Schachspieler messen sich in Kirchseeon

Kirchseeon · Großes offenes Turnier

Turniersieger Thomas Reich (l.), Kirchseeons Zweite Bürgermeisterin Maria Wollny sowie Franz Obpacher.	 VA

Turniersieger Thomas Reich (l.), Kirchseeons Zweite Bürgermeisterin Maria Wollny sowie Franz Obpacher. VA

Kirchseeon · Das diesjährige offene Turnier des Schachclubs Kirchseeon hatte wie schon in den vergangenen Jahren wiederum fast 70 Schachjünger angezogen. Es ist somit die größte Schachveranstaltung im Landkreis Ebersberg. Gewonnen hat Turnier A erwartungsgemäß der hohe Favorit Thomas Reich mit viereinhalb Punkten.

Ihm folgte mit Abstand von einem halben Zähler ein Trio; dank der besseren Buchholz-Wertung hatte hier Stephan Brem (SU Ebersberg-Grafing) die Nase knapp vor Christoph Lipok (SG Kötz-Ichenhausen). Der Südtiroler Michael Sader (SC Brixen-Miland) musste sich mit dem unliebsamen vierten Platz begnügen, konnte aber als kleinen Trost noch einen Geldpreis in Empfang nehmen. Bester Senior war der Niederösterreicher Karl Kadletz (SC Bisamberg); bester Jugendlicher Jonas Engesser (SK Engen). Der Ratingpreis für den erfolgreichsten Spieler mit einer DWZ < 1950 ging an Thorsten Winkler (SG Meimsheim-Güglingen). Der einzige Vertreter des SC Kirchseeon in dieser Gruppe, Vereinsmeister 2011, Mike Lausmann, kam mit zweieinhalb Punkten auf den 20. Platz im 41er Feld.

Sieger der Gruppe B war der Argentinier Mario Carbonetti (derzeit SK Siemens München) mit viereinhalb Punkten vor Günther Utz vom Veranstalter SC Kirchseeon (vier Punkte) sowie Harald Koppen (SF Deisenhofen), der mit dreieinhalb Zählern ein Verfolgerquartett anführte. Da Doppelpreise ausgeschlossen waren, mussten Utz und Koppen auf die Auszeichnung als beste Senioren beziehungsweise Jugendliche verzichten. Die entsprechenden Preise gingen demnach an Siegfried Berger (SC Unterhaching) und an dessen Vereinskollegen Ali Demir. Den Ratingpreis DWZ < 1350 erhielt Stefan Dirix (SC Garching 80).

Die Teilnehmer des Veranstalters kamen zu folgenden Platzierungen: 2. Günther Utz (4), 15. Kurt Franz (2½), 16. Rudolf König, 18. Paul Wollny, 19. Richard Baues (je 2), 25. Gerhard Ziegler (1). Bei insgesamt 164 Partien lag die Gewinnquote für Weiß bei 44 Prozent, für Schwarz bei 31 Prozent. Nur 25 Prozent endeten remis, wobei es Stefan Hösl (Roter Turm München) fertig brachte, sämtliche Begegnungen unentschieden zu gestalten. Die Gäste kamen von 36 Vereinen nicht nur aus allen Teilen Bayerns, aus Baden-Württemberg und sogar aus Schleswig-Holstein, sondern auch aus den Nachbarländern Italien und Österreich. Drei Spieler des SC Brixen-Miland, zwei von der SG Vöcklabruck (Oberösterreich) sowie ein Denksportler vom SC Bisamberg (Niederösterreich) hatten den weiten Weg nicht gescheut, um den Kampf um den Turniersieg aufzunehmen. Die internationale Präsenz wurde verstärkt durch zwei derzeit in Deutschland beschäftigte Südamerikaner aus Argentinien sowie Bolivien.

Der Wettbewerb wurde in fünf Runden nach Schweizer System ausgetragen, wobei ab Runde zwei jeweils Kontrahenten mit der gleichen Punktzahl per Computer einander zugelost werden. Dabei gab es zwei Leistungsgruppen: A mit einer DWZ (Deutsche Wertungszahl) ab 1650 sowie B für Spieler mit DWZ < 1650. In der Gruppe A traten neben den beiden Titelträgern IM (Internationaler Meister) Thomas Reich (Bayern München) sowie FM (FIDE-Meister) Mathias Holzhäuer (SK Schmiden-Cannstadt) noch weitere sieben Spieler mit einer DWZ > 2000 an, so dass harte Kämpfe um die Spitzenpositionen zu erwarten waren. Die Altersspanne umfasste nahezu 70 Jahre.

Während die beiden ältesten Teilnehmer mit Ludwig Wawrinsky (1. SK Neuperlach) sowie Kurt Franz (SC Kirchseeon), beide Jahrgang 1934, schon zu den Nestoren gerechnet werden, erblickte der jüngste Teilnehmer im Feld, Benedikt Huber vom SK München, erst 2003 das Licht der Welt. Dass aber auch in diesem Alter schon beachtliche Schacherfolge erzielt werden können, bewies der junge Benedikt in der Auftaktrunde der Gruppe B, als er seinen um über 50 Jahre älteren und aus mehr als 140 Turnieren sehr erfahrenen Widersacher sogar mit Schwarz bezwang. Insgesamt saßen in den beiden Gruppen acht Jugendliche (ab Jg. 94) und 13 Senioren (Jg. 52 und früher) an den Brettern.

Artikel vom 20.07.2012
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