Dr. Kurt Mühlhäuser feiert Abschied – Nachfolger wird Dr. Florian Bieberbach

Moosach · »Mister Stadtwerke« geht!

(Bild li.) Dr. Kurt Mühlhäuser feiert bald seinen Abschied bei den Stadtwerken, Dr. Florian Bieberbach (Bild re.) wird 2013 der neue Stadtwerke-Chef. (Bild hinten) Die Stadtwerke-Zentrale in Moosach (Dachauer Straße). Fotos: ws/SWM

(Bild li.) Dr. Kurt Mühlhäuser feiert bald seinen Abschied bei den Stadtwerken, Dr. Florian Bieberbach (Bild re.) wird 2013 der neue Stadtwerke-Chef. (Bild hinten) Die Stadtwerke-Zentrale in Moosach (Dachauer Straße). Fotos: ws/SWM

Moosach · Stadtwerke-Chef Dr. Kurt Mühlhäuser (68) feiert bald Abschied. 17 Jahre lang leitete er das städtische Unternehmen. Am 1. Januar 2013 bekommen die 2800 Mitarbeiter in der Moosacher Stadtwerke-Zentrale an der Dachauer Straße einen neuen Chef: Dr. Florian Bieberbach ist 39 Jahre alt und derzeit Kaufmännischer Geschäftsführer.

Der Konzern hat insgesamt 7900 Beschäftigte: allein 3500 Tram-, Bus- und U-Bahn-Fahrer sowie zahlreiche Mitarbeiter in den Werkstätten und in den drei Münchner Heizkraftwerken. Kurz nach dem Millenniumswechsel wurde die neue Stadtwerke-Zentrale auf dem ehemaligen Gaswerksareal in Moosach bezogen, gelegen zwischen Dachauer Straße und Georg-Brauchle-Ring. Dort hat man damals Dienststellen und Werkstätten von 26 Standorten in ganz München untergebracht – nebst Verwaltung und Geschäftsführung.

Mühlhäuser hatte mit 51 Jahren die Führung der Stadtwerke übernommen. Das war 1995. Der promovierte Jurist und Ökonom prägte das Unternehmen entscheidend. Er sanierte die Stadtwerke (SWM) und trieb die Energiewende voran. So nimmt München beim Ausbau der Erneuerbaren Energien bereits Spitzenplätze in Europa und in der Welt ein. Der Konzern hat ein ehrgeiziges Ziel: Er will bis zum Jahr 2025 den gesamten Münchner Strombedarf – das sind sage und schreibe 7,5 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr – in eigenen regenerativen Anlagen erzeugen und rechnet mit einem Investitionsbedarf von neun Milliarden Euro bis 2025. Der Stadtwerke-Chef wandelte zudem den einst »stark defizitären städtischen Eigenbetrieb« mit seinem »eher behäbigen kommunalen Apparat« in ein »erfolgreiches, ökologisch vorbildliches und konkurrenzfähiges Wirtschaftsunternehmen« um. 2011 erzielte es einen Jahresüberschuss von 213 Millionen Euro. Ein »gewinnstarkes Unternehmen«, lobt Oberbürgermeister Christian Ude.

Dies sei wesentlich Kurt Mühlhäuser zu verdanken. Er begann seine berufliche Laufbahn 1972 im Bayerischen Finanzministerium, wechselte 1974 zur Stadt München und 1985 zu den Stadtwerken München. Sie sind Ude zufolge derzeit »das wirtschaftlich erfolgreichste Kommunalunternehmen der Bundesrepublik Deutschland« – ja sogar das erfolgreichste in Europa, ergänzt Mühlhäuser. Er heimst diese Lorbeeren aber nicht für sich alleine ein, sondern sagt: »Der Erfolg hat bekanntlich viele Väter.« Maßgeblich daran mitgewirkt hätten unter anderem die SWM-Mitarbeiter sowie OB Ude als Aufsichtsratsvorsitzender und die Kollegen aus der Geschäftsführung.

Einer von ihnen ist Florian Bieberbach. Er kam 2002 zu den Stadtwerken. Bieberbach war zuvor für die Deutsche Bank in London tätig und ist seit 2006 Kaufmännischer Geschäftsführer. Damit ist er verantwortlich für Controlling, Bilanzierung, Steuern, Einkauf, Immobilien und anderes. Er studierte Informatik und Wirtschaftswissenschaften. Das einstimmige Votum des SWM-Aufsichtsrates für Bieberbach als neuen Stadtwerke-Chef sei »ein herausragender Vertrauensbeweis« für den Geschäftsführer und biete »ein festes Fundament für eine gesicherte Zukunft der Münchner Stadtwerke«, so Ude. Und weiter: Bieberbachs Ernennung zum Nachfolger von Kurt Mühlhäuser werde »für einen reibungslosen Übergang in der Führung der Münchner Stadtwerke sorgen und für eine Fortsetzung der Erfolgsstory des SWM-Konzerns«. »Mister Stadtwerke« hat bald noch einen Grund zum Feiern: seinen Geburtstag. Am 15. Dezember wird Kurt Mühlhäuser, aufgewachsen in Plochingen am Neckar, 69 Jahre alt. Wally Schmidt

Artikel vom 04.12.2012
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