Wäre Windkraft in Hallbergmoos gar nicht erlaubt?

Hallbergmoos · Ganz viel Wind um nichts?

Hallbergmoos · Noch vor drei Wochen beendete eine knappe 10:9-Abstimmung nach monatelangen Diskussionen das Thema Windenergie in Hallbergmoos für immer, nachdem ein Gutachten am beabsichtigten Standort nicht die ideale Windmenge im Beckermoos, südlich der Gemeinde gelegen, ergeben hatte.

Nun sorgt ein Schreiben an die Gemeinde Ismaning durch die Deutsche Flugsicherung (DFS), die für die Sicherheit an den deutschen Flughäfen zuständig ist, für viel Verwirrung. Darin wird nämlich ein Standort von Windkraftanlagen (WKA) im Norden Ismanings verboten – doch das ist nur ein paar Meter vom beabsichtigten Hallbergmooser Standort entfernt, und der wurde vor zehn Monaten von der DFS ausdrücklich genehmigt. »Wenn das jetzt stimmt, dann haben wir uns monatelange umsonst die Köpfe zerbrochen, diskutiert und gestritten, dann darf es gar keine WKA in Hallbergmoos geben – egal wo«, meinte Bürgermeister Klaus Stallmeister.

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Absiedelung von landwirtschaftlichen Betrieben

Gemeinderat Rudolf Zeilhofer hatte einen Antrag auf die Tagesordnung setzen lassen, dass die bisherige Konzentrationsfläche für WKA verlegt werden soll, um die Verwendung der landwirtschaftlichen Flächen in unmittelbarer Nähe des derzeitigen Standorts für Vorhaben zur Absiedelung von landwirtschaftlichen Betrieben zu gewährleisten. Er berief sich dabei auf das Gemeindeentwicklungsprogramm (GEP), wonach absiedelungswillige Landwirte unterstützt werden sollen. Daraufhin beantragte Sebastian Hausler (ebenfalls CSU), die Konzentrationsfläche vom Standort am Bach in Richtung Westen in das Landschaftsschutzgebiet auszuweiten.

Zudem sollten mindestens drei Standorte für WKA zugelassen werden und mit der Gemeinde Ismaning Verhandlungen über eine gemeinsame Konzentrationsfläche für WKA aufgenommen werden. »Die Gemeinde will ja autark in der Energieversorgung werden und die Windenergie-Gewinnung ist aus meiner Sicht umweltfreundlich und auf Gemeindegebiet realisierbar«, argumentierte Hausler. CSU-Fraktionschef Marcus Mey beantragte hierauf eine »Nichtbefassung«, weil der Gemeinderat darüber bereits in der letzten Sitzung abschließend abgestimmt hätte.

Bürgermeister wollte keine weiteren Anträge zulassen

Bürgermeister Stallmeister wollte jedoch keinen der Anträge zulassen und den ganzen Tagesordnungspunkt von der Agenda nehmen, »vielleicht hat sich das in ein paar Tagen ja alles schon in Luft aufgelöst, wenn die DFS ihr Schreiben konkretisiert«, so Stallmeister. Nach ausführlichen Wortwechseln aller Fraktionen und Beteiligten wurde schließlich Zeilhofers Antrag vertagt und sich mit Hauslers Antrag nach Abstimmung (10:9) nicht befasst. bb

Artikel vom 25.10.2011
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