Anzing feiert: Vor 1.200 Jahren erstmals urkundlich erwähnt

Anzing · 700 Fotos Historie

Ein Gingkobaum als Symbol für Frieden und Freiheit und eine Geschichtsausstellung: So begannen die Feierlichkeiten zu 1.200 Jahre Anzing. 	Fotos: Streffer/Els

Ein Gingkobaum als Symbol für Frieden und Freiheit und eine Geschichtsausstellung: So begannen die Feierlichkeiten zu 1.200 Jahre Anzing. Fotos: Streffer/Els

Anzing · In einer Urkunde vom 23. April 812 wird der Ort Anzing zum ersten Mal erwähnt. Dieses Datum nimmt die Gemeinde nun zum Anlass, ihr 1.200-jähriges Bestehen zu feiern.

Auftakt zu den zahlreichen Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr war im April die Ausstellungseröffnung »Unser Dorf und seine Entwicklung«. Die Schau im Rathaus ist noch bis Donnerstag, 31. Mai, zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen. Einige Tausend Fotos hat Heinrich Streffer, »Hoffotograf« und ehrenamtlicher Helfer der Gemeinde, zusammengetragen, von denen er etwa 700 für die Ausstellung auswählte: Luftaufnahmen, Häuser im Ort damals und heute, Sakralbauten und Feldkreuze, Persönlichkeiten, die den Ort geprägt haben, wie Bürgermeister, Lehrer und Pfarrer, Aufnahmen aus dem Ebersberger Forst. »Die Fotos habe ich auf Plakaten zusammengefasst – 700 Exponate aufzuhängen wäre kaum möglich gewesen«, erklärt Streffer. Die gesamte Sammlung erhält das Anzinger Archiv auf einer CD gebrannt. Begleitend dazu hat Streffer die Broschüre »Anzinger Baugeschichte« erstellt. Auf 100 Seiten sind 180 Anwesen abgebildet, mit Informationen zu ehemaligen und heutigen Besitzern. 150 Broschüren sind gedruckt worden, innerhalb eines Tages waren sie vergriffen. »Wir lassen gerade nachdrucken«, so Streffer. Für 10 Euro kann man sie dann im Rathaus kaufen, ebenso wie die neu aufgelegte 336-seitige Chronik der Gemeinde, die der Anzinger Michael Augustin mit einem 24-köpfigen Team erstellt hat (25 Euro). Im Herbst wird es eine zweite Ausstellung geben unter dem Titel »Leben in unserem Dorf«.

Nach dem kulturellen Auftakt hieß es »zur Schaufel greifen«. Auf Initiative des Anzinger Gartenbauvereins pflanzten dessen Vorsitzende Danka Löbel und Fachberaterin Roswitha Hacke gemeinsam mit Bürgermeister Franz Finauer einen Gingko-Baum in der Nähe des Rathauses, als Symbol für Frieden und Freiheit. Gesponsert hatten ihn verschiedene Vereine im Ort, die sich anschließend auf dem Rathausplatz, wo bis zum frühen Abend ein buntes Treiben angesagt war, an Ständen präsentierten.

Bis zum Ende des Jahres sind viele weitere Veranstaltungen geplant: Am Samstag, 5., und Samstag, 19. Mai, gibt es jeweils die Führung »Kirchen, Gruft und alte Gemäuer«, die jedoch beide bereits ausgebucht sind. Ein Ersatztermin wurde für Samstag, 21. Juli, anberaumt. Am Samstag, 12. Mai, steht ein mittelalterlicher Kinderumzug auf dem Programm. Los geht es um 15 Uhr auf dem Parkplatz des Edeka-Marktes. Als Ritter und Marktleute verkleidet ziehen rund 300 Kindergarten- und Grundschulkinder von der Höger- zur Münchner Straße und über den Ortsrand in der Nähe des Friedhofs zum Rathaus, ­angeführt von Bürgermeister Franz Finauer und begleitet von einer mittelalterlichen Musikgruppe mit Dudelsäcken und Trommeln sowie Rittern hoch zu Ross. »Die Kostüme haben die Eltern selbst genäht«, erzählt Jugendpfleger Franz Aschauer, der den Umzug organisiert hat.

Auf dem Rathausplatz wird es den ganzen Nachmittag weitergehen mit Schwertkämpfen, Tänzen und mittelalterlichem Treiben an Buden. Am Mittwoch, 1. August, gibt es für Kinder das nächste Abenteuer: eine Schnitzeljagd durch die Anzinger Geschichte. Weitere Programmpunkte für Erwachsene sind eine Wallfahrt nach Tading am Samstag, 16. Juni, ein Festabend unter dem Titel »So war’s bei uns in Anzing« am Samstag, 23. Juni, sowie ein Mozartkonzert in der Kirche am Samstag, 30. Juni. Höhepunkt wird die Festwoche von Donnerstag, 30. August, bis Montag, 10. September sein mit Festzeltbetrieb und abwechslungsreichem Rahmenprogramm. Alle Informationen zur 1200-Jahrfeier gibt es unter www.1200jahre.anzing.de. Sybille Föll

Artikel vom 30.04.2012
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