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Bürgerversammlung Glonn: Kein Echo auf Aufruf
Glonn · Lotse dringend gesucht
Nah bei den Menschen, auch bei der Bürgerversammlung: Bürgermeister Martin Esterl mit Michael Ruhsamer, Sebastian Winhart und Albert Reiser (v. l.). Foto: Ina Berwanger
Glonn · Rund 60 Interessierte hat der Glonner Bürgermeister Martin Esterl (SPD/KommA) am Donnerstag im Bürgersaal des Gasthof „Neuwirt“ zur Bürgerversammlung begrüßt. Deutlich weniger als in den Jahren zuvor, wie zwei weibliche Stammbesucherinnen der Zusammenkünfte routiniert feststellten. Zu einem Zeitungsfoto mit „dem Martin“ wollten sie sich so wenig überreden lassen wie ihren Namen in der Zeitung lesen aber „der Dreck am Bahnhof“, insbesondere in den Wartehäuschen, störte die beiden Damen im besten Alter schon sehr.
Der Bahnhof stand nach dem Rechenschaftsbericht des Bürgermeisters aus einem anderen Grund im Zentrum des Interesses. Mehrere Bürger äußerten die Befürchtung, dass der heftige morgendliche Berufsverkehr den Schülern, die dort die Münchner Straße passieren, eines Tages zum Verhängnis werden könnte. Dort einfach einen Zebrastreifen aufzumalen, sei der Gemeinde versagt, weil es sich um eine Staatsstraße handelt, so Martin Esterl. Die aus den 90er-Jahren stammende Kreuzung am Bahnhof sei eine Fehlplanung. „Wenn wir es wirklich ernsthaft machen wollten, müssten wir sie umbauen.“ Dies sei jedoch mit einem hohen Kostenaufwand verbunden. Die naheliegendste Lösung wäre eine Schülerlotsenfurt wie an anderen Stellen auch. Indes: „Wir haben null Echo auf unseren Aufruf nach einem Schulweghelfer für fünfmal in der Woche je eine halbe Stunde bekommen“, berichtete Esterl. Was der Markt für die Bürger im vergangenen Jahr getan hat und heuer realisiert, ließ Martin Esterl in seinem Rechenschaftsbericht Revue passieren. So ist das größte Projekt der Geh- und Radweg nach Wetterling, der Ortsteil mit dem größten Zuwachs, gewesen. Die Straße dorthin ist laut Esterl nun auch dank drei neuer Querungshilfen viel sicherer passierbar. Der Bürgermeister räumte auch mit dem weit verbreiteten Vorurteil angesichts der Neubaugebiete wie in Wetterling auf, der Markt explodiere regelrecht an Einwohnern. Laut Esterl ist eher das Gegenteil der Fall: „Ein Zuwachs von jährlich einem halben Prozent ist mehr als gemäßigt und gesund.“
Einen „erfreulicheren Anblick“ beim Blick aus dem Marienheim kündigte Esterl dessen Bewohnern und Personal an. Sie schauen derzeit noch auf das große, kahle Dach des neuen Verbrauchermarktes unterhalb ihres Hauses, das Dach soll jedoch in Kürze begrünt werden. Auch ein anderes Gebäude ist nun fertig, der Möbelmarkt am Ortseingang von Schacht. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite werde nach und nach „ein kleines Gewerbegebiet entstehen“, kündigte Esterl den Bürgern an. Von den Bürgern nicht immer gerne gesehen, aber für die künftige Erreichbarkeit und Kommunikation der Feuerwehren, Polizei oder Rettungsdienste über digitalen Funk unverzichtbar wäre im nahen Forst einer der sieben neuen Sendemasten im Landkreis Ebersberg. Der Mast ist im Wald nicht zu sehen, an frischem Grün und vielen schönen Blumen im Ort können sich alle Glonner indes jedes Jahr aufs Neue erfreuen. Bürgermeister Esterl versäumte nicht, dem Kulturverein und vielen anderen engagierten Bürgern ein herzliches „Vergelt’s Gott“ für ihre liebevolle Pflege der öffentlichen Grünanlagen auszusprechen.
Von Ina Berwanger
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