Zorneding/Vaterstetten · Unabhängig mit »3E«

Wolfgang Poschenrieder und Robert Winkler (v. l.) wollen eine Bürgerenergiegenossenschaft gründen. Foto: privat

Zorneding/Vaterstetten · Das Energie-Forum Zorneding und die Energiewende Vaterstetten planen gemeinsam, eine Energiegenossenschaft zu gründen.

Der Vaterstettener Gemeinderat gab bereits in seiner Sitzung am 20. September grünes Licht, am 27. September wurde das Vorhaben auch im Zornedinger Gremium einstimmig beschlossen. Die Gründungsversammlung der »3E« (Eigene Erneuerbare Energie) Genossenschaft mit Generalversammlung und Wahl soll im Oktober stattfinden. »Die Idee dazu schwelte schon lange in unseren Köpfen«, sagt Wolfgang Poschenrieder, Sprecher des Energie-Forums Zorneding und einer der sieben Initiatoren von »3E«. Die anderen sind Karsten Eberding aus dem Zornedinger Energiearbeitskreis sowie Peter Fleckner, Werner Kümmel, Jens Petry, Hans-Joachim Purde und Robert Winkler auf Vaterstettener Seite. Die Mitglieder der Energiewende Vaterstetten hatten schon auf einer Klausurtagung im Februar beschlossen, Strukturen für eine Bürgerbeteiligung an der Energiewende aufzubauen. Denn zum einen geht es laut Winkler mit der geplanten Energiewende 2030 zu langsam voran. Zum anderen wolle man sich nicht mehr von Investoren abhängig machen, die nur Interesse am Profit und nicht an der lokalen Energieversorgung hätten. Es besteht schon lange ein reger Kontakt zwischen den Arbeitskreisen. Somit seien die Mitglieder irgendwann zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Genossenschaft das Beste ist, sagt Poschenrieder.

Ziel der »3E« ist, durch Investitionen in Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie eine angemessene Rendite zu erzielen. Damit könnte nicht nur eine Dividende auf den Genossenschaftsanteil der Mitglieder ausgeschüttet, sondern auch der Wert des Unternehmens gesteigert werden. Und somit könnten immer größere Projekte angepackt werden. Erste kleine Projekte sind laut Poschenrieder bereits geplant: Erst einmal Solaranlagen auf Hausdächern, »denn die sind ohne größere Hürden zu realisieren und können auch leicht in der Größe den Investitionen angepasst werden«. Geothermie als Projekt mitaufzunehmen ginge zu weit. »Das sind ganz andere Investitionsvolumina, das können wir als Genossenschaft nicht stemmen.« Man könne die Gemeinden höchstens tatkräftig unterstützen. Ohnehin sei eine enge Zusammenarbeit mit beiden Komunen geplant.

Das Interesse für die Genossenschaft seitens der Bürger sei groß. Aber bisher würden nur die unterstützen, die sowieso an Umweltschutz interessiert sind. »Wir müssen noch viele andere überzeugen«, sagt Poschenrieder. Bis nächstes Jahr hoffe man dennoch, 200 bis 300 Mitglieder in der Genossenschaft zu haben. Der Termin für die Gründungsversammlung wird rechtzeitig unter www.3E-eg.de veröffentlicht. Sybille Föll

Artikel vom 02.10.2012
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