Klinik und Stadt Ebersberg starten das Projekt zusammen

Ebersberg · Gemeinsame Krippe

Der Geschäftsführer der Kreisklinik Ebersberg, Stefan Huber (l.), und Bürgermeister Walter Brilmayer erläuterten die Planungen für die Kinderkrippe.	sf

Der Geschäftsführer der Kreisklinik Ebersberg, Stefan Huber (l.), und Bürgermeister Walter Brilmayer erläuterten die Planungen für die Kinderkrippe. sf

Ebersberg · Um ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern, hat sich die Kreisklinik Ebersberg entschlossen, eine eigene Kinderkrippe mit extra langen Öffnungszeiten für ihre Mitarbeiter einzurichten, an der sich die Stadt Ebersberg beteiligen will.

Sie soll Platz für 20 bis 25 Kinder bieten, wobei fünf bis zehn Plätze für Kinder aus der Gemeinde Ebersberg zur Verfügung stünden, wie Geschäftsführer Stefan Huber bei einem Pressegespräch am vergangenen Mittwoch bekannt gab. Momentan seien acht Stellen nicht besetzt, weil Beschäftigte, die gerade ein Kind bekommen haben und nicht in Ebersberg wohnen, gerne wieder arbeiten würden, aber keine Möglichkeit für eine Kinderbetreuung haben.

Die Einrichtung könne entweder im neuen Ärztehaus, das Ende 2012 fertig sein soll, oder in dem geplanten Neubau der Kreisklinik entstehen, so Huber. Die Entscheidung hierüber falle in den nächsten Wochen. Die Trägerschaft übernimmt die Kreisklinik, ein Betreiber wird derzeit noch gesucht. Für Rathauschef Brilmayer wäre es schön, jemanden zu bekommen, der noch nicht in Ebersberg vertreten ist, »damit die Eltern eine größere Auswahl an pädagogischen Konzepten haben«. Bisher betreiben die Evangelische und die Katholische Kirche, das Kinderland Poing, der Waldkindergarten Ebersberg und das Bayerische Rote Kreuz Kindergärten und -krippen in Ebersberg. Am wichtigsten seien jedoch die langen Öffnungszeiten. Die drei Kinderkrippen in Ebersberg deckten zwar momentan den Bedarf, aber dieser werde weiter ansteigen – vor allem hinsichtlich extremer Öffnungszeiten, die beispielsweise für Beschäftigte des künftigen Einkaufszentrums interessant wären. Daran ist auch die Kreisklinik interessiert. Man denke an Schichtmodelle, so dass die Einrichtung von 6 bis 18 Uhr oder sogar länger offen sein könne, so Huber. Brilmayer sprach von einer »win-win-Situation«: Die Gemeinde erweitere damit ihr Angebot im Bereich Kinderbetreuung und für die Kreisklinik werde die Finanzierung leichter. Denn für jeden Krippenplatz, der von Ebersberger Kindern genutzt wird, zahlt die Stadt einen Zuschuss. Die restlichen Kosten werden aus Mitteln der Kreisklinik als Träger und über Gebühren abgedeckt. Mitarbeiter der Kreisklinik müssen für die Betreuung ihrer Kinder zwar ebenso Gebühren zahlen, wie Ebersberger Eltern, »aber sie werden im Rahmen bleiben«, erklärte Huber.

Für die Einrichtung könnten auch Synergien genutzt werden. So wird das Essen für die Kinder aus der Küche der Klinik kommen. Die Einrichtung eines Kindergartens sei nicht geplant. Laut Huber hat eine Umfrage unter rund 1.000 Mitarbeitern ergeben, dass hier derzeit kein Bedarf besteht. Aber die Option auf eine Erweiterung der Krippe will die Kreisklinik behalten. Im Ärztehaus, dessen Bau demnächst begonnen wird, wird die Kreisklinik 500 Quadratmeter anmieten, um dort eine Tagesklinik für Psychosomatik mit 20 Plätzen einzurichten. Über die Möglichkeit, dort zusätzlich noch eine Kinderkrippe einzurichten, laufen derzeit noch Gespräche zwischen dem Investor und der Kreisklinik.

Eigenen Informationen zufolge könne das Gebäude bei steigendem Bedarf noch um ein eingerücktes Dachgeschoss mit rund 800 Quadratmetern Nutzfläche aufgestockt werden, so Huber. Eine Alternative wäre der geplante Neubau der Klinik, der im Zuge der Generalsanierung und Erweiterung entsteht. Hier wird in Zusammenarbeit mit dem Medizinischen Versorgungszentrum der Klinik Rosenheim eine Strahlentherapie eingerichtet, die es bisher in Ebersberg noch nicht gab, außerdem Büroräume und Ärztezimmer. »Wir wissen aber noch nicht genau, wie groß das Gebäude wird und welche Flächen zur Verfügung stehen würden. Derzeit laufen die Planungen des Architekturbüros, im März soll der Bauantrag an die Stadt Ebersberg formuliert werden.« Sybille Föll

Artikel vom 10.01.2012
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