Zwei Veteranen retteten den EHC über die schwerste Zeit

Grafing · Dank an die „Nothelfer“

EHC-Routinier Johannes Wieser sprang während der „Hochphase“ der Verletzungsmisere der letzten Saison als Nothelfer ein.	Foto: smg

EHC-Routinier Johannes Wieser sprang während der „Hochphase“ der Verletzungsmisere der letzten Saison als Nothelfer ein. Foto: smg

Grafing · Nach mittelmäßigem Saisonstart hatte der EHC Klostersee im vergangenen Dezember richtig Tuchfühlung mit der Tabellenspitze in der Oberliga Süd aufgenommen. Wer weiß, wo die Rot-Weißen aus Grafing am Ende landen hätten können, wenn es nur einigermaßen „normal“ weitergelaufen wäre.

Hätte, wäre, würde zählt bekanntlich nicht und die EHCler hatte das Verletzungspech kurz vor Weihnachten knüppeldick erwischt. Teilweise neun Puckjäger und damit der halbe Kader fehlten Trainer Doug Irwin bekanntlich, weshalb der sechste Platz zum Abschluss der Hauptrunde dann auch als unter den Umständen zufriedenstellendes Abschneiden gewertet wurde.

Zum Erreichen des Minimalzieles kräftig mitgeholfen haben auch zwei Spieler, die noch ein paar Wochen davor niemand in der Kleinstadt im Münchner Osten auf der Rechnung gehabt hatte. Mit Johannes Wieser und Mario Jann wurden bei höchster Personalnot zwei „Oldies“ – im Sport darf man Aktive so bezeichnen, die in Lebensjahren gerade mal die 30er-Grenze überschritten haben – reaktiviert beziehungsweise zurück- geholt, die in früheren Jahren bereits das rot-weiße Klosterseer Trikot getragen hatten.

Wieser hatte seine Schlittschuhe über zwei Jahre davor an den Nagel gehängt und seitdem nur noch bei den Alten Herren des EHC dem Puck nachgejagt. Jann stand beim DEL-Klub EHC München zwar noch mehr oder weniger regelmäßig im Trainingsbetrieb, hatte dort als „Standby-Spieler“ aber kaum Spielpraxis. „Ich bin sehr dankbar, dass uns die beiden in einer wirklich sehr schwierigen Situation geholfen haben. Beide waren aufgrund ihrer enormen Erfahrung auch wirklich eine Verstärkung für uns und haben tollen Einsatz gezeigt“, sagt EHC-Coach Irwin zurückblickend.

Für Jann standen nach 13 Pflichtspielen immerhin 14 Scorerpunkte (vier Tore und zehn Assists) zu Buche. Wieser fehlte nach seinem Comeback zwischendurch verletzt, brachte es dennoch auf zwölf Einsätze und zwei Tore. So mancher auf den Rängen im Grafinger Eisstadion könnte sich angesichts dessen durchaus vorstellen, dass die beiden erfahrenen Recken auch in der nächsten Saison Führungspositionen im bestimmt wieder sehr jungen Team der EHCler übernehmen. „Ob beide eine Option für die Zukunft sind, kann ich momentan nicht sagen“, erklärte Irwin dieser Tage. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Es haben noch überhaupt keine Gespräche stattgefunden. smg

Artikel vom 07.04.2012
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