Leserbrief

Englischer Garten ohne Tram

Nachdem die Regierung von Oberbayern ihre Genehmigung zum Planfeststellungsverfahren für die Straßenbahn durch Europas schönsten Naturpark verweigert hat, möchte ich allen Leserinnen und Lesern der weiß-blauen Wochenanzeiger von Herzen für ihr Engagement gegen dieses Albtraumprojekt danken.

Seit 1996 haben Sie, liebe Leser mitgeholfen, Unterschriften gegen das rot/grüne Prestigeobjekt zu sammeln, um zum einen Schwabing und den Leopoldboulevard vor dem drohenden Verkehrskollaps zu bewahren, das architektonisch einmalige Ensemble der Franz-Joseph-Straße und der Martius-Straße zu retten und vor allen Dingen, um die häßliche Geisterbahn durch die grünen Auen und blühenden FLuren des Englischen Gartens zu verhindert. Der „Monopteros-Express“ ist out. Das ist Spitze.

Sollten allerdings Oberbürgermeister Christian Ude, der Bezirksausschuss Schwabing-West oder die Stadtwerke München Klage gegen diese eindeutige Entscheidung der Regierung erheben, werden wir Naturfreunde und Bürger Schwabings und Milbertshofens wiederum Unterschriften sammeln. Machen Sie wieder mit?

1996/1997 konnten wir von Neuhausen mitten durch das Herz Schwabings bis nach Bogenhausen 17000 Unterschriften sammeln. Unzählige Einsprüche und Protestschreiben gegen diese „Park-Tram“ gingen bei der Regierung ein, obwohl sündteure Hochglanzprospekte mit geschönten Fotomontagen von einem Rasengleis verteilt wurden, das niemals gebaut werden durfte. Die „Mogelpackung“ mussten OB Ude und die Stadtwerke zurückziehen, als der Bayerische Finanzminister Prof. Dr. Kurt Falthauser bereits 1999 die Durchfahrt durch den Englischen Garten mit seinem jahrhundertealten Baumbestand untersagte. Die beiden Busse der Linie 54 und Linie 154 fahren regelmäßig von Schwabing nach Bogenhausen und bringen rund 6000 Berufstätige in den Tucherpark und die Familien mit Kind und Kegel mitten ins Grün oder zum Biergarten am Chinesischen Turm.

Bei der Abstimmung im Stadtrat, ob Klage erhoben werden soll, können die Grünen ja zeigen, ob sie noch einen Funken „grün“ in ihrem Herzen haben.

Beim Petueltunnel mit Park haben sie jahrelang gegen dieses segensreiche Projekt protestiert und geklagt, ohne Erfolg, wie man seit dem Bürgerentscheid von 1996 weiß. Aber ohne den vehementen Widerstand der Grünen könnten der Petueltunnel mit grüner Oase und 1200 Bäumen bereits seit 1996 fertig und der Richard-Strauss-Tunnel im Bau und in zwei Jahren befahrbar sein. Herzlichst Barbara Schöne Stadträtin

Artikel vom 31.05.2001
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