Vertragsverlängerung war zu früh gemeldet worden

Grafing · Rische geht doch von Bord

Bernd Rische (re., hier mit Teamkollege Valentin Scharpf nach dem zweiten Platz in der Inline Hockey Liga mit den Erding Crowns) verlässt den EHC Klostersee mit einem weinenden Auge – und noch einem weinenden Auge.	F: smg/privat

Bernd Rische (re., hier mit Teamkollege Valentin Scharpf nach dem zweiten Platz in der Inline Hockey Liga mit den Erding Crowns) verlässt den EHC Klostersee mit einem weinenden Auge – und noch einem weinenden Auge. F: smg/privat

Grafing · Der Kader des EHC Klostersee für die näher rückende Saison 2012/13 in der Oberliga Süd ist unerwartet noch einmal geschrumpft.

Abwehr-Dino Bernd Rische, dessen Vertragsverlängerung schon vor knapp drei Monaten vermeldet worden war, wird nun doch seine Schlittschuhe an den berühmten Nagel hängen – zumindest was höherklassiges Eishockey angeht. „Die zunehmende Belastung im Beruf lässt einen geordneten Trainingsbetrieb, wie er für die Oberliga nötig wäre, einfach nicht mehr im nötigen Maß zu und dazu ist mein Job auch mit so mancher Auswärtsfahrt kaum mehr vereinbar“, erklärte der seit wenigen Tagen 31 Jahre alte Verteidiger. Dass ihm die Entscheidung alles andere als leicht fällt, konnte er dabei nicht verbergen.

Alexander Stolberg, Präsident des Grafinger Eishockey-Drittligisten, räumte ein, mit der Verlängerungsmeldung einen sogenannten (Zu)-Schnellschuss getätigt zu haben. „Das war nach ganz unverbindlichen Gesprächen und der eigentlich auch nur grundsätzlich geäußerten Absicht von Bernd zum Weitermachen unser Fehler.“ Mehr als diese bloße Absichtserklärung des Defenders habe es nie gegeben, „weder eine feste mündliche Zusage, noch einen unterschriebenen Vertrag“. Die Entscheidung des Spielers pro Beruf sei absolut zu respektieren. Ebenso sah es auch Trainer Doug Irwin, der den erfahrenen Abwehrspieler natürlich sehr gerne weiterhin im Team gehabt hätte: „Wir können Bernd nur für seine vielen Jahre im Dienst des EHC danken. Er war immer mit Herz und Seele und auch vollem Einsatz dabei.“

Bei aktuell 514 Pflichtspieleinsätzen und 14 Spielzeiten im rot-weißen EHC-Trikot wird also Schluss sein. Fest steht damit, dass Rische damit zwar zu den Puckjägern mit den meisten Spielen überhaupt für die Klosterseer gehört. Doch dessen früherer Weggefährte Raymund Nickel wird seinen Thron als Rekordspieler bis auf Weiteres verteidigen. Am Rande eines der ersten Punktspiele auf eigenem Eis soll Rische gebührend verabschiedet werden. Als Anerkennung für dessen Engagement in – die komplette Nachwuchszeit inklusive – 25 Jahren EHC Klostersee werde man, so Stolberg, dessen Trikotnummer nicht mehr vergeben. Stattdessen bekommt das Trikot mit der „23“ einen Ehrenplatz unter dem Dach des Grafinger Eisstadions.

Ein Vierteljahrhundert und damit den größten Teil seines bisherigen Lebens stand Eishockey im Mittelpunkt. Da verwundert nicht, dass Rische eventuell bei einem niederklassigen Klub in der Münchner Region und damit nah an seinem Arbeitsort auftaucht. Zumindest lässt er sich diese Option offen: „Ganz von diesem tollen Sport lassen werde ich wahrscheinlich nicht können. Dabei denke ich nicht an absolute Freizeitbeschäftigung, sondern an noch ein bisschen Ehrgeiz mit eben geringem Aufwand.“ smg

Artikel vom 28.07.2012
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