Fotoclub Vaterstetten eröffnet Ausstellung zum Einjährigen

Vaterstetten · Mal anders sehen

Holger Oesterling, Hilde Jüngst und Lambert Heil (v. l.) bei den Vorbereitungen zur ersten Ausstellung des Fotoclub Vaterstetten. 	Foto: Sybille Föll

Holger Oesterling, Hilde Jüngst und Lambert Heil (v. l.) bei den Vorbereitungen zur ersten Ausstellung des Fotoclub Vaterstetten. Foto: Sybille Föll

Vaterstetten · Im langen Flur der Geschäftsstelle der Vaterstettener Volkshochschule (VHS) lehnen hintereinander aufgereiht silberne Bilderrahmen an der Wand, über ihnen baumeln Nylon-Fäden.

Während Holger Oesterling seinen »Masterplan« studiert, ein DIN A 3 großes Blatt Papier mit aufgeklebten Bildchen, und »den Marienkäfer besser vorne« murmelt, tauschen Hilde Jüngst und Lambert Heil zwei Rahmen aus, treten von der Wand zurück und begutachten das Ergebnis. Die drei sind das »Planungsteam« des Fotoclubs Vaterstetten und damit beschäftigt, die erste Ausstellung zum einjährigen Bestehen vorzubereiten. Am Donnerstag, 1. März, findet um 19 Uhr die Vernissage in den VHS-Räumen an der Wendelsteinstraße 10 statt – es bleibt nur noch wenig Zeit. »Wir haben bewusst auf ein spezielles Thema verzichtet, weil wir uns einfach nur vorstellen möchten«, erklärt Oesterling. 27 Mitglieder aus dem ganzen Landkreis Ebersberg und München hat der Fotoclub inzwischen. Im März 2011 ist er unter der Federführung von Oesterling unter dem Dach der VHS gegründet worden.

Von Architektur und Reisefotografie bis hin zu Makro- und Tierfotografie spiegeln die 38 Exponate die große Bandbreite der Themen und Techniken der Mitglieder wider. »Da wir nicht genügend Platz haben, um von jedem mehr als zwei Fotos aufzuhängen, wird es noch eine Diaschau geben, bei der auf einem großen Monitor weitere Motive unserer Club-Mitglieder gezeigt werden«, erklärt Oesterling. Dass er für die Technik zuständig ist, liegt nahe, denn der vielseitig interessierte Sozialpädagoge und Wirtschaftsrechtler ist an der VHS Seminarleiter im Bereich EDV. So stammt denn auch die einzige Infrarot-Aufnahme der Ausstellung von ihm, für die er seine Nikon D50 extra umgebaut hat.

Lambert Heil hingegen ist Spezialist für Tierfotografie. Der Zoopädagoge arbeitet im Tierpark Hellabrunn und hat zudem in Afrika ein Safariunternehmen. »Da fotografiere ich natürlich sehr viel und der Fotoclub bietet mir die Möglichkeit, dabei besser zu werden.« Dank Heil können die Hobby-Fotografen ohne Eintritt zu bezahlen, den Tierpark besuchen, um dort zu fotografieren. Im Gegenzug bekommt der Tierpark einige der Ergebnisse, die er für seine Plakate und andere Werbemittel nutzen kann. »Im Kalender 2012 sind zwei Fotos von uns drin«, sagt Heil stolz. Solche gemeinsamen Ausflüge und Projekte sind laut Hilde Jüngst sehr häufig beim Fotoclub. »Einer schreibt im Forum, dass er da und da hinfährt zum Fotografieren und andere schließen sich an. Das finde ich sehr schön.« So waren einige kürzlich im Museum Brandhorst in München, in dem man nur mit Sondergenehmigung fotografieren darf. »Der, der das angeleiert hat, kannte sich sehr gut mit Architekturfotografie aus, wir haben viel gelernt«, so Heil. Sehr aufschlussreich war der Museumsbesuch auch für Hilde Jüngst, deren Steckenpferd früher Reisefotografie war. »Aber der Fotoclub hat mich dazu gebracht, andere Dinge zu sehen und jetzt liebe ich Architektur.« Demnächst wollen sich die Mitglieder der Lebensmittelfotografie widmen. »Einen ganzen Tag lang werden wir kochen, die Gerichte fotografieren – und sie dann aufessen«, sagt Jüngst lachend.

Voneinander lernen, sich inspirieren lassen, die Arbeiten der anderen miteinander diskutieren: Das ist Sinn und Zweck des Fotoclubs. Das wesentliche Instrument dafür ist das Forum, wo die Mitglieder ihre Arbeiten einstellen und sie von anderen bewerten lassen können. »Die Treffen finden nur einmal im Monat statt«, erklärt Oesterling. »Es ist auch gut, dass wir relativ viele Frauen dabei haben, die sehen die Welt mit anderen Augen als Männer«, sagt Heil. Rund ein Drittel der Mitglieder sind im Vaterstettener Club weiblich, anderswo seien solche Vereinigungen eher Männerdomänen, sagt Heil. Das Alter der Mitglieder reicht von Anfang 20 bis Mitte 60, die Erfahrung liegt zwischen zwei und 40 Jahren. »Eine sehr gute Mischung«, freut sich Oesterling.

Die Ausstellung in der VHS Vaterstetten ist nach der Vernissage am Freitag und Samstag, 2./3. März, jeweils von 11 bis 16 Uhr geöffnet, anschließend ist sie bis Freitag, 4. Mai, während der Öffnungszeiten der VHS zugänglich. Diese sind Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr sowie Montag und Donnerstag zusätzlich von 16 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Sybille Föll

Artikel vom 28.02.2012
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...