Der Südost-Kurier blickt mit Walter auf das alte und neue Jahr

Obergiesing/Fasangarten · Was kommt 2013?

Vorsitzender des Bezirksausschusses Obergiesing- Fasangarten, Horst Walter.	Foto: privat

Vorsitzender des Bezirksausschusses Obergiesing- Fasangarten, Horst Walter. Foto: privat

Obergiesing/Fasangarten · Während des Jahreswechsels ist auch für die Lokalpolitik Zeit, ein Resümee über die letzten zwölf Monate mit einem Ausblick auf das neuen Jahr 2013 zu ziehen.

Der Südost-Kurier sprach mit Horst Walter, Vorsitzender des Bezirksausschusses (BA) Obergiesing / Fasangarten, über seine Eindrücke aus 2012 und welche Perspektiven er für seinen Stadtteil 2013 sieht.

Südost-Kurier: Mit welchen Gefühlen blicken Sie aus Stadtteilsicht auf das abgelaufene Jahr 2012 zurück?

Horst Walter: Die Verdichtung und damit die Zahl der Bewohner nahmen im letzten Jahr weiter zu. Die Verkaufspreise der Eigentumswohnungen im großen Entwicklungsgebiet »Agfa-Park« sind wesentlich teurer als angekündigt – teilweise weit über 6.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Marktgesetze greifen daher voll.

Welche wichtigen Aufgaben konnten seitens des Bezirksausschusses erledigt werden, welche dringenden Wünsche wurden erfüllt?

Horst Walter: Vor allem Parkraum ist im öffentlichen Raum knapp. Die Parkraumlizenzgebiete wurden erfolgreich eingeführt und von den Anwohnern akzeptiert. Zusätzliche Gebiete wurden gefordert. Mit vernünftigen Regulierungen kann der knappe Raum einvernehmlich genutzt werden – zum Beispiel am Gesundheitszentrum Giesinger Bahnhof.

Welche offenen Stadtteilbaustellen bestehen und welche größeren Projekte werden 2013 besonders im Fokus stehen?

Horst Walter: Der Bebauungsplan 2037 »Europäische Schule mit Grünordnung« mit seinen verschiedenen, rechtlich vorgeschriebenen Verfahrensschritten wird sich durch das ganze Jahr 2013 ziehen. Das damit verbundene Kerngebiet soll durch einen Investor, der noch von der BIMA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben / d.Red.) gesucht wird, bebaut werden. Eine ständige Bürgerbeteiligung sollte zudem gewährleistet sein.

Beim rechtskräftigen Bebauungsplan 1586 wurde für den Teil MK 2 (ehemaliges Giesinger Bahnhofskino) bereits in den 90er-Jahren ein über §34 BauGB hinausgehendes Baurecht geschaffen. Der BA 17 hatte nochmals mit Bedauern festgestellt, dass das ehemalige Bahnhofskino nicht auf die Denkmalliste gesetzt wurde. Die Ausbildung einer städtebaulichen Dominante dagegen sah der BA mit Skepsis. Die sogenannte Giesinger Flunder wird wegen des Baurechtes wahrscheinlich nicht zu retten sein. Ich sehe ein weiteres Problem bei zunehmenden fragwürdigen Hinterhofbebauungen. Werden dadurch Problemwohnungen der Zukunft geschaffen durch das Fehlen elementarer Voraussetzungen für gesundes Wohnen – wie etwa durch den Mangel an Licht, Luft und Sonne? Auch die Ablösung der Verpflichtung, Stellplätze zu errichten, durch die Zahlung einer Pauschale, die wesentlich günstiger ist als die Baukosten eines Stellplatzes, führt zu einer zusätzlichen Verknappung des Parkraums. Offen ist auch noch die weitere Planung für die Tegernseer Landstraße. Die Rahmenplanung für diesen Bereich liegt immer noch nicht vor. Hier hat die »Soziale Stadt« schlecht gearbeitet. Die städtebauliche und verkehrliche Verbesserung der Tegernseer Landstraße ist für den BA 17 eine wichtige Aufgabe auch im Jahr 2013.

Wie sehen Sie den 17. Stadtbezirk Obergiesing / Fasangarten für die kommenden Jahre gewappnet?

Horst Walter: Der Stadtteil ist nahezu ein Abbild der gesamtstädtischen Situation: Zuzug, Gentrifizierung, Nachverdichtung und steigende Mieten prägen auch das nächste Jahr. HH

Artikel vom 01.01.2013
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