Ebersberg · »Flausmeister« unterwegs

Braunes Langohr heißt diese Fledermaus-Art. Auch sie könnten die Flausmeister antreffen. Foto: VA

Ebersberg · Die »Flausmeister« (Fledermaus-Hausmeister) sind wieder unterwegs im Ebersberger Forst. Wer in den nächsten Wochen dort Personen sieht, die auf einer am Baum lehnenden Leiter stehen und sich an seltsamen Kästen zu schaffen machen, muss nicht die Forstverwaltung verständigen.

Die ehrenamtlichen »Flausmeister« öffnen und reinigen die unterschiedlichen Fledermausbehausungen und bestimmen, falls der Kasten bewohnt ist, anhand von Ohrengröße, Flügelspannweite und Bauchfärbung die richtige Gattung. Doch nicht immer sind die gewünschten Mieter zu finden. Erfahrene Flausmeister nähern sich den Wohnstätten mit gebotener Vorsicht, da auch Wespen oder Siebenschläfer die Fledermauskästen für sich entdeckt haben.

Bereits zum vierten Mal ziehen Mitglieder der Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst und anderer Naturschutzverbände los, um die im Frühjahr 2009 aufgehängten Fledermauskästen zu inspizieren und zu reinigen. Die Ergebnisse der letzten Jahre zeigen, dass sich die seltene Bechsteinfledermaus inzwischen immer weiter im Ebersberger Forst ausbreitet.

Das in Zusammenarbeit mit Natura 2000 und den Bayerischen Staatsforsten ins Leben gerufene Projekt »1000 Fledermauskästen für den Ebersberger Forst« ist eines der größten Artenhilfsprojekte für Fledermäuse in Bayern. Da die jährliche Reinigung und Inspektion der 1000 Kästen die Kapazitäten des Amts für Landwirtschaft und Forsten Ebersberg sowie der unteren Naturschutzbehörde gesprengt hätte, baten sie regionale Vereine und Gruppierungen um Hilfe. Wie die Fledermäuse ihre neuen Wohnimmobilien in diesem Jahr angenommen haben, kann dann genau nach dem Abschluss des Monitorings festgestellt werden.

Artikel vom 30.07.2012
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