SPD-Politikerin lernt beim Rollentausch im Näh-Werk

Moosach · Diana Stachowitz näht

Nähen und dekorieren machen Stachowitz Spaß, das Konzept des Näh-Werks gefällt ihr. 	Foto: VA

Nähen und dekorieren machen Stachowitz Spaß, das Konzept des Näh-Werks gefällt ihr. Foto: VA

Moosach · Modische Kleidung, trendige Accessoires und ausgesuchte Dekoartikel in der Boutique, dazu ein gemütliches Café und eine quirlige Schneiderwerkstatt – das ist das NähWerk der Weißer Rabe GmbH.

Für einen Tag tauschte hier die SPD- Landtagsabgeordnete Diana Stachowitz ihre Rolle als Politikerin ein und schnupperte in die verschiedenen Arbeitsbereiche. Die soziale Praxis aus Perspektive der Mitarbeiter erleben und ein offenes Ohr für ihre Probleme haben, das ist das Motto der Aktion Rollentausch. Für die Sozialexpertin Diana Stachowitz standen heuer langzeitarbeitslose Frauen im Mittelpunkt ihres Interesses.

Beruflich und sozial integriert mit Arbeit

Das NähWerk bietet 25 Frauen, darunter viele aus dem Münchner Norden, mit psychischen und sozialen Handicaps einen geschützten Arbeitsplatz mit Qualifizierungsmöglichkeiten und individueller Unterstützung. »Damit werden von Langzeitarbeitslosigkeit bedrohte Frauen beruflich und sozial integriert. Denn Arbeit bedeutet Teilhabe an der Gesellschaft«, lobte die Frauenpolitikerin Stachowitz das Projekt.

Frauen benachteilige der Arbeitsmarkt besonders. Junge Mütter und alleinerziehende Frauen seien vier Mal mehr von Arbeitslosigkeit und damit von Armut betroffen als andere. »Und die Situation könnte sich noch verschärfen«, gab Johanna Schilling, die Geschäftsführerin der Weißer Rabe GmbH, zu bedenken. Die Arbeitsmarktsituation in München scheint sicher zu sein, doch viele langzeitarbeitlose Menschen mit multiplen Vermittlungsproblemen drohen aus dem Raster zu fallen, da das Hilfsangebot reduziert werden soll. Das 2010 von der Bundesregierung beschlossene Sparpaket sieht drastische Kürzungen im Sozialbereich vor.

Deshalb plädiere, so Stachowitz, die SPD für einen öffentlich geförderten Arbeitsmarkt. »Das NähWerk besetzt durch seine Kombination aus Integration und Qualitätsanspruch eine Nische und ist zukunftsfähig. Denn hier kann man mit gutem Gewissen sozialgerecht einkaufen«, erklärt Diana Stachowitz den Ansatz.

Die neue Kollektion für den Winter

Zum Schluss ihres Rollentausches durfte die SPD-Politikerin Diana Stachowitz sich als Dekorateurin ausprobieren und das NähWerk-Schaufenster mit der neuen Herbstkollektion gestalten. Wer sich davon selbst ein Bild machen möchte, sollte einmal an der Schwanthalerstraße 79 in der Innentstadt zu einer gemütlichen Tasse Kaffee vorbeischauen.

Artikel vom 12.10.2011
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