Rückblick und Ausblick – Jubiläum mit großem Fest und viel Polit-Prominenz

Moosach · Müttertreff Moosach feiert 25-jähriges Bestehen

Die jungen Frauen im Familienzentrum Müttertreff Moosach feierten mit Leiterin Yvonne Todisco (3. von links) das Jubiläum mit einem großen Fest.	Foto: ws

Die jungen Frauen im Familienzentrum Müttertreff Moosach feierten mit Leiterin Yvonne Todisco (3. von links) das Jubiläum mit einem großen Fest. Foto: ws

Moosach · Wer hätte das vor 25 Jahren gedacht: Dass sich der anfangs kleine Müttertreff Moosach einmal zu einem großen Familienzentrum entwickelt. Väter sind inzwischen auch willkommen.

Die Einrichtung feierte nun ihr Jubiläum mit einem großen Fest und viel Polit-Prominenz. Während die Kleinen sich beim Kasperltheater und beim Kinderschminken vergnügten, gab es für die Erwachsenen jede Menge Rückblicke und Ausblicke zu hören. Zunächst präsentierte die Vereinsvorsitzende Yvonne Todisco den Ehrengästen voller Stolz die aktuellen Zahlen: Im Durchschnitt besuchten pro Monat 430 Mütter, neun Väter und 550 Kinder die Einrichtung an der Feldmochinger Straße. Das Zentrum sei längst ein fester Bestandteil in Moosach.

In den Räumen im ersten Stock des Hauses ist unter der Woche viel los: Da gibt es den Offenen Treff, Kurse, Vorträge, offene Babygruppe, Miniclub, Krabbelgruppe und vieles mehr. Nicht zu vergessen die Feste, Feiern und Flohmärkte. »Es waren 25 Jahre voller Aktionen. Uns wird es nie langweilig«, resümierte Treff-Leiterin Todisco. Die Dienst-Mütter und Dienst-Väter leisteten pro Jahr 2353 Stunden zur Betreuung der Kleinkinder.

Das Zentrum wird seit 2010 zudem durch eine sozialpädagogische Fachkraft professionell unterstützt und längst vom Sozialreferat der Stadt München und dem bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen finanziell gefördert. Todisco hob auch die Spenden der Bürger hervor, »die den Verein am Laufen gehalten haben«. Zudem sagt der Müttertreff Moosach den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern ein »ganz liebes Dankeschön«, denn »davon kann es nie genug geben«, betonte die Leiterin. Auch Petra Frank vom »Landesverband Mütter- und Familienzentren in Bayern e. V.«, die vor 25 Jahren selbst mit ihren beiden Kindern dabei war, wünschte der Moosacher Einrichtung weiterhin viele engagierte Mütter und Väter. »Es geht darum, viele Helfer zu finden, die ihre Zeit hier sinnvoll verbringen wollen.« Engagierte junge Frauen hatten am 1. Dezember 1987 für ihre Krabbelkinder einen Selbsthilfeverein gegründet. »Das war nicht so einfach«, erzählte eine der Gründerinnen am Rande des Jubiläumsfestes. Hauptproblem sei es gewesen, einen Raum zu finden und Geld für die Miete aufzutreiben.

Entstanden aus einer Krabbelgruppe in der Moosacher Pfarrei St. Mauritius, kam der Müttertreff zunächst im Vereinsheim Hacklhaus am Moosacher St.-Martins-Platz unter und später in Räumen an der Feldmochinger/Ecke Scharnhorststraße. Doch auch das war nur ein Interimsquartier. Man zog weiter und fand vor vielen Jahren eine dauerhafte Bleibe im Eckgebäude Feldmochinger/Bingener Straße. Dort ist viel Platz, um jungen Frauen ein umfangreiches Angebot mit ihren Babys und Kleinkindern bieten zu können.

»Der Müttertreff wurde zu einer Institution. Es ist ein bunter, vielfältiger Ort für Familien«, lobte Volker Hausdorf vom Stadtjugendamt. Die Moosacher Landtagsabgeordnete Diana Stachowitz (SPD) wies daraufhin, dass sich das Angebot im Laufe der Jahrzehnte von einem Treffpunkt für Eltern- und Kindergruppen ausgeweitet habe auf Betreuungshilfen, gesunde, leckere und günstige Buffets, große und interessante Bibliotheken mit Büchern und Zeitschriften sowie auf eine Fülle von Kursen und Vorträgen. Joachim Unterländer (CSU), der Landtagsabgeordnete im Münchner Norden, wünschte »alles Gute für die nächsten 25 Jahre und halten Sie Ihr Angebot aufrecht, die Familien brauchen das.«

Unter der Polit-Prominenz war auch der Moosacher Stadtrat und SPD-Fraktionschef Alexander Reissl. Er habe an den Wänden des Müttertreffs die drei Schlagworte »Gleichwertigkeit«, »Gemeinsamkeit« und »Vertrauen« gelesen, sagte der Politiker. »Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen gelingt, dies in der täglichen Arbeit zu realisieren.« Die Moosacher Bezirksausschussvorsitzende Johanna Salzhuber (SPD) erinnerte daran, dass es vor 25 Jahren im Stadtteil kaum Betreuungsmöglichkeiten für Babys und Kleinkinder gegeben habe. Das ändere sich nun glücklicherweise immer mehr. »In Moosach sind derzeit allein vier Krippen in Bau und weitere in Planung«, berichtete die Stadtteilpolitikerin. CSU-Fraktionschef und OB-Kandidat Josef Schmid wies angesichts des Geburtenüberschusses in München auf die Notwendigkeit von privaten Familienzentren wie dem Müttertreff Moosach hin. Als einer von immerhin sieben Rednern fasste sich Stadtrat Schmid besonders kurz. Denn »im vorletzten Jahrhundert hat man die Folter abgeschafft – und Grußworte eingeführt«. ws

Artikel vom 12.12.2012
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