Richtfest am neuen Erdinger Lehrschwimmbecken

Erding · „Keine Fehlkonstruktion“

Im seichten Bereich des zukünftigen Lehrschwimmbeckens trafen sich Prominenz, Baubeteiligte und Ehrengäste zur Hebweihfeier. Links die Außenwand, die mit Absicht schräg ist und laut Landrat und Bürgermeister nicht umfallen wird.	Foto: bb

Im seichten Bereich des zukünftigen Lehrschwimmbeckens trafen sich Prominenz, Baubeteiligte und Ehrengäste zur Hebweihfeier. Links die Außenwand, die mit Absicht schräg ist und laut Landrat und Bürgermeister nicht umfallen wird. Foto: bb

Erding · Das neue Lehrschwimmbecken am Erdinger Hallenbad hat nun ein offizielles Dach über dem Kopf. Bürgermeister Max Gotz und Landrat Martin Bayerstorfer feierten gemeinsam mit Projektanten, Planern, Architekten, den am Bau beteiligten Firmen sowie Vertretern des Stadtrates Richtfest des 4,3-Millionen-Euro-Projekts, das im Sommer 2012 offiziell eröffnet werden soll.

„Hoffentlich funktioniert dann die ganze teure Technik auch, inklusive dem Hubboden, dann haben die Bürger von Stadt und Region eine weitere Attraktion“, so Gotz. „Ich fahre hier jeden Tag mindestens zwei Mal vorbei und musste am Anfang schon immer genau hinschauen, ob diese Außenwand wirklich richtig steht. Auch mehrere Bürger haben immer wieder ganz erschrocken mitgeteilt, dass die Mauer schief sei. Aber ich kann jeden beruhigen: Das soll so sein und ist absolut sicher und stabil. Es ist doch interessant und mal eine etwas andere Form als üblich“, versicherte Landrat Martin Bayerstorfer lachend unter zustimmendem Nicken von Gotz.

Die ersten Überlegungen für ein neues Lehrschwimmbecken habe es schon 2007 gegeben, ein Jahr später ist der Bürgermeister dann in den Wahlkampf gezogen mit dem Versprechen, das Hallenbad, das an manchen Tagen aus allen Nähten platzt, auszubauen. Der eigentliche Startschuss fiel mit dem Stadtratsbeschluss im Mai 2010, im März 2011 begann der Bau des 25 Meter langen und 12,5 Meter breiten Beckens, dessen Wassertiefe von 30 Zentimeter bis 1,80 Meter Tiefe variieren kann. „Wir hatten ja schon im alten Schwimmbad einen Hubboden drin, der aber nie richtig funktionierte. Jetzt verbauen wir alleine eine Million in die Technik des neuen Beckens – da wird es wohl mit dem Hubboden auch klappen. Damit können wir auch für Senioren, Behinderte oder Nichtschwimmer hier ein angenehmes Badeklima schaffen – denn der erschreckenden Zahl von einem Drittel Nichtschwimmern bei Kindern bis 16 Jahren müssen wir unbedingt entgegenwirken“, forderte Bürgermeister Gotz. Sportvereine ebenso wie die Wasserrettungsorganisationen sehnten das Lehrschwimmbecken herbei, um in ihm trainieren und Schwimmkurse anbieten zu können. An die Nachbarkommunen und den Landkreis richtete er den Hinweis, dass auch deren Schulen das neue Angebot nutzen könnten.

Die Baumaßnahme habe mit 4,3 Millionen Euro eine Dimension, die sich viele andere, auch größere Städte, nicht mehr leisten wollen oder können. „Man muss in Bayern schon sehr weit fahren, um eine andere Stadt zu finden, wo an ein Schwimmbad angebaut wird. Wir sehen dieses Becken jedoch als Bau für unsere Bürger und darauf sind wir stolz“, so Gotz. Zudem sei das Erdinger Schwimmbad an seine absolute Kapazitätsgrenze gestoßen, für den Vereins-Schwimmsport wie auch für Schulen etwa standen keine freien Zeiten mehr zur Verfügung. Stadtwerke-Chef Walter Huber geht davon aus, dass durch die neue Halle die derzeitigen Besucherzahlen von 160.000 pro Jahr um weitere zehn bis 15 Prozent steigen werden. „Da das Becken von Vereinen, Schulen oder Einheiten der Bundeswehr genutzt wird, haben die privaten Schwimmer dann wieder mehr Platz in den anderen Becken“, ist sich Huber sicher. Landrat Bayerstorfer lobte den Mut, mit dem die Stadt Erding das teure Projekt in Angriff genommen und auch verwirklicht hätte. Die Erweiterung ist ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Attraktivität. Die Bürger der gesamten Region werden hier tolle Möglichkeiten vorfinden, die Baderweiterung ist ein weiterer Beitrag, die Region noch attraktiver zu machen.“

Dass in Erding ein 25-Meter-Becken mit fünf Bahnen errichtet wird, liegt aber nicht an einer prallgefüllten Stadtkasse, der Bau wird nämlich nicht mit Steuergeldern bezahlt, sondern komplett von den Stadtwerken Erding finanziert. Diese haben aus den Gewinnen ihrer Strom- und Erdgassparte viel Geld zurückgelegt und wollen zudem den erhofften Überschuss des laufenden Jahres, so Stadtwerke-Geschäftsführer Walter Huber, für die Investition verwenden. bb

Artikel vom 10.12.2011
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