Keine Überraschung: White und Guentzel stark

Grafing · Saisonresümee laut Statistik

Torjubel war in der vergangenen Saison selten zu sehen beim EHC Klostersee. 	Foto: smg

Torjubel war in der vergangenen Saison selten zu sehen beim EHC Klostersee. Foto: smg

Grafing · Mit Statistiken ist es so eine Sache – Lüge und Wahrheit liegen oft ganz nahe zusammen. Je nachdem eben, von welcher Seite man etwas betrachtet.

Sicher recht aufschlussreich ist eine statistische Auswertung aber, wenn im Sport zwei nacheinander liegende Spielzeiten einer Mannschaft verglichen werden. Genau dessen nahm sich der Vorstand des EHC Klostersee zusammen mit Trainer Doug Irwin an, bevor dieser sich in drei Wochen in den Heimaturlaub an die kanadische Ostküste verabschiedet.

Das ausgearbeitete Zahlenmaterial beim Eishockey-Oberligisten aus Grafing brachte sehr interessante Dinge an den Tag. Und Erklärungsansätze neben der Tatsache, dass das Verletzungspech die Rot-Weißen sowohl quantitativ als auch qualitativ außerordentlich getroffen hatte. „Da ist schon vieles und vor allem auch Wichtiges im Hinblick auf die Planungen für die nächste Saison herauszulesen“, kommentierte EHC-Chef Alexander Stolberg die Zahlen, Fieberkurven und farblich unterschiedlich gestalteten Säulen auf dem vor sich liegenden Papier. Welch starkes Kontingentduo die Klosterseer mit Patrick White und Ryan Guentzel stellten, unterstrichen die fast 42 Prozent der erzielten Tore, die direkt auf das Konto der beiden US-Boys gingen. Fast die Hälfte der Treffer im Vergleich zu jedem dritten, das in der Spielzeit davor die beiden Kanadier Jared Mudryk und Braydon Cox erzielt hatten. Die Kehrseite der Medaille: Die EHCler waren damit viel zu abhängig von den beiden ausländischen Stürmern und damit vom Gegner besser berechenbar.

„Vor allem nach dem längerfristigen Ausfall vieler Leistungsträger waren wir in den Schlüsselsituationen einer Partie einfach zu grün“, deutete Stolberg die in den Süd-Playoffs schwache Bilanz im Powerplay (zehn Prozent) und Penaltykilling (zirka 64 Prozent). Ein Jahr davor beim Vorstoß bis ins Playoff-Finale hatten die Rot-Weißen jede vierte Überzahlsituation erfolgreich abgeschlossen und in Unterzahl eine „Verhinderungsquote“ von über 82 Prozent erreicht.

Obwohl sich White und Guentzel bei den Topskorern und besten Torschützen ligaweit mit ganz vorne einreihen konnten, war die Trefferausbeute insgesamt eher mau. „Unser Kader war sicher sehr dünn. Allerdings können wir sicher auch künftig nicht so breit in die Tiefe und noch stärker in der Spitze planen, um im Fall des Falles auf derart viele Ausfälle locker reagieren zu können“, gibt Stolberg zu bedenken. Trotz der vielen Nackenschläge sind der „Gegenüberstellung“ viele Steigerungen beziehungsweise Verbesserungen zu entnehmen.

Die Zuschauer und rot-weißen Fans jedenfalls haben Einsatz und Engagement des Irwin-Teams entsprechend gewürdigt. Der Schnitt in der regulären Saison stieg von knapp 500 auf etwas über 600 Zuschauer pro Heimspiel an. smg

Artikel vom 12.04.2012
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