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Geschwister Achatz wieder Jugendmeister
Ebersberg/Oberstdorf · Talente im Eistanz
Die Geschwister Carolin und Maximilian Achatz sind wieder bayerische Jugendmeister im Eistanz. Foto: Oliver Achatz
Ebersberg/Oberstdorf · Carolin und Maximilian Achatz aus Ebersberg sind wieder bayerische Jugendmeister im Eistanz geworden, für die Saison 2013 also.
Diesmal im Bereich Junioren, der zweithöchsten Kategorie, die es in dieser Sportart gibt, in der auch Europa- und Weltmeisterschaften ausgerichtet werden. Die Geschwister Achatz vom Münchner Eislauf-Verein (MEV) hatten als Erstes einen schwierigen Short Dance zu interpretieren. Gefühlvoll zeichneten sie das Spurenbild eines Swing und Blues auf das glatte Oval, erlaubten sich nur kleine Unsicherheiten, die ein Laie kaum in der Lage ist, zu identifizieren, und gingen mit der zufriedenstellenden Punktzahl von 35,67 vom Eis. Am nächsten Tag ging es um die Kür, einer Kombination, in der schmissiges Temperament genauso gefordert ist, wie seelenvoller Lauf. Und dann natürlich nicht nur halsbrecherische Hebungen und schwierige Pirouetten, sondern ebenso Schnelligkeit, Eissicherheit und Schwung. Was für den Zuschauer so mühelos und einfach aussieht, ist für den Sportler voller Fallstricke und Tücken. Dies im Griff zu halten und all die Anforderungen der Sportrichtlinien in Sekundenschnelle umzusetzen, kostet unendlich viel Training. Glenn Miller und Bill Hailey standen bei ihrer Kür musikalisch Pate und Carolin wie Maximilian Achatz zauberten ein Feuerwerk eistänzerischen Könnens auf das glatte Parkett. Der Jubel der Zuschauer war fast noch mehr Lohn als der später überreichte kristallene Siegerdiamant. Sie erreichten schließlich eine Gesamtpunktzahl von 87,88 Zählern und blieben damit nur geringfügig unter der Norm des Deutschlandkaders.
Die Geschwister Achatz liefen konkurrenzlos, was ein Laie vielleicht naserümpfend abtun kann, was aber bedeutet, dass in ganz Bayern im Augenblick kein weiteres Paar in Sicht ist, das sich in dieser Kategorie den Anforderungen stellen kann. In erster Linie ist häufiger Partnerwechsel bei der Konkurrenz das Problem, sodass selbst der Eiskunstlaufstützpunkt Oberstdorf niemanden gegen die Ebersberger aufs Eis schicken kann. Dafür sind die Geschwister Achatz bereit, sich Oberstdorf, so weit es die Schule zulässt, zunutze zu machen. Sie trainieren zusätzlich immer wieder mit Bundestrainer Martin Skotnitzki, der, aus räumlich bedingter Distanz, das Tun des Paares dennoch aufmerksam im Auge behält. Ihre eingeengten Möglichkeiten wurden Carolin und Maxi besonders bei der NRW Trophy 2012 in Dortmund bewusst. Sie liefen in der gleichen Konkurrenz wie Paare aus aller Welt, die inzwischen bei Europa- und Weltmeisterschaften erfolgreich sind, beispielsweise die Deutschen Koch/Nüchtern. So war der 29. Platz von 31 für die Geschwister Achatz bitter, aber erklärlich. Sie unterhielten sich mit anderen deutschen Paaren, die dort das Mittelfeld erobern konnten und die sie in früheren Zeiten hatten sogar teilweise schlagen können. In Gesprächen wurde dann klar, dass diese sich für den Sport entschieden hatten und gegen einen höheren Schulabschluss. So war nach Dortmund die Frage: Weitermachen oder nicht? Sie machen weiter.
Artikel vom 30.11.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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