EGN: Initiative wurde vor 40 Jahren aus der Not geboren

Neubaldham · Solidarischer Wind

Elke und Rob de Boer setzen sich mit der Eigentümergemeinschaft Neubaldham für ein aktives Miteinander von Jung und Alt ein. 	Foto: Ina Berwanger

Elke und Rob de Boer setzen sich mit der Eigentümergemeinschaft Neubaldham für ein aktives Miteinander von Jung und Alt ein. Foto: Ina Berwanger

Neubaldham · »Wenn viele etwas tun, dann macht dies sehr viel Spaß und ist der Sache ausgesprochen dienlich«, findet Rob de Boer.

Der Vorsitzende der Eigentümergemeinschaft Neubaldham (EGN) wünscht sich ein aktives Miteinander von Jung und Alt in der so genannten Bayernboden-Siedlung zwischen Karl-Böhm-, Heinrich-Marschner-, Rossini- und Verdistraße. Beim Fest anlässlich des 40-jährigen Bestehens der EGN kürzlich klappte das auch auf Anhieb gut.

»Ich wohne mit meiner Familie sehr gerne in der Siedlung«, sagt Rob de Boer mit einem breiten Lächeln. Hier war der 52-Jährige in seiner Jugend als Babysitter unterwegs, nun setzt er sich seit kurzem an der Spitze der Eigentümergemeinschaft ein. Sie wurde vor vier Jahrzehnten aus der Not geboren. Um eine stärkere Stimme bei Einwänden gegen Baumängel in ihrer aus dem Boden wachsenden Siedlung zu haben, schlossen sich 1972 viele frischgebackene Eigentümer zusammen. So konnten sie sich besser behaupten, es wehte ein Wind von Solidarität und Gemeinschaftssinn durch die Siedlung.

Diesen möchten Rob de Boer und der zweite Vorsitzende, Christian Buck, auffrischen. Dabei setzen die beiden Männer auf die wohltuende Wirkung gemeinsamer Erlebnisse und Erfahrungen – wie gerade erst bei der 40-Jahr-Feier. Rund 150 Besucher hatten ihren Spaß, erneuerten in lockerer Atmosphäre alte Kontakte oder schlossen neue Bekanntschaften. Die Nachbarn in der laut Rob de Boer 349 Eigentumshäuser umfassenden Siedlung auf freundschaftlicher Basis wieder stärker zusammenwachsen zu lassen, ist dem gebürtigen Holländer eine Herzensangelegenheit. Dass die Jüngeren auf die Älteren schauten, würde »hoffentlich eh gelebt«, meint der Familienvater. Seine Vision geht dennoch in Richtung einer organisierten Nachbarschaftshilfe. Außerdem würde er gerne das Wissen und Engagement der älteren Siedlungsbewohner allen dort Lebenden zugänglich machen. Er kann sich vorstellen, dass sich aus dem Kreis der immerhin rund 270 EGN-Mitglieder »Experten« für bestimmte Themen fänden, die sie gemeinsam mit anderen in Arbeitskreisen vertiefen und dann zum Beispiel in Referaten allen Interessierten zugänglich machen.

Eine derart gelebte Gemeinschaft ist laut de Boer auch bei der Kommunikation nach außen ein ernst zu nehmender Gesprächspartner. Auf Konfrontationskurs will de Boer freilich mit niemandem gehen. Ihm liegt viel an der »guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde«, nicht nur, weil dies in der EGN-Satzung ohnehin so vorgegeben ist. Nein, er ist glücklich hier. Und dafür, dass dies jeder in der »sehr schön gewachsenen Siedlung« sagen könne, brauche es nur aktiv gelebten Gemeinschaftssinn – so wie in der Aufbruchsstimmung vor 40 Jahren. Ina Berwanger

Artikel vom 07.08.2012
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