»Effektive Betonierer«: Blue Devils aus Weiden nehmen die Punkte mit nach Hause

Grafing · Aufsteiger spuckt Grafinger Eishockeyteam in die Suppe

Riesenchance von Markus Eberhardt im Heimspiel gegen die Blue Devils: Er scheitert aber an Torhüter Daniel Huber.	Foto: smg/Nicky Alexander

Riesenchance von Markus Eberhardt im Heimspiel gegen die Blue Devils: Er scheitert aber an Torhüter Daniel Huber. Foto: smg/Nicky Alexander

Grafing · Aus der kleinen Serie, die vom EHC Klostersee zumindest in den Köpfen von Teilen der rot-weißen Anhängerschaft mit den zwei Siegen am vorletzten Wochenende gestartet wurde, ist nichts geworden.

Wieder war´es ein Aufsteiger und Liganeuling, der den Grafingern in die Suppe spuckte. Kann das Auftakt-2:3 in Schweinfurt als völlig unnötig in den Akten abgeheftet werden, war das 2:6 vom vergangenen Freitag schon auch der Qualität der Blue Devils aus Weiden zuzuschreiben. Zwar hätte der Spielausgang genauso gut zugunsten der optisch und im Puckbesitz überlegenen EHCler laufen können, doch die Gäste aus der Oberpfalz standen in der Defensive nahezu perfekt und konterten wie aus dem Lehrbuch.

Das musste auch Trainer Doug Irwin nach der Heimpleite eingestehen: »Ich bin enttäuscht vom Ergebnis, aber ganz so schlecht waren wir nicht.« Über 40 Torschüsse hatten die Statistiker des Klosterseer Eishockeylehrers für die Truppe um Kapitän Gert Acker gezählt, höchstens ein Viertel davon für die Blauen Teufel. »Das ist ein klares Missverhältnis und natürlich muss bei dieser Anzahl am Ende mehr auf der Anzeigetafel stehen als unsere zwei Tore.« Dass die »effektiven Betonierer« aus Weiden nicht zufällig die Punkte aus Grafing mitgenommen haben, stellten sie am Sonntag mit dem 3:0-Sieg im Oberpfälzer Derby gegen die Eisbären Regensburg und dem Vorstoß auf Tabellenplatz zwei unter Beweis. Apropos Derby: Die rot-weißen EHCler hatten im zweiten Match des Wochenendes ebenfalls eines und holten dabei in Erding den zwei Tage davor verpassten Dreier nach. Mit 5:3 wurde bei den Gladiators in der Herzogstadt gewonnen. »Wichtige Punkte, verdienter Sieg«, fasste Coach Irwin die insgesamt gute Vorstellung zusammen.

Grund zu übermäßiger Euphorie gab es freilich nicht. Denn viel fehlte nicht und man hätte sich selbst um den Lohn gebracht. Nach der relativ souverän heraus gespielten 4:1-Führung wurde die Sache viel zu früh locker und lässig angegangen, wie Irwin kritisierte. »Mit ein paar Kleinigkeiten haben wir uns selbst aus dem Rhythmus und den Gegner wieder ins Spiel zurück gebracht. Gut, dass den Jungs im Schlussdrittel schnell der fünfte Treffer gelungen ist.« Die Klosterseer rangieren nach der zuletzt »halben Ausbeute« im Liga-Mittelfeld auf Platz sechs. Die oberen Plätze hat man im Visier, aber auch nach hinten ist es nicht weit – nachdem die Prognosen einer leistungsmäßig sehr engen Kiste über alle elf Teams hinweg bislang absolut zutreffend sind. Am Freitag um 20 Uhr geben die Eisbären vom EV Regensburg ihre Visitenkarte im Grafinger Eisstadion ab. Erneut hat man es dann mit einem direkten Tabellennachbarn zu tun. Die Gäste liegen punktegleich aufgrund des besseren Torverhältnisses einen Rang vor den EHClern und zählen zu den Teams, denen von den Experten eine Platzierung direkt hinter den favorisierten Tölzer Löwen zugetraut wird.

Mehrfach namhaft verpflichtet hat man in Regensburg, wo der aus Peiting geholte Erfolgscoach Leos Sulak das Sagen hat. Martin Cinibulk (zuletzt Passau Black Hawks) oder Bogdan Selea (von Deggendorf Fire) würden an jedem anderen Standort als Top-Transfer durchgehen. Die Eisbären aber haben mit Petr Fical von den Ingolstadt Panthern auch einen langjährigen DEL-Profi mit über 550 Einsätzen im Oberhaus vorzuweisen. Da dürfte ein weiterer heißer Fight anstehen. smg

Artikel vom 16.10.2012
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