BA fordert mehr Lärmschutz für Bürger

Harlaching/Giesing · An Tunnellösung festhalten

München-Harlaching-Giesing · Bei der Entwicklung eines eigenen Lärmaktionsplans zur Ausweisung besonders lärmgeplagter Gebiete hinkt die Landeshauptstadt München hinter anderen Großstädten hinterher …

– sind die Lärmaktionspläne noch in Arbeit, obgleich diese nach dem Bundes-Emissionsschutzgesetz bereits 2008 in Ballungsräumen über 250.000 Einwohnern hätten fertiggestellt werden sollen. Besonders intensiv hofft man in Giesing auf zeitnahe Ergebnisse – und langfristig natürlich auf einen Tunnelbau entlang der besonders belasteten Ringgebiete. Kein Wunder, denn das Stadtquartier ist besonders entlang des Mittleren Rings extrem von Lärm geplagt.

Tunnel-Bau zwischen Candidplatz und Mc-Graw-Graben?

In der Prioritätenliste der Untersuchungsgebiete belegen die Tegernseer Landstraße und die Chiemgaustraße die bedenklichen »Spitzenplätze eins und drei«. Der kürzlich vorgelegte Entwurf des Münchner Lärmaktionsplans bestätigt diese Sicht. Der Lärmpegel übersteigt in Giesing mit bis zu 83 Dezibel mancherorts deutlich die für Anwohner als gesundheitsgefährdend eingestuften Grenzwerte von 65 Dezibel. Markant auch: von 24 ausgewiesenen Belastungsgebieten liegen alleine sieben auf Giesinger Terrain.

Für die örtliche Politik ein Grund, der Stadt keine Ruhepause in Sachen Lärmminderungsplanung zu gönnen. Einstimmig unterstützte zuletzt der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching eine Forderung von SPD-Fraktionssprecherin Christa Knappik, wonach die Stadt den Stadtbezirk möglichst zeitnah über den aktuellen Stand ihrer Lärmminderungsplanungen informieren sollte. Die Freien Wähler gehen gleich noch einen Schritt weiter. Deren Landtagsabgeordnetem Michael Piazolo genügt schon der Entwurf des Lärmaktionsplans, um eine konkrete Tunnelplanung auch für den Münchner Süden zu fordern. »Die Tegernseer Landstraße und die Chiemgaustraße sind neuralgische Lärm- und Dreckschwerpunkte. Hier sind die Anwohner einer gesundheitsgefährdenden Belastung durch den stetig steigenden Verkehr ausgesetzt«, schimpft Piazolo in einer Pressemitteilung zum Thema.

Dagegen würden die bereits fertig gestellten Tunnelbauten deutlich zeigen, wie Anwohner wirksam vor immenser Abgas- und Lärmbelastung geschützt werden können. »Überfällig« ist nach Ansicht Piazolos ein Tunnelbauwerk deshalb auch entlang der Tegernseer- und der Chiemgaustraße. Dagegen würden Flüsterasphalt, Schallschutzfenster oder Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht ausreichen. Doch der Weg zu einer neuen Tunnelschneise für die beschriebenen Gebiete dürfte lang und steinig werden. Denn bereits im Entwurf des Lärmaktionsplans räumen diie städtischen Entscheider in der Frage einer Verlängerung des Candid-Tunnels nach Süden zwar als ein, »aus schalltechnischer Sicht wäre diese Maßnahme zu favorisieren« – »jedoch im Hinblick auf die Kosten kritisch zu hinterfragen.« Harald Hettich

Artikel vom 28.03.2012
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