Kreisbildungswerk Ebersberg wird heuer 40 Jahre alt

Ebersberg · Der Zeit begegnen

Der Vorstand des Kreisbildungswerks Ebersberg. Das KBW hat für das 40-jährige Jubiläum ein abwechslungsreiches Programm erstellt.	Foto: KBW

Der Vorstand des Kreisbildungswerks Ebersberg. Das KBW hat für das 40-jährige Jubiläum ein abwechslungsreiches Programm erstellt. Foto: KBW

Ebersberg · Das Katholische Kreisbildungswerk (KBW) Ebersberg feiert heuer sein 40-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsjahr 2012 steht für die Erwachsenenbildungseinrichtung unter dem Motto »Begegnen wir der Zeit, wie sie uns sucht«.

KBW-Vorsitzende Jutta Sirotek betonte bei der Vorstellung des Jubiläumsprogramms, dass das Jubeljahr natürlich ein Grund zu feiern sei. »Aber es ist auch ein Auftrag, nicht stehen zu bleiben, sondern sich auf die Herausforderungen der Zeit einzulassen.«

Am 27. Juni jährt sich der Tag zum vierzigsten Mal, an dem sich im Pfarrheim Ebersberg die 23 Vertreter der katholischen Pfarreien und Verbände des Landkreises trafen, um die Gründung eines katholischen Bildungswerkes für den Landkreis Ebersberg zu beschließen. Ziel war es, so erinnert sich der damalige Vorsitzende, Klemens Siebert, der auch heute noch dem Kreisbildungswerk als Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses eng verbunden ist, wichtige Akzente auf der Basis eines religiös-christlichen Hintergrunds in das gesellschaftliche Leben einzubringen. Man wollte, so Siebert, die Entfaltung der Persönlichkeit und die religiöse Bildung fördern und die Fähigkeit zur Mitgestaltung eines demokratischen Gemeinwesens stärken. Knapp drei Monate später, am 25. September 1972, wurde bei der ersten Mitgliederversammlung der Vorstand gewählt und das erste Herbst/Winter-Programm verabschiedet. Neben Klemens Siebert wählten die Delegierten der Pfarreien und katholischen Verbände Irmgard Otter, die Vertreterin der Katholischen Frauengemeinschaft Ebersberg, zur zweiten Vorsitzenden.

Siebert sagt, dass den Delegierten schon damals wichtig gewesen sei, dass das KBW kein zentral organisiertes Bildungsinstitut sein solle, »sondern eine Einrichtung, die in den Pfarreien und Gemeinden des Landkreises verwurzelt ist«. Ein Merkmal, das auch heute noch Bestand hat, im Gegensatz zu den später entstandenen kommunalen Erwachsenen-Bildungseinrichtungen im Landkreis, die eher zentralistisch organisiert sind. Laut Siebert wurde damals auch nahezu einstimmig beschlossen, dass das KBW kein Programm anbietet, das in Konkurrenz zu den Volkshochschulen stehe. Auf Initiative des damaligen Ebersberger Bürgermeisters Hans Vollhardt machte man im Jahr 1972 gerade die ersten Schritte zur Gründung von kommunalen Erwachsenenbildungseinrichtungen im Volkshochschul-Verband. Drei Jahre später, am 20. August 1975, wurde dieser dann als Zweckverband Volkshochschule Ebersberg, Grafing, Kirchseeon und Markt Schwaben gegründet. Stand beim Programm der Volkshochschulen die berufliche Fort- und Weiterbildung im Vordergrund, so sollten beim KBW eher die Familienbildung, religiöse, philosophische, aber auch politische Themen im Vordergrund stehen.

Der KBW-Newsletter »Glaubens-Update«, der an Interessierte per E-Mail verschickt wird, zeigt deutlich, wie sich die Zeiten verändert haben. »An die neuen Medien und deren Möglichkeiten hat damals noch keiner gedacht, heute sind sie ein ganz selbstverständliches Mittel der Wissens- und Glaubensvermittlung«, sagt KBW-Geschäftsführerin Claudia Pfrang. »Wir haben uns eben der Zeit, so wie sie uns sucht, gestellt«. Das KBW Ebersberg sei damit auch ein Vorreiter in der bayerischen Erwachsenenbildung. Allerdings stehe man dadurch heute auch unter einem größeren Konkurrenzdruck. So wende man sich im Gesundheitsbereich, der in den vergangenen Jahren stärker ausgebaut wurde, insbesondere an die ältere, nicht mehr so mobile Generation. Außerdem haben die Verantwortlichen die Familienbildung, die Aus- und Fortbildung der Ehrenamtlichen und Mitarbeiterinnen in den Familienzentren und den Kinderbetreuungseinrichtungen professionalisiert. Andere Projekte, wie das Patenprojekt für Jugendliche am Übergang von Schule zum Beruf, wurden neu entwickelt und konnten mit Hilfe von Kooperationspartnern auch auf finanziell sichere Beine gestellt werden. Außerdem entwickelt das KBW Ebersberg in Zusammenarbeit mit den Pfarreien Ebersberg, Poing und dem Pfarrverband Steinhöring ein von der Erwachsenenbildung im Erzbistum München und Freising gefördertes Pilotprojekt zur Erstellung von Pastoralen Konzepten für die Pfarreien und Pfarrverbände im gesamten Erzbistum.

Doch trotz der vielen Veränderungen ist eines geblieben: Das Ziel, religiöse, politische, die Persönlichkeit bildende Angebote für die Menschen im Landkreis Ebersberg zu entwickeln und zu realisieren. Und dass die Geschäftsführung, der Vorstand, der Geschäftsführende Ausschuss, die Mitarbeiter der Geschäftsstelle und die zahlreichen Bildungsbeauftragten in den Pfarreien sich gerne dieser Herausforderung stellen, zeigt das Jubiläumsprogramm: Alle Veranstaltungen findet man im Internet unter der Adresse www.kbw-ebersberg.de. Sybille Föll

Artikel vom 24.01.2012
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