beschaffen.

Dass der Optimismus von Frau Holzner nicht ganz unberechtigt ist, zeigt sich an der Hilfsbereitschaft von Menschen, die den Holzners tatkräftig beistanden. Nicht nur Pfarrer Martin Guggenbiller von der Pfarrei St. Florian half der Familie in den ersten schweren Tagen, auch die Orientierungsstelle der Stadt München half schnell mit Geld, damit sich die Fünf neue Winterjacken kaufen konnten. Aber besonders von einer Seite erfährt die Familie eine ungewöhnliche Hilfsbereitschaft. Herr Holzner wandte sich an den Center Manager der Riem Arcaden, Wolfgang Kropp, und der ließ sich nicht lange bitten. Er sagte unbürokratische, schnelle Hilfe zu. In Markt Schwaben mietete er eine Ferienwohnung an, die die Sanierungszeit der Riemer Wohnung überbrücken soll. Holzner: »Die Wohnung passt wunderbar, wir haben genug Platz, und zur S-Bahn ist es nicht weit.« Wolfgang Kropp ergänzt: »Der Mietvertrag läuft bis Ende Februar, aber man kann ihn auch verlängern, wenn es mit der Brandsanierung länger dauert.« Außerdem plant Kropp eine Charity-Aktion in der Ladenstraße der Riem Arcaden, wo über das Schicksal der Familie berichtet werden soll und Spenden gesammelt werden; auch ein Spendenkonto soll eingerichtet werden.

»Das ist wirklich toll, wie Herr Kropp uns hilft«, meint Holzner dankbar. »Wir hatten ja andere Pläne für dieses Jahr. Eigentlich wollten wir uns einen gebrauchten VW Bus anschaffen, unser Opel Astra ist arg in die Jahre gekommen. Und wir wollten ein paar Tage an den Gardasee fahren. Das können wir jetzt vergessen.« Vielleicht lässt er sich aber doch noch vom Optimismus seiner Frau anstecken. Denn die Hilfswelle rollt. Gabriele Heigl

Artikel vom 15.01.2013
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