Neues Radkonzept speziell für Erding geplant

Erding · Öfter mal aufs Rad

Radfahrer gibt es heute schon sehr viele in und um Erding, doch nicht immer sind die Radwege in gutem Zustand oder konsequent ausgeschildert.	Foto: bb

Radfahrer gibt es heute schon sehr viele in und um Erding, doch nicht immer sind die Radwege in gutem Zustand oder konsequent ausgeschildert. Foto: bb

Erding · Die Stadt Erding will gemeinsam mit Bürgern, Fahrrad-Verbänden und einem spezialisierten Fachbüro ein neues Radverkehrskonzept erstellen.

Diese soll das bisherige Konzept, das beinahe 30 Jahre alt ist, fortschreiben und ergänzen, wie es die Städteplanerin Karin Hatt aus dem Erdinger Bauamt zusammenfasst. „Unser Ziel dabei ist: Es sollen viel mehr Menschen als bisher Rad fahren – dazu müssen die Wege in und um Erding besser und sicherer werden, das richtige Material bereitgestellt und die Kommunikation über die Wege verbessert werden. Doch zunächst machen wir erst einmal eine gründliche Bestandsaufnahme, was wir eigentlich konkret jetzt schon haben“, sagte Hatt. Realisiert werden soll dann das Konzept auf alle Fälle so schnell wie möglich – vorher muss allerdings noch ein konkreter Etat dafür verabschiedet werden.

Karin Hatt stammt aus „der“ deutschen Fahrrad-Hauptstadt Münster und hat vor ihrem Engagement in Erding, das sie im Juni begann, bei Stuttgart ein Radverkehrskonzept erarbeitet. „Durch die Straßenverkehrsordnung hat sich der Stellenwert der Radfahrer deutlich verändert. Sie sind jetzt absolut gleichberechtigt mit den Autos – mit allen Rechten wie auch Pflichten. Dieser Änderung müssen wir jetzt schnell Taten folgen lasen.“

Im Planungs- und Umweltausschuss berichtete sie, dass sich die Stadt bei fünf spezialisierten Planungsbüros erkundigt habe, den Zuschlag erhalten hat schließlich das Büro Kaulen aus Aachen, das auch ein Büro in München hat. „Die fangen jetzt so bald wie möglich damit an, alle bestehenden Erdinger Radwege genau unter die Lupe zu nehmen unter den Aspekten Qualität des Weges, Ausschilderung, Linienführung, Unfallschwerpunkte. Dabei werden wir feststellen, dass durch neue Gebäude und Straßen, Schulen und Kindergärten, Ampeln und Kreuzungen, die Radwege heute oft ganz anders sind als ursprünglich geplant – oder auch ganz fehlen“, so Hatt.

Der nächste Schritt wird dann eine Haushaltsbefragung sein, die das Volumen des Radverkehrsaufkommens ermitteln soll, aber auch die Wünsche der Erdinger Radler. „Daraus erstellen wir dann gemeinsam mit den Vorstellungen von Stadtmarketing, Tourist-Info und dem Fremdenverkehrsverein, wo es speziell um Maßnahmen zur Förderung des Radtourismus geht, einen Radverkehrsnetzplan. Ebenso fließen hier solche Ideen ein wie Standorte für neue Abstellanlagen oder Stromtankstellen für Elektro-Bikes.“ Damit alle Vorschläge überhaupt im Bereich des Realisierbaren bleiben, wird das Fachbüro Kaulen zu allen Vorschlägen die zu erwartenden Kosten vorlegen. „Wichtig ist uns“, so Hatt, „eine spezielle, ganz individuelle Planung für Erding!“

Bürgermeister Max Gotz kündigte an, dass es danach – ähnlich wie beim Stadtpark – eine eigene Rad-Bürgerversammlung geben wird. Bereits jetzt gebe es eine große Zahl an interessierten Bürgern, die mitmachen wollen, hinzu kommen auch noch die direkt „betroffenen“ Verbände, wie etwa der Allgemeine Deutsche Fahrradclubs, die ihre Mitarbeit angeboten haben. Das Ziel der Stadt sei es, alle bisherigen und viele neue Radler mitzunehmen, jeden guten Ratschlag aufzugreifen und in die Planung mit einzubeziehen. „Wir wollen, dass durch das neue Konzept der Radverkehr in und um Erding wahrnehmbar zunimmt!“, so Bürgermeister Gotz. bb

Artikel vom 06.10.2011
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