Ein Tor Minimum: Der SCBV spielt gegen den TSV 1860

Vaterstetten · Die Löwen kommen!

Der SCBV spielt am kommenden Mittwoch gegen Benjamin Lauth (l. o.) und Co. Sportliches Ziel: Es dem Gegner nicht zu einfach machen, mindestens ein Tor schießen und unter zehn Gegentreffern bleiben.	Fotos: A. Wild/SCBV

Der SCBV spielt am kommenden Mittwoch gegen Benjamin Lauth (l. o.) und Co. Sportliches Ziel: Es dem Gegner nicht zu einfach machen, mindestens ein Tor schießen und unter zehn Gegentreffern bleiben. Fotos: A. Wild/SCBV

Vaterstetten · Ausnahmsweise geht es mal nicht ums Gewinnen: Das ist beim nächsten Fußballspiel der ersten Herrenmannschaft des SC Baldham Vaterstetten (SCBV) am 05.09.2012 auch schier ein Ding der Unmöglichkeit, darüber sind sich alle Beteiligten beim Verein einig.

Denn das Bezirksligateam tritt am kommenden Mittwoch, 05.09. um 18:60 Uhr gegen die Löwen an. Und obwohl ein Sieg gegen den Zweitligisten quasi undenkbar ist, haben sich SCBV-Mannschaftskapitän Thomas Bruckmoser und seine Fußballkollegen ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Man wolle trotz allem selbstverständlich auf Sieg spielen, mindestens ein Tor schießen und bei der Anzahl der kassierten Treffer im einstelligen Bereich bleiben. Und: Die Sechzger könnten auf dem Spielfeld eine Überraschung erleben, mit der sie „so bei einer Bezirksligamannschaft nicht unbedingt rechnen“, kündigte Bruckmoser kampfeslustig an.

Abgesehen davon, dass die recht jungen SCBV-Mannen (der Altersdurchschnitt liegt bei 22 Jahren, Kapitän Bruckmoser ist 23) es den Löwen auf dem Platz so schwer wie möglich machen wollen, geht es für die Bezirksligamannschaft natürlich vor allem darum, Erfahrung zu sammeln. „Es ist schon ein Highlight, gegen solch ausgebuffte Profis zu spielen“, sagt Thomas Bruckmoser. Er und seine Mannschaft wollen sich so viel wie möglich von den Sechzgerfußballern abschauen: Wie sie spielen, vor allem Mann gegen Mann, und wie sie auf dem Platz miteinander kommunizieren. Das mitzuerleben ist laut Bruckmoser „Gold wert“. Dem SCBV-Kapitän ist klar, dass sich seine Mannschaft auf ein Tempo einstellen muss, dass „mindestens doppelt bis dreifach so schnell ist als sonst“. Außerdem hätte seine Mannschaft keine Chance in Sachen Taktik. Für sich persönlich will Bruckmoser besonders auf sein gegnerisches Pendant auf dem Platz, Sechzgerkapitän Benjamin Lauth, achten: Der ist für den SCBV-Fußballer bereits über Jahre hinweg ein „richtiger Leader mit Ausstrahlung und Präsenz auf dem Feld“. Ein spezielles Training vor dem Spiel gegen die Löwen haben die SCBV-Spieler nicht absolviert. Denn: „Wie wollen wir die Sechzger schlagen?“ grient der Vaterstettener Trainer Gedi Sugzda. Die mangelnde Aussicht auf einen Sieg tut aber Sugzdas Freude über das Zustandekommen der Partie keinen Abbruch. Es sei „wunderschön“, gegen einen solch renommierten Gegner anzutreten. Und seine Spieler würden bei der Partie sicherlich jede Menge an Spielintelligenz und Taktik lernen.

Und die Löwen? Was bedeutet das Spiel gegen den SC Baldham Vaterstetten für sie? Für Sechzger-Chefcoach Reiner Maurer vor allem Spielpraxis in der Länderspielpause. Gerade in solchen Phasen stünden häufig Testspiele an, da die Praxis natürlich extrem wichtig ist. Der Trainer wird bei der Partie voraussichtlich ein paar junge Spieler einsetzen. „Das ist eine gute Möglichkeit für sie, um sich zu präsentieren.“ Die Profis werden natürlich ebenfalls auflaufen. Somit würde häufiger gewechselt, sagt Maurer.

Für Benny Lauth und Daniel Bierofka steht bei solch einem Spiel ebenfalls die Spielpraxis im Vordergrund. „Gerade für die Spieler, die zuletzt nicht so oft zum Einsatz kamen, ist das eine gute Gelegenheit, um auf sich aufmerksam zu machen“, sagt Mannschaftskapitän Lauth. Die beiden freuen sich, am Mittwoch in einem kleineren Rahmen als sonst, auf Tuchfühlung mit den Fans zu gehen. Die Nähe zu den Fans sei ja schließlich genau der Sinn solcher Spiele, sagt Lauth. Die Partie an sich solle außerdem Spaß machen und es solle fair zugehen. Daniel Bierofka hofft außerdem, dass sich keiner durch eine unglückliche Situation verletzt.

Der Erlös des Spiels kommt im Übrigen der Jugendförderung des SCBV zugute. „Wie das?“ wird sich vielleicht so manch Fußballkundiger fragen. Muss denn nicht erst einmal das Spiel bezahlt werden? Eine so hochklassige Mannschaft ins eigene Stadion zu holen, das kostet nämlich – und nicht zu knapp. Wie viel genau, darüber wollte der TSV 1860 München keine Auskunft geben. Aber sicher ist, dass durchaus hohe Summen für den Einsatz der Fußballprofis locker gemacht werden müssen, die in der Regel das Budget eines kleineren Vereins sprengen. Beim SCBV war das jedoch aufgrund einer ausgefuchsten Idee des Vorstands gar nicht nötig: Der Einsatz der Löwen kostet nämlich gar nichts – als Gegenleistung für Trainingszeit für den Löwennachwuchs im Vaterstettener Stadion.

Aufgrund der Umbauten im Giesinger Stadion hat die weißblaue U16 nämlich momentan keine Möglichkeit, dort zu trainieren. Der Münchner Verein hatte daraufhin angefragt, ob seine Jugend in Vaterstetten trainieren dürfe. Wogegen der SCBV nichts einzuwenden hatte – vorausgesetzt es klappt mit einem Freundschaftsspiel.

Stichwort Nähe zu den Fans: Thomas Bruckmoser hofft darauf, nach einem spannenden Spiel mit dem Gegner auf eine Halbe in die Stadionwirtschaft einkehren zu können. Denn gschmeidig wär es seiner Ansicht nach schon, sich nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch am Wirtshaustisch auszutauschen… Das Spiel findet am Mittwoch, 5. September, um 19 Uhr im Sportstadion Vaterstetten, Baldhamer Straße 100, statt. Der Eintritt kostet 8 Euro für Erwachsene, Jugendliche unter 18 Jahre und Rentner bezahlen 5 Euro, Kinder unter zwölf Jahre haben freien Eintritt. Karten gibt es, plus einen Euro Vorverkaufsgebühr, beim Getränkemarkt Orterer Neukeferloh, in der Sportgaststätte am Stadion Vaterstetten, bei Getränke Mohaupt in Baldham Dorf, im Restaurant Am Sportpark in Grasbrunn, bei Post-Agentur & Copy-Shop an der Wendelsteinstraße Vaterstetten, beim Bierteufel in Baldham und in der Lotto-Annahmestelle im REWE-Markt am S-Bahnhof Vaterstetten.

Von Kirsten Ossoinig

Artikel vom 30.08.2012
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