Derbys zwischen EHC Klostersee und den Tölzer Löwen noch ungewiss

Grafing · Wie sieht die Oberliga Süd 2012/2013 aus?

Derby zwischen dem EHC Klostersee und den Tölzer Löwen aus der Playoff-Halbfinalserie 2010/11. Ob es in der kommenden Saison Derbys zwischen beiden Teams geben wird, ist noch immer offen.	 smg/STOCK4press

Derby zwischen dem EHC Klostersee und den Tölzer Löwen aus der Playoff-Halbfinalserie 2010/11. Ob es in der kommenden Saison Derbys zwischen beiden Teams geben wird, ist noch immer offen. smg/STOCK4press

Grafing · Etwa zwei Monate bevor für die meisten Teams aus der Eishockey-Oberliga Süd die heiße Phase der Vorbereitung mit Testspielen beginnt, wartet man beim EHC Klostersee und den Mitstreitern weiterhin auf die endgültige Ligenzusammensetzung und den Spielplan.

Einige Entscheidungen ziehen sich in die Länge. Durch den sogenannten gleitenden Auf- und Abstieg ist allein durch die Unentschlossenheit bei den Tölzer Löwen, ob nun der sportlich realisierte Aufstieg in die Zweite Bundesliga angenommen wird oder nicht, vieles offen. Vergangene Woche hat man sich in Bad Tölz für den Aufstieg ausgesprochen. Allerdings mit einem dicken Aber: Nur wenn die Förderlizenzregelung für die zweite Liga wieder eingeführt wird, wollen die Löwen hoch. Womit mit der positiven Tölzer Entscheidung vorerst gar nichts entschieden ist. Und damit vorerst auch nicht, ob es in der Saison 2012/13 Derbys der Rot-Weißen aus Grafing mit den Tölzer Buam geben wird.

Auch insgesamt kündigt sich ein heißer Sommer an, der nichts mit dem Wetter zu tun hat und auch nichts mit der Vorausschau nach einer alten Bauernregel ausgehend vom Siebenschläfertag am Mittwoch der abgelaufenen Woche. Diverse Funktionäre aus der höherklassigen Eishockey-Szene lassen im Vorfeld der Mitgliederversammlung des Deutschen Eishockeybundes (DEB) an diesem Samstag wieder einmal die Muskeln spielen. Favorisiert wird dabei von jeher der publikumswirksame Weg über die Öffentlichkeit.

Dem Geschäftsmann Rainer Beck, Boss beim Zweitligameister Landshut Cannibals und neuerdings auch beim Fußball-Drittligisten SpVgg Unterhaching als Retter beziehungsweise Unterstützer im Gespräch, ist ein Dorn im Auge, dass seinem niederbayerischen Eishockey-Ensemble trotz Meisterehren der Weg in die elitäre und höchstklassige Deutsche Eishockeyliga (DEL) verbaut ist. Als eigenständige „geschlossene Gesellschaft“ außerhalb des Verbandes wird dort nur aufgenommen, wer die sportlichen Voraussetzungen erfüllt und genehm ist, sich rechtzeitig beworben hat und strukturelle Vorgaben erfüllt.

Als „Retter“ des EHC München wurde Beck übrigens vom österreichischen Brausehersteller Red Bull – sozusagen – ausgebootet. Nun probt er im Vorfeld der Versammlung in der Zweiten Bundesliga den Aufstand, fordert mehr Eigenständigkeit für die Spielklasse und weniger Einfluss des DEB – um der DEL vielleicht als DEL II einen Schritt näherzukommen und eine Aufstiegsregelung auf den Weg zu bringen. Der propagierten Einstimmigkeit aller Zweitligisten widersprach nun Ralph Bader. Der Geschäftsführer des SC Riessersee aus Garmisch, der im Vorjahr durch die knapp für sich entschiedene Playoff-Finalserie gegen den EHC Klostersee in die Zweitklassigkeit zurückgekehrt war, stellte sehr deutlich klar: „Mit mir hat Beck nicht gesprochen, ich bin auch gegen seine Pläne.“

Außerdem stellt Bader als Gegner der Förderlizenz-Regelung für die Zweite Bundesliga gleich auch die Tölzer Pläne infrage, per Umlaufbeschluss zumindest eine Ausnahmeregelung zum Einsatz von Förderlizenz-Spielern zu bekommen. Während der findige Franz Fritzmeier, sportlicher Berater bei den Löwen, von einer einfachen Mehrheit ausgeht, sieht der Riesserseer Funktionär als Hürde eine Dreiviertel-Mehrheit und hat (neben sich) auch schon einige Gegner ausgemacht. Es kann also noch dauern, bis klar ist, ob die Tölzer in der Zweiten Bundesliga antreten oder nicht. Und damit auch, was das endgültige Teilnehmerfeld der Oberliga Süd betrifft. smg

Artikel vom 29.06.2012
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