Der EHC Klostersee macht derweil »seine Hausaufgaben«: Nachfolgersuche, Mitgliederversammlung, Lizenz

Grafing · Stolberg: Andere werden sich »Transfers schon leisten können«

Backup-Torhüter Sebastian Weiß (l.) wird, wie auch Verteidiger Dennis Schütt, den EHC Klostersee verlassen.	Foto: smg

Backup-Torhüter Sebastian Weiß (l.) wird, wie auch Verteidiger Dennis Schütt, den EHC Klostersee verlassen. Foto: smg

Grafing · Die Konkurrenzklubs aus der Oberliga Süd protzen derzeit mit namhaften Verpflichtungen.

Während die Eisbären Regensburg mit dem Deutsch-Tschechen Petr Fical von den Ingolstadt Panthern erst kürzlich einen gestandenen DEL-Stürmer präsentierten, bedient sich Deggendorf Fire recht munter bei der Kaderauflösung der Passau Black Hawks, die sich aus der dritthöchsten Spielklasse zurückziehen und in den unteren Regionen des Bayerischen Landesverbandes einen Neuanfang starten werden. Nach Top-Verteidiger Thomas Vogl schnappte sich der einstige Derby-Rivale mit Stephan Stiebinger nun auch den besten deutschen Stürmer aus dem Black Hawks-Fundus, den auch der Zweitligist SC Riessersee gerne genommen hätte.

»Die werden sich ihre Transfers schon leisten können. Wir schauen auf uns und versuchen unsere Hausaufgaben so gut wie möglich zu machen«, lässt sich Alexander Stolberg, Präsident des EHC Klostersee aus Grafing, von derartigen Meldungen nicht aus der Ruhe bringen. Vor einigen Tagen habe man die Unterlagen zur Lizenzerteilung für die nächste Saison beim Deutschen Eishockeybund (DEB) eingereicht. »Ansonsten sind wir dabei, alles für die anstehende Mitgliederversammlung vorzubereiten und selbstverständlich geht es auch bei uns darum, alle Positionen in der Oberligamannschaft zu besetzen.«

Der Fokus liege dabei nach wie vor auf der Suche nach zwei geeigneten Nachfolgern für Patrick White und Ryan Guentzel zur Besetzung der beiden Kontingentstellen. »Es gibt bereits einen kleinen Kreis potentzieller Kandidaten. Dem beteiligten Spielervermittler haben wir unser konkretes Interesse an den betreffenden Spielern signalisiert und unsere finanziellen Möglichkeiten genannt. Jetzt ist die andere Seite am Zug.« Offene und mit deutschen Puckjägern zu besetzende Planstellen im Team soll es nach dem Willen der Klosterseer Verantwortlichen, die den letztjährigen Stamm im Wesentlichen zusammen halten wollen, kaum geben.

Sicher ist seit dem Wochenende, dass sich die Rot-Weißen auf die Suche nach einem zweiten Torhüter als Backup für Stammgoalie Martin Morczinietz begeben müssen. Wie Vereinschef Stolberg bekannt gab, wurde Sebastian Weiß auf dessen Wunsch hin die Freigabe zum Wechsel in die Bayernliga erteilt. »Er will verstärkt Zeit in sein Studium investieren und den Aufwand für Eishockey gleichzeitig zurückschrauben.« Dazu erhofft sich der 20-jährige Schlussmann eine Spielklasse tiefer auch mehr Eiszeit als zuletzt bei den EHClern, für die er in der Saison 2011/12 auf nur sieben Einsätze gekommen war. Sein Talent hat Weiß, der unter anderem beim glatten 4:0-Sieg der Klosterseer Ende Oktober in der Regensburger DonauArena gegen die gastgebenden EVR-Eisbären zwischen den Pfosten stand, zweifelsohne unter Beweis gestellt. EHC-Trainer Doug Irwin macht wohl auch deshalb keinen Hehl daraus, dass er ihn als starke Nummer zwei gerne weiterhin im Kader gehabt hätte. »Ein wenig enttäuscht über die Entscheidung von Sebastian bin ich schon, weil ich ihn gerne wieder im EHC-Dress gesehen hätte.« smg

Artikel vom 20.06.2012
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