Aus Riemerlinger Haien wurden »Black Swans«

Riemerling · Bronze beim DMS-J-Wettkampf geholt

Aus den »Riemerlinger Haien« wurden »Black Swans« (v. l.) Emily Siebrecht, Alexa Clara Buck, Antonia Baerens, Helen Scholtissek und Lara Siebrecht. 	F: VA

Aus den »Riemerlinger Haien« wurden »Black Swans« (v. l.) Emily Siebrecht, Alexa Clara Buck, Antonia Baerens, Helen Scholtissek und Lara Siebrecht. F: VA

Riemerling · Am 17. und 18. November bebten im Essener Hauptbad Luft und Wasser: Lautstark angefeuert von zahlreichen Fans aus dem gesamten Bundesgebiet kämpften die besten Nachwuchsschwimmer Deutschlands im Bundesfinale des Deutschen Mannschaftwettbewerbes Schwimmen der Jugend (DMS-J) in Staffelwettkämpfen um die heiß begehrten Medaillen.

Was hier zählt ist die Teamleistung, nicht wie sonst in Schwimmwettkämfpen die Zeit eines Einzelnen. Bei diesem großen Mannschaftswettbewerb treten die Vereinsmannschaften der Altersklasse D (10/11 Jahre) bis zur Jugend A (16/17 Jahre) an und gehen in insgesamt fünf Staffelwettkämpfen über 4x100m Freistil, 4x100m Brust, 4x100m Rücken, 4x100m Delfin und 4x100m Lagen an den Start. Alle geschwommenen Zeiten werden zu einer Gesamtzeit addiert. In Essen wurden pro Altersklasse und Geschlecht nur die bundesweit sechs schnellsten Mannschaften zugelassen. Mit dabei die weibliche B-Jugend-Mannschaft des TSV-Hohenbrunn-Riemerling in der Besetzung mit den 15jährigen Schwimmerinnen Antonia Baerens, Alexa Clara Buck, Helen Scholtissek sowie Emily und Lara Siebrecht. Wie hoch das Niveau war zeigte sich bereits bei der Qualifikation: Hatten die Riemerlinger Mädels die Woche zuvor noch das DMS-J-Landesfinale Bayern in Erlangen mit einer hervorragenden Gesamtzeit von 22:29,63 mehr als souverän mit fast eineinhalb Minuten Vorsprung für sich entschieden, sicherte ihnen diese Zeit bundesweit mit Platz sechs gerade noch den Einzug in den spannenden Bundesfinalwettkampf.

Die Riemerlinger Schwimmerinnen starteten mit einem Paukenschlag: Sie gewannen mit drei Sekunden Vorsprung die 4x100m Freistilstaffel und wurden damit in dieser Staffellage Bundessieger. Dann begann ein Krimi: Nach einer aus Sicht des Kampfgerichtes nicht regelrecht geschwommenen Bruststaffel mussten sie verhängnisvoll noch einmal in der selben, ihrer ohnehin schwächsten Lage starten und verloren wertvolle Sekunden. Die 4x100m Rückenstaffel entschieden sie wieder in einer starken Leistung als Bundessieger für sich, in der 4x100m Delfinstaffel steigerten sie sich gegenüber ihrer Vorzeit immens durch Einzelbestleistungen und beendeten diesen Lauf zeitgleich mit den SG-Essener Mädchen.

Geschlagen geben mussten sie sich nach der abschließenden 4x100m Lagenstaffel in der Gesamtwertung nur den Schwimmgemeinschaften SG Essen und SSG Saar Max Ritter, jeweils ein Zusammenschluss aus einer Vielzahl von Vereinen. Bei den Riemerlingern ist jede Schwimmerin für die Staffel nicht zu ersetzten, hier ist Vielseitigkeit und Belastbarkeit gefordert. Antonia Baerens, Emily Siebrecht und Helen Scholtissek mussten in jeder Staffel und damit in jeder Lage an den Start, Lara Siebrecht und Alexa Clara Buck brachten entscheidende Punkte in Rücken und Delfin bzw. Brust und Freistil. Umso erstaunlicher die Gesamtleistung der Mädchen, denn am Schluss wurde es sogar nochmal ganz eng um die Silbermedaille: Den Riemerlingern gelang es mit ihrer Zeit von 21:57,84 bis auf 0,69 Sekunden an die SSG Saar Max Ritter auf Platz 2 heranzuschwimmen.

Nach erstem Zaudern über das so knappe Ergebnis siegte die Freude der Riemerlinger Mädchen über die Bronzemedaille und die enorme Verbesserung gegenüber dem Landesfinale eine Woche vorher: Sie sind im Team unglaubliche 33 Sekunden schneller geschwommen. Außerdem ist ihre Zeit sogar um mehr als sechs Sekunden besser als die der zwei Jahre älteren weiblichen Jugend-A-Meister, sodass sie auch jahrgangsunabhängig als die drittschnellste deutsche weibliche Staffelmannschaft aus dem Wettkampf hervorgehen.

Wie jedes Jahr im Bundesfinale der DMS-J gab’s auch am Ende dieses Wettkampfes ein ganz spezielles Highlight: Alle teilnehmenden Mannschaften sind stets angehalten, sich für die Siegerehrung fantasievolle Kostüme auszuwählen. Auch dieser Aufgabe waren - wie man sieht - die Mädels gewachsen: In einer erstaunlichen Verwandlung wurden aus den »Riemerlinger Haien« »Black Swans«. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ließ es sich nicht nehmen, die Siegerehrung persönlich vorzunehmen.

Artikel vom 25.11.2012
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