Ein Fass konnte 2012 im Landkreis oft aufgemacht werden

Landkreis · In Feierlaune

Ob Festwoche in Ismaning im Juni, der Aufstieg des Heimstettner SVH in die Regionalliga Bayern, der fertige Realschulbau in Poing oder die gelungen sanierte Feldkirchner Volksschule – es gab 2012 viele Anlässe zum Feiern im Landkreis

Poing-Unterföhring-Ismaning-Hallbergmoos · Vor allem die Poinger können auf ein gelungenes Jahr 2012 zurückblicken, allen voran der »erste Mann« der Gemeinde, Bürgermeister Albert Hingerl. Am Abend des 11. März wusste er, dass er die Mehrheit der Poinger hinter sich hatte und nochmal ran durfte im Rathaus. Um die Bürgermeisterwahl wieder mit den Kommunalwahlen gleich zu takten, waltet Hingerl jetzt sogar acht Jahre am Stück seines Amtes.

Vor diesem Erfolg verblasste die für den Gemeindesäckel überaus ärgerliche Doppelzahlung an einen Bauunternehmer in sechsstelliger Höhe, die Hingerl schon 2011 zugesetzt hatte. Die Poinger Realschule konnte nach Jahren des improvisierten Container-Lebens in ihr schönes, neu erbautes Gebäude ziehen. Jetzt hat Rektor Matthias Wabner maßgeschneiderte Räumlichkeiten, um sein pädagogisches Konzept der »Bewegten Schule« umzusetzen. Dazu passt, dass das Kultusministerium das Institut als »Referenzschule für Medienbildung« ausgewählt hat. Auch die Ismaninger Bürger hatten allen Grund, sich über Schulisches zu freuen. Nach jahrelangem Wetteifern mit der Nachbargemeinde Unterföhring stand im Juni fest, dass der Kreistag des Landkreises München Ismaning den Zuschlag als Standort für das neue Gymnasium im Nordosten gab. In Feldkirchen wurde zwar keine neue Volksschule gebaut, aber was da komplett frisch saniert im Juli an Schüler und Lehrer übergeben werden konnte, ist schlichtweg eine Schau. Sogar die bayrische Architektenkammer konnte dem Gebäude nicht seine Anerkennung verwehren und zeichnete es als »beispielhaftes Projekt« aus. Auch die Feldkirchner Breitensportler hatten etwas zu feiern im vergangenen Jahr. Das 100-jährige Bestehen des TSV war Anlass für ein drei Tage dauerndes Jubiläumsfest auf der Sportanlage an der Olympiastraße.

In einer anderen Liga spielen im wahrsten Sinne des Wortes die Heimstettner Fußballer des SVH. Ihnen gelang die Verwirklichung eines Traums, sind sie doch heuer in die Regionalliga Bayern aufgestiegen, also nur noch eine Stufe von der Profiliga entfernt. Die Mannschaft von Trainer Rainer Elfinger ging als Tabellensiebter in die Winterpause. Respekt! Ismaning konnte gar eine Art Reise ins Erdinnere feiern. Bürgermeister Michael Sedlmair gab im April mit einem bergmännischen Meißelschlag das Startzeichen für das 72 Millionen Euro teure Ismaninger Jahrhundertprojekt Geothermie. Dass es auch interkommunal sehr gut läuft im Münchner Norden, zeigte das Jubiläumstreffen der NordAllianz. Vor dreißig Jahren hatten die Kommunen Ismaning, Unterföhring, Garching, Hallbergmoos, Eching, Neufahrn, sowie Ober- und Unterschleißheim beschlossen, in wirtschaftlichen Angelegenheiten zusammen zu arbeiten. Unter dem Motto »Gemeinsam sind wir stark« ziehen die Acht seither sehr erfolgreich an einem Strang.

Dass auch das Brauchtum nicht zu kurz kam, dafür sorgten viele Auftritte der Schäffler aus Aschheim, Ismaning und Kirchheim, das Aufstellen des Maibaums in Aschheim/Dornach, die Ismaninger Festwoche im Juni sowie das erste Poinger Volksfest im Juli. In Feldkirchen schließlich konnte die evangelische Kirche ihre Grundsteinlegung vor 175 Jahren festlich begehen. Die älteste protestantische Kirchengemeinde im Dekanat plagt zwar momentan ein Sanierungsbedarf am ehrwürdigen Gebäude, aber der Festtag im März bleibt trotzdem in besonderer Erinnerung. Das werden die Anzinger definitiv auch behaupten, obwohl es Petrus mit dem Wetter oft nicht gut meinte mit den Anzinger Festveranstaltungen zum 1200-jährigen Bestehen der Gemeinde. Festzug, Gottesdienst mit Friedrich Kardinal Wetter, Kreisfeuerwehrtag, Gau-Böllerschießen, viel Brauchtum und Volksmusik – das Jahr 2012 werden die Anzinger so schnell nicht vergessen. Diesen Satz kann man schon mal für den Jahresrückblick im nächsten Jahr festhalten, dann allerdings für die Plieninger. 2013 ist ihr Jubiläumsjahr »1200 Jahre Pliening«. Die Festvorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren.

Gabriele Heigl

Artikel vom 25.12.2012
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