JUZ Vaterstetten wird saniert und modernisiert

Vaterstetten · Ganz oben auf der Liste

Ernst Fischer, Mitarbeiter im JUZ Vaterstetten, erklärt, wo der Fluchtbalkon im Obergeschoss angebracht wird. 	Foto: sf

Ernst Fischer, Mitarbeiter im JUZ Vaterstetten, erklärt, wo der Fluchtbalkon im Obergeschoss angebracht wird. Foto: sf

Vaterstetten · Das AWO-Jugendzentrum (JUZ) und der Kindergarten an der Johann-Sebastian-Bach-Straße in Vaterstetten sollen für rund eine Million Euro saniert werden.

Bereits im Sommer letzten Jahres hatte das Architekturbüro RAM, das mit der Untersuchung von neun gemeindeeigenen Gebäuden hinsichtlich energetischer Schwachpunkte Sicherheits- und Baumängel sowie fehlender Brandschutzmaßnahmen beauftragt worden war, seine Ergebnisse präsentiert. Dazu gehörten neben JUZ und Kindergarten auch die Feuerwehrgerätehäuser in Parsdorf und Vaterstetten, der Kindergarten mit Jugendraum in Neufarn, die Kindertagesstätten in Vaterstetten an der Carl-Orff- und Johann-Sebastian-Bach-Straße, der Baubetriebshof, das Sportzentrum Vaterstetten und die Sportanlage nördlich der B 304 in Baldham. Vier Millionen Euro würde die Generalsanierung der Liegenschaften kosten, schätzten die Experten.

Das JUZ, das mittlerweile 30 Jahre alt ist, steht nun ganz oben auf der Liste. „Darüber freuen wir uns sehr!“, sagt der Diplom-Sozialpädagoge Ernst Fischer, Mitarbeiter im Leitungsteam des JUZ. Nicht nur, weil sich die Optik des alten Hauses verbessere, sondern auch, weil einige Maßnahmen die Durchführung von Veranstaltungen erleichtere. „Beispiel: die Elektrotechnik. Bei uns ist ständig Veränderung. Für ein Theaterstück brauchen wir eine andere Beleuchtung als für ein Bandkonzert. Die Kabel hierfür sind bisher in schwer zugänglichen Kabelkanälen untergebracht. Weil dort aber schwer Schäden oder Funkenschlag erkennbar sind, werden sie neuerdings aus Sicherheitsgründen offen in einer Kabelwanne verlegt. Dadurch sind unsere Techniker flexibler“, so Fischer. Die geplante Lüftung ist ebenfalls sehr willkommen. „Im Moment haben wir bei größeren Partys Saunaatmosphäre, weil die Fenster aus Rücksicht auf die Anwohner geschlossen bleiben müssen“, so der Pädagoge.

Im Bereich Brandschutz ist laut Fischer ein Fluchtbalkon entlang der Westseite im Obergeschoss geplant. Dort sind Büroräume und der Technikraum der Amateurfunker untergebracht, die Fluchttüren erhalten. Bei dieser Gelegenheit werden die alten Fenster gegen energetische ausgetauscht und die Fassade saniert. Bandübungsraum und Partykeller erhalten eine Fluchttreppe. Des Weiteren werden die Heizung und die sanitären Anlagen erneuert, wie auch im benachbarten Kindergarten.

Das Maßnahmenpaket soll so gestaltet werden, dass das JUZ nach Beendigung der Sanierungsarbeiten als Versammlungsstätte genehmigt werden kann. Die Terrasse des eigenständigen Cafés im Obergeschoss wird mit einer Glaswand als Lärmschutz versehen. Nachbarn hatten sich beschwert, wenn sich die Jugendlichen abends dort aufhielten. Noch sind nicht alle Einzelheiten geklärt, so dass sich auch der Kostenrahmen noch ändern kann.

Dringliche Maßnahmen beschlossen

Am vergangenen Dienstag beschloss der Bauausschuss, zunächst die dringlichsten Maßnahmen durchzuführen und den Planungsauftrag an das Architekturbüro RAM zu vergeben ­sowie die Leistungen für Elektrotechnik, Brandschutz, Heizung, Lüftung und Sanitär sowie Statik zu vergeben. Gesamtkosten: rund 180.000 Euro. Im Haushalt für 2012 sind 750.000 Euro für die Sanierung eingestellt, der Rest im Haushalt 2013. Das Architekturbüro soll nun die Details prüfen, beispielsweise ob für die Sanierung der Fassade des JUZ Holz oder Stahl verwendet wird oder wie viele Fenster auszutauschen sind. Bis zum Herbst wird mit den Ergebnissen gerechnet. Dieter Jurksch (SPD) gab zu Bedenken, dass auch das Konzept des Hauses berücksichtigt werden müsse, „insbesondere bei den technischen Installationen, damit sie nicht in ein paar Jahren wieder herausgerissen werden müssen!“ „Wir werden nochmals versuchen, im Rahmen einer Maßnahmen- und Kostenkontrolle günstigere und baulich vernünftige Lösungen umzusetzen“, erklärte Bauamtsleiterin Brigitte Littke.

Von Sybille Föll

Artikel vom 26.07.2012
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