Ebersbergs Wanderstrecken auf Schäden prüfen

Ebersberg · Wer will Wege warten?

Hans van Sorge, Bürgermeister Walter Brilmayer, Toni Ried und Erik Ipsen (v. l.) freuen sich über viele freiwillige Wegewarte.	Foto: Sybille Föll

Hans van Sorge, Bürgermeister Walter Brilmayer, Toni Ried und Erik Ipsen (v. l.) freuen sich über viele freiwillige Wegewarte. Foto: Sybille Föll

Ebersberg · „Da stehst du und wartest, dass ich komme daher, Wegewarte, Wegewarte, du blühst ja nicht mehr“ lautet der letzte Vers eines Gedichts von Hermann Löns (1866 – 1914).

Während die sagenumwobene Blume, um die es hier geht, nur am Wegesrand wartet, um von Wanderern bewundert zu werden, sorgen menschliche Wegewarte dafür, dass Spaziergänger gefahrlos in der Natur unterwegs sein und sich zwischendurch auf sauberen, intakten Bänken ausruhen können. Aufgabe der Wegewarte ist es, Schäden aller Art, Verschmutzungen oder über den Weg wachsende Zweige an die Gemeinde zu melden. Von der Behörde rückt dann ausgebildetes Personal aus, um die Mängel zu beseitigen. Solche ehrenamtlichen Wegewarte, die es in vielen Kommunen oder auch beim Alpenverein gibt, sucht nun die Stadt Ebersberg.

Die Idee dazu hatte Georg Schuderer vom Verschönerungsverein Ebersberg. Der Verein, der derzeit rund 150 Mitglieder zählt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wanderwege in und rund um Ebersberg auszubauen und zu pflegen. „Das ist aber nur ein Teil unserer Arbeit und uns fehlt die Zeit, ständig die Wege zu kontrollieren“, erklärt der Vorsitzende des Verschönerungsvereins und Zweite Bürgermeister von Ebersberg, Toni Ried. Gesucht werden daher Bürger, die gerne in der Natur unterwegs sind, und Interesse an dem Erhalt eines funktionierenden Wegenetzes im Stadtgebiet Ebersberg haben. Wo sie als Wegewart tätig werden möchten, können sie sich aussuchen, eine persönliche Verantwortung tragen die Ehrenamtlichen nicht. Der Zeitaufwand beträgt nach Schätzungen des Vereins etwa einen Tag pro Monat, die Stundenanzahl richtet sich danach, ob man zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist. Werden Schäden entdeckt, nimmt der Leiter der Hauptverwaltung, Erik Ipsen, per E-Mail oder telefonisch die Meldungen entgegen. Die Koordinierung des Ganzen übernimmt der Verschönerungsverein.

Einige Interessenten haben sich bereits gemeldet, darunter auch Ebersbergs Rathauschef Walter Brilmayer. „Ich bin sowieso oft unterwegs in der Gegend um Sigersdorf und Halbing, da kann ich auch die Aufgabe eines Wegewartes übernehmen“, erklärt das Gemeindeoberhaupt, das auch Mitglied im Verschönerungsverein ist.

Zur Hauptversammlung des Vereins im Februar werden alle Interessenten eingeladen und können ihre Gebietswünsche vortragen. Für die Beseitigung der Schäden sind die Mitarbeiter des Bauhofs zuständig – wenn es sich um Wege auf Privatgrund handelt in Absprache mit den Grundeigentümern. Generell strebt der Verschönerungsverein eine enge Verzahnung zwischen Verein und Rathaus an, im besten Fall auch noch mit den Bürgern selbst. „Es gibt bereits einige Gruppierungen, die sich zur Aufgabe gemacht haben, das Radwegenetz zu verbessern oder auch neue Wege zu schaffen, mit denen arbeiten wir ebenfalls zusammen“, so Ried.

Wer Interesse hat, Wegewart zu werden, wird gebeten, sich bei Erik Ipsen unter der Telefonnummer 08092/82 55 55 oder per E-Mail unter e.ipsen@ebersberg.de zu melden. Von Sybille Föll

Artikel vom 19.01.2012
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