Die Klosterseer liefern dramatische Schlussphase gegen Füssen

Grafing · EHC: Spannender Krimi auf dem Eis

Grafing · Aus dem Playoff-Märchen des vergangenen Jahres, als der EHC Klostersee als krasser Außenseiter bis ins Oberliga-Finale durchstartete, scheint diesmal nichts zu werden. Die Grafinger sind in der Playoff-Auftaktserie »best of five« gegen den EV Füssen erneut Außenseiter.

Doch diesmal haben die favorisierten Leopards aus dem Allgäu nach den ersten beiden Aufeinandertreffen alle Trümpfe in der Hand, was den Aufstieg in das Viertelfinale betrifft. Der Auftakt am vergangenen Freitag war eine klare Angelegenheit für den Drittplatzierten der Abschlusstabelle der Oberliga Süd. Mit 2:7 unterlagen die Rot-Weißen im Füssener Bundesleistungszentrum. Während die Gastgeber auf den Punkt topfit und personell auch fast wieder komplett waren, brachten die ersatzgeschwächten Klosterseer die nötige Leistung nur in Phasen. »Der Gegner war besser, wir haben uns in der eigenen Zone zu viele Fehler erlaubt. Das geht gegen ein solch kompaktes und erfahrenes Team nicht gut«, erkannte EHC-Trainer Doug Irwin an.

Wegstecken und die Wut im Bauch in positive Energie umsetzen war für das zweite Duell am Sonntag angesagt. Und das schienen die Grafinger beherzigt zu haben. Allerdings passte fast 50 Minuten lang der Torabschluss nicht. Jeweils zehn ganz starke Minuten hatten die EHCler zu Beginn des ersten und des zweiten Drittels, doch heraus gekommen ist dabei in der Offensive nur ein Shorthander. Machte unter dem Strich einen 1:3-Rückstand gegen sehr clevere Gäste, die ihre Möglichkeiten zudem kaltschnäuzig nutzten.

Die Schlussphase war nichts für schwache Nerven und an Dramatik kaum zu überbieten. In der 51. Minute gelang dem 17-jährigen Raphael Kaefer der direkte Anschluss. In sich hatten es die letzten 132 Sekunden der regulären Spielzeit – mit drei Toren innerhalb von 90 Sekunden. Die rot-weißen Anhänger bejubelten gerade noch den 3:3-Ausgleich (57:48), da lagen die Füssener schon wieder vorne (58:22). Durch waren die Leopards damit nicht, denn noch einmal hatten die EHCler eine passende Antwort parat – 4:4 bei 59:18.

Mit Vier gegen Vier ging es in die Verlängerung, die in den Playoffs anders als in der regulären Saison (fünf Minuten Zugabe, dann Pe­naltyschießen) ein komplettes Drittel lang dauert. Oder eben genau so lange, bis eines der beiden Teams trifft. Geduldiger war in der Overtime die abgezockte EVR-Truppe, die auf den einen kleinen Fehler lauerte und dann eiskalt zuschlug – 4:5 (71.). Am gestrigen Dienstagabend stand man sich in Füssen erneut gegenüber (Spiel bei Redaktionsschluss nicht beendet). Im Falle einer erneuten Niederlage der Klosterseer würde dies das Saisonende bedeuten. Haben die Irwin-Schützlinge dieses dritte Duell für sich entschieden, sieht man sich am Freitag ab 20 Uhr im Grafinger Eisstadion wieder. smg

Artikel vom 07.03.2012
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