Präventionstag am Korbinian-Aigner-Gymnasium

Erding · „Gar nicht erst anfangen“

„Sag NEIN zu DROGEN, sag JA zum LEBEN“: Gut erkennbar waren die Schüler des Projekt­seminars „Suchtprävention“ in ihren grünen T-Shirts. 	Foto: bb

„Sag NEIN zu DROGEN, sag JA zum LEBEN“: Gut erkennbar waren die Schüler des Projekt­seminars „Suchtprävention“ in ihren grünen T-Shirts. Foto: bb

Erding · Medien- und Kaufsucht, Nikotin, Alkohol und Essstörungen waren die Themen, die am Korbinian-Aigner-Gymnasium im Rahmen des Schülerprojekttages „Suchtprävention“ aufgegriffen und in Workshops thematisiert wurden.

Auf die Beine gestellt wurde dieser außergewöhnliche Tag von 16 Schülern der 12. Klasse, die dabei von ihren Lehrkräften Susanne Dyckerhoff und Stefan Grabrucker unterstützt wurden. Das Publikum waren die Schüler der 8. Jahrgangsstufen. Zudem gab es Fachvorträge von der Polizei, den Anonymen Alkoholikern, der AOK sowie dem Gesundheitsamt Erding. Alle Workshops wurden von den Schülern des P-Seminars selbst gestaltet, India und Melli berichteten den Zuhörern über ihre „ersten“ Zigaretten, den schleichenden Übergang vom Gelegenheitsraucher hin zur Sucht. „Niemand nimmt sich vor, jetzt fang’ ich an, oftmals ist es der Gruppenzwang“, berichtete India. Sie rät: „Gar nicht erst anfangen“

Besonders beeindruckt zeigten sich die Schüler von den lebensnahen Eindrücken, die ihnen Klaus und Franz schilderten. „Ich bin Alkoholiker, ich bin Säufer“, stellten sich die beiden Mitglieder der „Anonymen Alkoholiker“ vor. „Ich war ein ganz normaler Mensch, hatte ein Haus, einen Beruf und eine Familie. Trotzdem wurde ich zum Suchtkranken. Ich kann nicht geheilt werden, ich darf keinen Alkohol mehr trinken“, so Klaus. „So einfach und doch so schwer ist das.“ Die Erlebnisse seiner persönlichen Hölle in der Sucht machte die Schüler sprachlos. „Erst war ich schockiert, wie er das erzählt hat. Aber man meint ja immer, ein Alki ist auch ein Obdachloser. Ich habe gesehen, dass das nicht so ist. Der Klaus schaut doch genauso aus wie andere Erwachsene auch“, schilderte Amelie. „Ich bin jetzt erst mal baff.“

Gar nicht sprachlos waren die Schüler beim Vortrag von Manfred Rechenmacher, dem Leiters der Abteilung Rauschgift der Kripo Erding. Nachdem der Polizist einige rechtliche Aspekte erläutert hatte, brannten den Kids zahlreiche Fragen auf den Nägeln: „Was ist denn eine geringe Menge an Haschisch?“, „Gibt es medizinisches Marihuana?“, „Wie sieht man denn, wenn einer was geraucht hat?“. Dass diese Fragen kommen, das haben die Schüler, die den Projekttag begleiteten, gehofft. „Wir wünschen uns, dass jedem klar wird, dass es an Rauschgift, egal in welcher Form, nichts Harmloses gibt. Es gibt einfach nur eines: Finger weg!“

Artikel vom 12.12.2011
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