Zweite Bohrung war überaus erfolgreich

Oberhaching/Taufkirchen · Hervorragendes Ergebnis

Die hervorragenden Ergebnisse beider nun abgeschlossenen Bohrungen lassen positiv in die Zukunft blicken.	Foto: VA

Die hervorragenden Ergebnisse beider nun abgeschlossenen Bohrungen lassen positiv in die Zukunft blicken. Foto: VA

Oberhaching/Taufkirchen · »Die zweite Bohrung ist nun abgeschlossen und zeigt erfreulicherweise ein ebenso ausgezeichnetes Ergebnis wie die erste Bohrung«, freut sich Curd Bems, Geschäftsführer der GeoEnergie Taufkirchen.

Das Thermalwasser erreicht eine Schüttung von 120 Litern pro Sekunde und weist eine Temperatur von etwa 135 Grad auf. »Dies markiert einen Spitzenwert in Deutschland«, erklärt Bems. Zudem wird im Lauf des Betriebs noch ein Sprung auf circa 137 Grad erwartet, da die Areale im Erdreich rund um das Rohr dauerhaft erwärmt werden. Die Endteufe von 3.933 Metern wurde nach knapp sechs Monaten Bohrzeit erreicht. Dort liegt im Malm eine sogenannte »Störungskante«, von der sich die Fachleute bereits bei den Voruntersuchungen eine besonders gute Durchlässigkeit des heißen Wassers erwartet haben. Dies wiederum bedeutet eine hohe Schüttung.

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Josef Daldrup, Geschäftsführer des Bohrunternehmens Daldrup & Söhne, ist ebenfalls erfreut über die Ergebnisse der beiden Bohrungen, die nach seinen Worten sehr anspruchsvoll waren. Die Experten meisterten die technischen Herausforderungen in der Tiefe bestens.

Sehr zufrieden ist auch Oberhachings 1. Bürgermeister Stefan Schelle. Die Gemeinde hat sich im Rahmen der ersten öffentlich-privaten Partnerschaft im Bereich Geothermie in Deutschland an dem Projekt beteiligt. »Da beide Bohrungen so gute Ergebnisse erzielen, dass die notwendige Leistung jetzt bereits zur Verfügung steht, muss nicht noch einmal gebohrt werden und so kann Zeit und Geld gespart werden, um den Bau der Energiezentrale voranzubringen und möglichst bald die Bürger mit regenerativer und regionaler Energie aus dem Fernwärmenetz zu versorgen«, betont er. Der Bohrturm ist bereits abgebaut und Kurzzeittests wurden durchgeführt.

Nun findet die »Hochzeit« der beiden Bohrungen statt, zu der Förder- und Reinjektionsbohrung verbunden werden. Damit wird ein geschlossener Kreislauf geschaffen und die Langzeitpumpversuche können beginnen. Voraussichtlich werden diese im Lauf des August abgeschlossen sein, sodass die Bauarbeiten für die Energiezentrale starten können. »Es handelt sich um ein wärmegeführtes Stromprojekt, bei dem die Versorgung der Menschen mit Wärme Vorrang hat vor der Verstromung«, berichtet Bems. Dank der ausgezeichneten Werte ist jedoch auch eine zusätzliche Verstromung problemlos möglich. Die GeoEnergie Taufkirchen wird die Gemeinde Oberhaching mit 20 Megawatt und die Gemeinde Taufkirchen mit 19,8 Megawatt Wärmeleistung beliefern.

Artikel vom 25.07.2012
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