Zuschüsse gestrichen

Erding · Eheberatung

Erding · Keine Zuschüsse gibt es für die katholische Eheberatungsstelle, dafür geht die Diskussion, ob man die Suchtberatungsstelle Prop e.V. bezuschussen solle, weiter. Dies brachte die Kreisrat-Sitzung des Jugendhilfeausschusses am vergangenen Mittwoch zu Tage.

Wie Landrat Martin Bayerstorfer feststellte, gingen die beiden Anträge auf Bewilligung eines Zuschusses zu spät ein, „die 20-Tages-Frist vor der Sitzung wurde schlichtweg versäumt.“ Damit wurde die Petition von SPD-Kreisrätin Ulla Dieckmann und ihrer Mitstreiterin Cornelia Vogelfänger (CSU) betreffend der katholischen Eheberatungsstelle und Prop e.V. nicht behandelt.

Dieckmann kämpft vehement dafür, dass die 2009 gestrichenen Mittel wieder eingeführt werden. Sie argumentiert in ihrem Antragschreiben, dass die Ehe- und Familienberatung eine wichtige Prävention darstelle, die vor allem Kinder und Jugendliche in den Familien betreffe. Landrat Martin Bayerstorfer stellte die Bedeutung dieser Arbeit nicht in Frage. Im Gegenteil würdige er sie als sinnvoll und ungemein wichtig. „Aber wir haben unsere eigene Erziehungsberatungsstelle, es gibt nur drei Gemeinden in Bayern, die sich solch eine Stelle leisten.“ Schon deshalb sei in seinen Augen das Argument, Freising und Ebersberg gewährten Zuschüsse, nicht tragfähig. „Wir verwalten hier öffentliche Gelder, die wir nicht ausgeben können für Dinge, die gar nicht in unsere Zuständigkeit fallen.“

Dieckmanns Vorschlag, dass der der Erzdiözese angehörige Verein seine Arbeit und Tätigkeit dem Gremium in der nächsten Sitzung vorstellen könnte, wies Bayerstorfer zurück. „Wenn wir hier alle vorsingen lassen, die einen Zuschuss beantragen, dann würde das jeglichen Zeitrahmen sprengen.“ Er vertraue hier auf die qualifizierte Arbeit seiner Verwaltung. Und obwohl zu spät eingereicht, stehen beide Anträge auf der kommenden Kreistagssitzung am 15. Dezember auf der Tagesordnung. Im Gegensatz zur Ehe- und Partnerberatung ließ Bayerstorfer für die Suchtberatung durchaus die Möglichkeit der Bezuschussung offen. Hier geht es nicht um Prävention, sondern um die Beratung Betroffener, die bereits mit verschiedenen Suchtmitteln, wie Cannabis oder Alkohol, in Berührung gekommen sind oder aber auch an Essstörungen leiden.

So kommen in der derzeitigen Liste der Zuwendungen rund 285.000 Euro zur Ausschüttung an freie Träger der Jugendhilfe, der größte Posten geht an den Kreisjugendring mit 146.000 Euro, 90.000 Euro sind für die Sportjugend-Übungsleiterzuschüsse veranschlagt. Das Zentrum der Familie erhält knapp 30.000 Euro, die restliche Summe verteilt sich auf Zuschüsse für Jugendfreizeiten, die katholische Jugendarbeit, das Mütterzentrum und die Nachbarschaftshilfe. bb

Artikel vom 01.12.2011
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