Gladiators-Jugend will in der Bundesliga bleiben

Erding – »Die Mannschaft schafft das«

Während eines Bundesliga-Spiels stehen die beiden Trainer Stefan Teufel (rechts) und Johannes Pfeiffer immer voll unter Strom. Foto: bb

Während eines Bundesliga-Spiels stehen die beiden Trainer Stefan Teufel (rechts) und Johannes Pfeiffer immer voll unter Strom. Foto: bb

Erding – Vor ein paar Jahren da gab es bei den Gladiators noch drei Bundesliga-Teams: Junioren, Jugend und Schüler – der TSV Erding war eine Eishockey-Macht in Süddeutschland! Seither hat sich vieles geändert im Nachwuchs-Bereich, einige Spieler haben aufgehört, andere sind nach Klostersee, Moosburg, Freising und vor allem natürlich Landshut gewechselt.

So wie alle anderen Mannschaftssportarten hat auch das Eishockey große Probleme, den Nachwuchs bei der Stange zu halten, zu attraktiv sind die zahlreichen anderen Sportarten, vor allem das nicht-vereinsgebundene Sporteln beim Skaten mit Skateboard oder Inliner, das BMX-Biken, die Slackline oder das Parcouring. Sportlich konnten die Gladiators die höchsten deutschen Ligen kaum noch halten, neue Spieler von anderen Vereinen kamen nur spärlich. Die Junioren-Mannschaft des TSV wurde ganz aufgelöst, die Schüler haben sich nach mehreren Abstiegen nun in der Landesliga wieder gefangen. Ganz oben übrig geblieben ist nur noch die Jugend-Mannschaft (16 bis 18 Jahre) in der Bundesliga-Süd. Gemeinsam mit den beiden neuen Coaches Johannes Pfeiffer und Stefan Teufel kämpfen heuer 18 Jungs und zwei Mädchen um den Klassenerhalt. „Wir packen das mit dieser Mannschaft, da brauchen wir keine Fremden!“, motiviert Trainer Teufel.

Stefan Teufel ist derjenige, der nach einigen Chaos-Jahren bei Jugend und Schülern, mit zum Teil überstürzten Trainer-Verpflichtungen und –Entlassungen (alleine fünf verschiedene Trainer standen während der Vorsaison an der Bande der Jugend) wieder für eine Linie gesorgt hat im TSV-Nachwuchs. „Mein Ziel ist es, dass wir in Erding Eishockey mit Erdinger Kindern spielen, möglichst erfolgreich, mit der langfristigen Perspektive, Spieler für unsere erste Mannschaft auszubilden. Das moderne Eishockey ändert sich alle paar Jahre von der Spielanlage und –auffassung, und jetzt ziehen alle anderen Trainer von den Kleinschülern bis zu den Schülern mit an einem Strang, verfolgen unsere Strategie und Philosophie. Das ist sehr wichtig für die Zukunft!“, so Teufel.

Er spielte selbst Eishockey in Regensburg bis zur zweiten Liga, war danach Trainer in Grafing, Erding und Landshut und ist seit 17 Jahren beim Bayerischen Eishockey-Verband (BEV) als Auswahl-Trainer tätig. Seit vielen Jahren bot er seine Hilfe immer wieder beim TSV an. Nun in diesem Jahr hat er gemeinsam mit dem Erdinger Urgewächs Johannes Pfeiffer – der Spieler der ersten Oberliga-Mannschaft der Gladiators hat vor ein paar Wochen seinen Trainerschein gemacht – die Jugend-Mannschaft übernommen und will sie natürlich in der Bundesliga halten. „Das wird verdammt schwer, das wissen wir, aber wir sind nach einer sehr intensiven Vorbereitung seit Mai und dem Eistraining seit Ende August auf einem guten Weg, denke ich“, sagt Teufel.

Die Gegner in der Bundesliga heißen Riessersee, Landsberg, Bietigheim, Klostersee, Peißenberg, Freiburg und Regensburg, vor allen Landsberg und Bietigheim scheinen die direkten Gegner um den Klassenerhalt zu sein. Fünf neue Spieler (Julian Markon, Armin Dünzl, Louis Hinz, Nadja Gruber und Julia Haffmann) gemeinsam mit den beiden neuen Trainern sollen eigentlich dafür sorgen, dass man nicht wieder bis zum letzten Spieltag um den Verbleib in der Jugend-Bundesliga bangen muss. Nach den Vorbereitungsspielen gegen Bad Tölz, Nürnberg und Waldkraiburg sowie den ersten beiden Punktspielen gegen Riessersee (0:3) und Landsberg (2:5) zeigte sich, dass die anderen Teams körperlich robuster spielen, hieran werden die Coaches feilen in den kommenden Wochen. „Und wir müssen unseren Jungs – denn die Mädels stehen ja im Tor – so viel Selbstvertrauen mitgeben, dass sie an sich und an den Erfolg tatsächlich glauben. Denn eigentlich können sie gegen jeden Gegner mithalten“, meint Stefan Teufel. „Sollte es dann tatsächlich nicht klappen – wovon ich aber nicht ausgehe – dann habe ich schon ein paar Spieler aus Landshut und Rosenheim in der Hinterhand die uns helfen könnten“, so Teufel. „Aber unser Ziel ist es, mit diesem Erdinger Team in der Jugend-Bundesliga zu bestehen!“, bekräftigt Johannes Pfeiffer. bb

Artikel vom 30.09.2011
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