Bilanz bei der Stunde der Wintervögel

Ebersberg · Weniger Dompfaffen

Die Anzahl der Dompfaffen ist im Landkreis Ebersberg zurückgegangen.	Foto: Marcus Bosch

Die Anzahl der Dompfaffen ist im Landkreis Ebersberg zurückgegangen. Foto: Marcus Bosch

Ebersberg · Die Stunde der Wintervögel: Der Spatz hat die Kohlmeise im Landkreis Ebersberg vom Thron gestoßen. Bei den „TopTen“ der wichtigsten Vögel gab es nur wenige Veränderungen. Zurück ging jedoch die Anzahl der Kleiber und besonders der Dompfaff.

Der bisher ausgesprochen milde Winter und das Wetter am Zählwochenende wirkten sich bayernweit ungünstig auf die Vogelbeobachtungen aus. Sowohl Haus- als auch Feldsperlinge waren im Kreis Ebersberg heuer besonders stark vertreten. Trotz allgemeiner Rückgänge, waren beide überdurchschnittlich häufig zu beobachten. Sie waren in 59 bzw. 49 Prozent der Gärten anzutreffen. Das sind jeweils rund zehn Prozentpunkte über dem bayernweiten Ergebnis. Mit 1.627 Exemplaren löste der Haussperling („Spatz“) dann auch die Kohlmeise (1.061) vom Spitzenplatz ab, sie tauschten ihre Vorjahresplatzierungen. Auf den weiteren Rängen folgen: Feldsperling (1.020), Amsel (986), Blaumeise (704), Grünfink (654), Buchfink (491), Rotkehlchen (252), Kleiber (173) und Bergfink (141). Rückgänge gab es heuer beim Kleiber und beim Gimpel/Dompfaff. Der Kleiber ist in zehn Prozent weniger Gärten anzutreffen (2011: 47 Prozent aller Gärten). Der Dompfaff ist mit 63 Tieren sogar nur noch in halb so vielen Gärten zu sehen wie 2011 (155 Exemplare, 8 Prozent der Gärten). Die Amsel liegt heuer weitgehend auf Vorjahresniveau. „Das gefürchtete Amselsterben ist zum Glück noch nicht bei uns angekommen“, freut sich Eberbergs LBV-Vorsitzender Richard Straub.

Die milde Witterung schlug sich bayernweit auf die Zahl der Vogelbeobachtungen durch. Für den Kreis Ebersberg gingen heuer 242 Meldungen von 333 Beobachtern ein. Insgesamt wurden 8.557 Tiere registriert. Das entspricht etwa 70 Prozent des Vorjahreswerts. Auch an den einzelnen Futterstellen wurden weniger Vögel beobachtet, nämlich im Durchschnitt 35 Tiere (Vorjahr: 40). Auch 16 Silberreiher sowie je drei Hausrotschwänze und Zilzalpe lassen sich als Belege für die Klimaveränderung werten. Üblicherweise verbringen diese den Winter im warmen Süden.

Die „Stunde der Wintervögel“ wurde heuer zum siebten Mal vom Landesbund für Vogelschutz organisiert. Inzwischen findet die Aktion in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) bundesweit statt. In ganz Bayern wurden in der Zeit vom 6. bis 8. Januar mehr als 450.000 Vögel von über 16.000 Naturfreunden an knapp 12.000 Orten beobachtet.

Artikel vom 02.02.2012
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