Widmung der Gehwege nur mit Fußballstadion?

Erstaunen im Olympia-Dorf

Olympisches Dorf · Auf der Einwohnerversammlung am 30. April 2001 im Olympischen Dorf, die sich mit dem Standort für ein mögliches neues Fußballstadion befasste, wurde die Frage aufgeworfen, wie sich die Stadtverwaltung die Erschließung eines Stadions auf dem Gelände der Zentralen Hochschulsportanlage unmittelbar neben dem Olympischen Dorf vorstelle. Insbesondere wurde die Erschließung für die Benutzer des MVV angesprochen.

Olympisches Dorf · Auf der Einwohnerversammlung am 30. April 2001 im Olympischen Dorf, die sich mit dem Standort für ein mögliches neues Fußballstadion befasste, wurde die Frage aufgeworfen, wie sich die Stadtverwaltung die Erschließung eines Stadions auf dem Gelände der Zentralen Hochschulsportanlage unmittelbar neben dem Olympischen Dorf vorstelle. Insbesondere wurde die Erschließung für die Benutzer des MVV angesprochen.

Die Vertreterin des Planungsreferats führte dazu aus, dass man davon ausgehe, dass in diesem Fall auch weiterhin ein großer Teil der MVV-Benutzer den bereits jetzt bestehenden Bus- und U-Bahnhof „Olympiazentrum“ als Ausstiegs- bzw. Einstiegsbahnhof nutzen werde.

Auf die Nachfrage, ob der Stadtverwaltung damit klar sei, dass bei diesem Szenario Zehntausende von Besuchern des neuen Stadions die Wohnstraßen des Olympischen Dorfs frequentieren, die nicht öffentlich gewidmet sind und von den Wohnungseigentümern des Olympischen Dorfes unterhalten und finanziert werden, antwortete die Vertreterin des Planungsreferats sinngemäß: In diesem Fall, (also wenn das neue Stadion auf das ZHS-Gelände kommt) müsse man eben die Fußgängerwege im Olympischen Dorf nach dem Straßen- und Wegegesetz öffentlich widmen.

Vor dem Hintergrund, dass es bereits mehrere Initiativen der CSU-Fraktion im Rathaus zur Widmung der Gehwege gegeben hat, die von der rot-grünen Stadtratsmehrheit in der Vergangenheit immer abgeschmettert wurden und der Bezirksausschuss 11 im Jahre 1999 einstimmig die Widmung der Fußgängerwege im Olympischen Dorf beschlossen hat, dieser Beschluss aber vom Oberbürgermeister nicht nur nicht vollzogen, sondern sogar förmlich beanstandet wurde, rief diese Aussage der Vertreterin des Planungsreferats bei der Einwohnerversammlung einiges Erstaunen hervor.

Die beiden CSU-Stadträte, Walter Zöller und Thomas Ruhfaß, wollen jetzt von OB Christian Ude Antworten auf folgende Fragen: 1. Warum ist der Oberbürgermeister nicht jetzt schon bereit, die Fußgängerwege im Olympischen Dorf entsprechend dem Beschluss des BA 11 zu widmen? 2. Gelten die vom OB vorgebrachten Bedenken gegen eine Widmung nicht im Falle eines neuen Stadions auf dem ZHS-Gelände? 3. Ist die Vermutung zutreffend, dass – aufgrund der Antwort der Vertreterin des Planungsreferats bei der Einwohnerversammlung am 30.4.01 – die bisher von der Stadtverwaltung gegen die Widmung vorgebrachten Argumente nur vorgeschoben waren, weil es für die Stadt bequemer war, die Kosten der inneren Erschließung des Olympischen Dorfes ausschließlich den Wohnungseigentümern aufzubürden? 4. Welche Gründe führten zu einer neuen Bewertung der Widmungsfrage durch die Stadtverwaltung? 5. Beabsichtigt nun endlich auch der Oberbürgermeister seine bisherige ablehnende Haltung gegen den Widmungsbeschluss des BA 11 aufzugeben? 6. Wenn nein, mit welchen Argumenten? N. F.

Artikel vom 13.06.2001
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