Ehepaar pflegt über 20 Jahre Glonner Waldfriedhof

Glonn · Mit Liebe und Sorgfalt

Bei einem Ortstermin zeigten Mathilde und Josef Loitfelder dem Bürgermeister, was auf dem Waldfriedhof gemacht werden müsste.	Foto: Gemeinde

Bei einem Ortstermin zeigten Mathilde und Josef Loitfelder dem Bürgermeister, was auf dem Waldfriedhof gemacht werden müsste. Foto: Gemeinde

Glonn · Sie rechen das Laub zusammen, jäten das Unkraut zwischen den Pflastersteinen, putzen die Toiletten: Seit über 20 Jahren sorgt das Ehepaar Loitfelder dafür, dass der Waldfriedhof am Ortsausgang von Glonn immer sauber und ordentlich ist.

Für dieses Engagement wurden sie beim diesjährigen Neujahrsempfang von Bürgermeister Martin Esterl geehrt – und nutzten gleich die Gelegenheit, das Gemeindeoberhaupt darauf aufmerksam zu machen, dass auf dem Waldfriedhof einiges im Argen liegt: Viele Pflastersteine seien kaputt oder locker, Bäume müssten zurückgeschnitten werden, bei der Aussegnungshalle bröckele überall der Putz herunter und vieles mehr. „Zusammen mit der Firma Agrokomm haben wir schon das Pflaster erneuert und den Baumschnitt vorgenommen, den Rest werden wir in Angriff nehmen, sobald es die Witterung zulässt“, erklärt Esterl.

Vor allem die Aussegnungshalle, die 1988 gebaut wurde, sei ein größeres Projekt. „Hier ist in der hinteren Wand Feuchtigkeit eingedrungen, wir müssen sie erst trocken legen, bevor wir sanieren können“, so Esterl.

1988 war auch das Jahr, in dem Mathilde Loitfelder zum ersten Mal den Waldfriedhof betrat. „Da ist meine Mutter gestorben und wurde dort beerdigt. Und immer, wenn ich zu ihrem Grab ging, dachte ich: mei, wie schaut‘s denn hier aus! Das Pflaster war total vergrast, überall lagen Blätter und die Toiletten waren völlig verdreckt. Da musste ich einfach was machen.“ Zusammen mit ihrem Mann Josef packte sie die Sache an. Ein Jahr lang schufteten die beiden jeden Tag drei bis vier Stunden lang – obwohl damals beide noch berufstätig waren. „Säckeweise haben wir im Herbst das Laub aus dem Wald geholt“, erinnert sie sich.

Ihr Mann Josef, der fürs Fensterputzen in der Aussegnungshalle zuständig ist und sich auch um das Unkraut zwischen dem Pflaster kümmert, erzählt: „Die Gemeinde hat das früher mit einem Hochdruckreiniger gemacht. Das hat aber nur kurzfristig was gebracht, weil das Gras ganz schnell nachgewachsen ist“. Er bevorzugt das händische Auszupfen oder greift in hartnäckigen Fällen auch mal zur Spritze mit Unkrautvertilgungsmittel.

Heute sind die beiden Rentner alle 14 Tage vier bis fünf Stunden im Wald. „Wir haben auch inzwischen Hilfe von anderen bekommen“, sagt Mathilde Loitfelder dankbar. Ihre Sorge ist: Wer macht weiter, wenn sie und ihr Mann nicht mehr können? „Ich bin jetzt 73, irgendwann pack‘ ich das nicht mehr. Es wäre schön zu wissen, dass sich dann jemand anderes kümmert. Ist ja alles ehrenamtlich“. Aber noch erfreuen sich Mathilde und Josef Loitfelder bester Gesundheit und sind dankbar dafür. „Ein paar Jahre schaffen wir das noch“. Sybille Föll

Artikel vom 16.02.2012
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