Jugendtreff Harthof wird neu gebaut – Gesamtkosten rund 4,6 Millionen Euro

Harthof · Neuer Raum für Kids

Das Betreuerteam des Jugendtreffs Harthof an der Wegenerstraße weiß um die vielen Baumängel im Haus.	Foto: ws

Das Betreuerteam des Jugendtreffs Harthof an der Wegenerstraße weiß um die vielen Baumängel im Haus. Foto: ws

Harthof · Von außen wirken Kinderhaus und Jugendtreff Harthof an der Wegenerstraße 7 und 9 mit ihrem Graffiti neben dem Eingang einladend und sind auch idyllisch im Grünen gelegen: Doch die beiden städtischen Gebäude weisen »massive bautechnische Mängel und einen insgesamt sehr maroden Bauzustand« auf, wie Sozialreferentin Brigitte Meier kürzlich im Rathaus einräumte.

Der Kinder- und Jugendhilfeausschuss des Stadtrates erteilte nun einstimmig und parteiübergreifend die Bedarfs- und Konzeptgenehmigung sowie den Projektauftrag für zwei Neubauten an gleicher Stelle. Das Projekt ist mit Gesamtkosten in Höhe von 4,6 Millionen Euro veranschlagt. Noch etwa eineinhalb Jahre können die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den beiden Flachbauten bleiben, dann müssen sie als Interimslösung in zwei Containeranlagen – je eine für das Kinderhaus und den Jugendtreff – auf dem Areal umziehen. Im zweiten Quartal 2013 sollen die Bagger anrücken und zuerst die beiden Häuser abreißen, danach könnten die Neubauten errichtet werden, wie Sprecher Ottmar Schader vom Sozialreferat auf Anfrage erklärte. Dies sehe jedenfalls der aktuelle Zeitplan vor. Die Fertigstellung des neuen Kinderhauses und Jugendtreffs sei Mitte 2014 vorgesehen. Dann könnten die Mädchen und Buben die Einrichtungen in Besitz nehmen.

Derzeit halten sich im Jugendtreff Harthof täglich 40 bis 60 Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren sowie junge Erwachsene zwischen 19 und 21 Jahren auf. Zu Spitzenzeiten sind es manchmal bis zu 150 Jugendliche, weiß man im Sozialreferat. Im Kinderhaus Harthof sind es weniger. Es ist ein offener Treff, ein Begegnungs- und Aktionsort für Kinder und Teenies im Alter von sechs bis zwölf Jahren – unabhängig von Geschlecht, nationaler und ethnischer Zugehörigkeit. In beiden Häusern gibt es Mittagstisch, Hausaufgabenbetreuung sowie ein vielfältiges Spiel- und Beschäftigungsangebot. Die beiden Häuser stammen aus den 1950er- beziehungsweise 1960er-Jahren. Kein Wunder also, dass der Zahn der Zeit daran nagt. So ist denn die Liste der Schäden lang: Am Gebäude des Jugendtreffs »sind massive bautechnische Mängel in Bezug auf Bausubstanz, Haustechnik und Wärmeschutz vorhanden«, berichtete Sozialreferentin Meier im Rathaus. Die Heizung könne bei Weitem nicht die erforderlichen Temperaturen zum Betrieb der Einrichtung bringen. Und es kommt sogar noch schlimmer: Die Fensterrahmen sind undicht, wenn es regnet, dringe Wasser ein. »Dies führt bei heftigem Regen sogar zu Überschwemmungen. Ein Teil der Räume muss dann jeweils aus Sicherheitsgründen gesperrt und die Stromversorgung abgestellt werden«, so Meier. Beim Kinderhaus ist es wohl nicht ganz so schlimm. Trotzdem ist auch dort vieles marode: Die Elektroinstallation sei mangelhaft, die Beleuchtung unzureichend, die Heizung müsse saniert werden und die Toiletten entsprächen nicht den heutigen Standards. Das Fazit ist betrüblich: Die vorhandenen Räume seien zur Umsetzung des pädagogischen Konzeptes längst nicht mehr ausreichend, so Meier. Zum Teil herrsche auch drangvolle Enge.

Denn gegenwärtig sei ein starker Zuwachs an Kindern und Jugendlichen im direkten Einzugsgebiet der Freizeitstätte zu verzeichnen, und zwar sowohl durch die Nachverdichtung in der GWG-Siedlung im Harthof als auch durch den neuen Stadtteil Nordhaide mit 2600 Wohnungen. Weiterer Zuzug sei in den nächsten Jahren durch die Bebauung der Kasernen im Stadtbezirk 11 Milbertshofen-Am Hart zu erwarten. Der zuständige Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart begrüßte den geplanten Abriss der alten Häuser und deren Ersatz durch die Neubauten. »Ich freue mich sehr. Das Vorhaben wurde mehrmals verschoben und ist längst überfällig«, kommentierte die Bezirksausschussvorsitzende Antonie Thomsen (SPD) auf Nachfrage das Projekt. Die Entwürfe für die beiden neuen Häuser seien gut. Wally Schmidt

Artikel vom 25.10.2011
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