Lange Nacht der Kirchen in Grafing

Grafing · Interreligiöser Dialog

Das Team der ersten interreligiösen Lesung in Grafing im Jahr 2010.	Foto: VA

Das Team der ersten interreligiösen Lesung in Grafing im Jahr 2010. Foto: VA

Grafing · Die Vorbereitungen für die Lange Nacht der Kirchen am Freitag, 12. Oktober, sind nahezu abgeschlossen. Die Chöre, die Musikgruppen, die Bewegungskunstgruppe des Grafinger Gymnasiums treffen sich zwar noch einige Male zu Proben, aber das Gesamtprogramm steht.

Wie schon vor zwei Jahren haben die Veranstalter, die katholische Pfarrei, die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde und die Adventgemeinde Grafing, auch in diesem Jahr dem interreligiösen Dialog einen wichtigen Stellenwert eingeräumt. Vor zwei Jahren zählte die interreligiöse Lesung aus Thora, Bibel, Koran und anderen Schriften zu den Höhepunkten des Programms. „Die positive Resonanz der Mitwirkenden und insbesondere die der Zuhörer hat uns ermutigt, noch einen Schritt weiter auf dem Weg des Dialogs zu gehen“, sagte Thomas Raabe, der zusammen mit Peter Schröder und Volkan Türlü die Texte zur Lesung „Zu den Quellen“ ausgewählt und zusammengestellt hat. „Für diese Lange Nacht haben wir drei interreligiöse Veranstaltungen entwickelt“. Und für zwei Programmteile hat sich Thomas Raabe eine der schönsten und stimmungsvollsten Kirchen Grafings ausgewählt, die Dreifaltigkeitskirche, die bei den Grafingern wegen ihrer Lage Marktkirche heißt.

Den Auftakt bildet am 12. Oktober um 19.00 Uhr die interreligiöse Lesung „Zu den Quellen“. Buntgemischt werden von Angehörigen verschiedener Religionen und Weltanschauungen alte Texte aus dem Gilgamesch Epos, aus der Bibel und dem Koran gelesen. „Die Zuhörer erfahren von den gemeinsamen religiösen Wurzeln in einer dichten Atmosphäre der spirituellen Vielfalt“, beschreibt Thomas Raabe die Lesung. Anschließend sollen die Besucher „den Traum vom gemeinsamen spirituellen Erleben erahnen“. Gleichzeitig erfahren sie aber auch „die Abgründe religiös motivierter, gewaltsamer Auseinandersetzungen, in der es Opfer und Täter auf allen Seiten gibt“. Die Lesung „Impressionen zu einem interreligiösen Gebet“ habe, so Raabe, experimentellen Charakter und führe die Besucher schließlich zurück zu den gemeinsamen religiösen Wünschen und Bedürfnissen. Den Schlusspunkt des interreligiösen Zyklus und sicherlich auch ein Höhepunkt der zweiten Langen Nacht der Kirchen in Grafing bildet um 22.00 Uhr in der Auferstehungskirche die „Musikalische Wanderung zwischen den Kulturen“ mit der deutsch-türkischen Sängerin Hülya Kandemir. Die junge Musikerin und Sängerin trat schon im Vorprogramm von Natalie Cole, Joan Baez und Angelo Branduardi auf. Auch das Bayerische Fernsehen widmete ihr erst vor Kurzem anlässlich der Senderreihe „Lebenslinien“ eine ganze Sendung.

Artikel vom 03.10.2012
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