32. Jugend-Musikwettbewerb im Landkreis Ebersberg

Ebersberg · Ohne Wunderkinder

Johanna Remus (12) aus Zorneding bereitet sich zusammen mit ihrem Lehrer Robert Klinger auf den Wettbewerb im Fach Kontrabass vor. 	Foto: Sybille Föll

Johanna Remus (12) aus Zorneding bereitet sich zusammen mit ihrem Lehrer Robert Klinger auf den Wettbewerb im Fach Kontrabass vor. Foto: Sybille Föll

Ebersberg · Am Samstag, 10. März, findet der 32. Jugend-Musikwettbewerb des Landkreises Ebersberg statt, veranstaltet von der Musikschule Vaterstetten. 37 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen fünf und 16 Jahren haben sich angemeldet, um sich bei ihrem Spiel auf Violine, Viola, Violoncello, Hackbrett, Harfe und Kontrabass mit anderen zu messen.

Bei den Wettbewerbsteilnehmern handelt es sich ausschließlich um Schüler der Musikschulen im Landkreis sowie Privatschüler. „Musikstudenten an Konservatorien haben wir bewusst ausgeklammert, weil wir auch Laien einmal die Möglichkeit geben möchten, an einem Wettbewerb teilzunehmen“, sagt Musikschulleiter Kurt Schneeweiß. Man wolle keinen Konkurrenzkampf von „Wunderkindern“. Das sei auch der Leitgedanke gewesen, als der Regionalwettbewerb 1980 als Gegenentwurf zu „Jugend musiziert“ ins Leben gerufen wurde und seitdem jedes Jahr abwechselnd von den Musikschulen Vaterstetten und Grafing/Ebersberg ausgerichtet wird.

Der Lohn für die Teilnahme: Für die Besten jeder Altersgruppe stiftet der Landkreis einen Preis, der aus zwei Unterrichtsstunden bei einem Meister seines Fachs besteht, der Förderverein der Musikschule Vaterstetten stellt einen Sonderpreis für die Tagesbestleistung zur Verfügung. Eigentlich profitiere aber jeder, der an dem Wettbewerb teilnimmt, sagt Schneeweiß. „Denn die jungen Musiker merken dadurch, wo sie gerade stehen in ihrer Leistung und es gibt einen Motivationsschub – das bestätigen auch unsere Lehrkräfte.“ Die Kinder selbst seien auch gar nicht so traurig, wenn sie nicht gewinnen, „wir haben hinterher eher enttäuschte Mütter“.

Von den ehemaligen „Laien“ haben es mittlerweile auch schon einige weiter geschafft: Sebastian Seel zum Beispiel, ehemaliger Musikschüler, wurde mit 16 Jahren als Jungstudent an der Münchner Musikhochschule aufgenommen. Ein weiteres Beispiel: die „Fünfoniker“. Das Quintett in der Besetzung Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn nahm später an dem Wettbewerb „Jugend musiziert“ teil und erreichte auf Bundesebene den zweiten Platz.

Die Instrumente, auf denen gespielt wird, wechseln jedes Jahr. Dementsprechend setzt sich auch jedesmal die Jury anders zusammen. In jedem Fach bewerten jeweils zwei Dozenten von anderen Musikschulen oder Hochschulen die Leistungen. In diesem Jahr wird es die Jury etwas schwerer haben als sonst, denn erstmals dürfen die Wettbewerbsteilnehmer drei selbst gewählte Stücke spielen – bisher waren es zwei, sowie ein für alle geltendes Pflichtstück. „Das vorgegebene Stück hatte den Vorteil, dass man einen besseren Vergleich hatte. Aber es ist nicht so einfach, es auf allen Instrumenten umzusetzen, deshalb probieren wir es diesmal ohne diese Vorgabe“, erklärt Schneeweiß.

Bei den Vorspielen des Wettbewerbs darf jeder zuhören und zuschauen. Sie finden am 10. März von 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr in der Grundschule Vaterstetten, Wendelsteinstraße 8, statt. Am Donnerstag, 22. März, überreicht der Schirmherr, Landrat Gottlieb Fauth, den Preisträgern ihre Urkunden. Anschließend stellen sie sich mit einem kleinen Konzert der Öffentlichkeit vor. Beginn ist um 19 Uhr im Pfarrsaal der katholischen Kirche an der Wendelsteinstraße, gegenüber des Rathauses. Von Sybille Föll

Artikel vom 01.03.2012
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