Benefiz-Versteigerung beim Motorradclub „Wind and Fire“

Erding · „20 Euro zum Ersten...“

Der Motorradclub „Wind and Fire“ aus Erding lässt versteigern: Robert Spechtholz bringt alles an den Mann, was die Mitglieder so aussortiert haben. Gewinner ist das Palliativ-Team in Erding. 	Foto: sy

Der Motorradclub „Wind and Fire“ aus Erding lässt versteigern: Robert Spechtholz bringt alles an den Mann, was die Mitglieder so aussortiert haben. Gewinner ist das Palliativ-Team in Erding. Foto: sy

Erding · Biker im klassischen Outfit mit „Kutte“ und allem, was dazu gehört, bieten auf Puppenkleider, wissend, dass sie ja auch Papis sind und Weihnachten vor der Tür steht. Vorn steht Robert Spechtholz und hat alle Hände voll zu tun: „20 Euro zum Ersten....“

Es sind allein vier Kisten nur mit Kindersachen gebracht worden, die alle unter den Hammer kommen, und zwar einzeln. So viel Zeit muss sein. Es soll ja schließlich ein ordentlicher Betrag zusammen kommen. Den behalten nicht etwa die Motorradfreunde, sondern spenden ihn an die Palliativ-Station Erding, deren Vertreterin Rita Gabler sich richtig wohl fühlt zwischen den teilweise verwegen aussehenden Bikern.

Der MC „Wind and Fire“ in Erding ist das „Chapter 165“ des 1991 in Santa Barbara in Kalifornien gegründeten Motorradclubs. Für diese Versteigerung haben sie sogar Gäste aus München da, die – natürlich mit Kutte – zusammensitzen und mitbieten. Präsident des „Chapters“ ist Simon Heinzl, und der freut sich riesig, dass das Sportheim in Schwaig richtig voll geworden ist. Der Ort der lustigen Versteigerung ist nicht zufällig gewählt, ist doch die „Custom Garage“ mit dem dazugehörigen Stammtisch hier beheimatet. Der Motorradschrauber individualisiert jedes Bike, dass es unverwechselbar wird. Traumhafte Maschinen werden das, viel zu schade für diese Jahreszeit, weshalb die Biker jetzt lieber auf familientauglichen vier Rädern unterwegs sind. Die großen Familienkutschen, teilweise noch mit Kindersitzen drin, parken vor dem Sportheim, während sich drinnen die Papas wie die Kleinen freuen, wenn sie für fünf Euro ein Puzzle ersteigern können. Die Sachen sind durch einen simplen Aufruf zusammengekommen: „Bringt Gegenstände mit, die ihr nicht mehr benötigt, wir versteigern alles.“

In der Tat: Auf der Bühne sieht es aus wie nach einer Zwangsräumung, aber irgendwie schafft es Robert Spechtholz, alles einzeln unter das kauflustige Völkchen zu bringen. Das Geld wird in einem Feuerwehrhelm gesammelt, der immer wieder ausgeleert werden muss. Es ist das dritte Mal schon, dass die Biker diese Aktion starten. Vor einem Jahr sind volle 2.600 Euro zusammengekommen, ein Betrag, den sie unbedingt toppen wollen, zumal erstmals das Geld garantiert in der Region Erding bleiben soll. „Wir unterstützen den Aufbau der Palliativ-Versorgung im Landkreis Erding“, sagte Rita Gabler zur Presse, springt dann aber schnell wieder auf, weil sie mitbieten will. „Es macht einfach Spaß“, sagt sie. sy

Artikel vom 23.12.2011
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