Streit um Ausgleichsflächen bedroht wichtiges Projekt

Brunnthal/Hofolding · Neuer Markt noch nicht sicher

Das Flächenstück für den Supermarkt ist bereits gefunden – doch über die Situierung der Grünausgleichsflächen herrscht noch Dissens.	Foto: ReB

Das Flächenstück für den Supermarkt ist bereits gefunden – doch über die Situierung der Grünausgleichsflächen herrscht noch Dissens. Foto: ReB

Brunnthal/Hofolding · Die Planungen für einen neuen Supermarkt im Westen Hofoldings laufen schon zwei Jahre – jetzt zeichnet sich die heiße Phase ab.

In Planung: Supermarkt

Der Brunnthaler Gemeinderat stimmte in der letzten Sitzung einer notwendigen Änderung des bisher auf Landwirtschaft ausgerichteten Flächennutzungsplans für den Bereich nördlich der Staatsstraße 2070 einstimmig zu. Doch damit scheint erst eine weitere Hürde gemeistert. Denn der Hofoldinger Bauwerber bevorzugt bei der Auswahl notwendiger Grünausgleichsflächen ein anderes Flächenstück als die Gemeinde. An diesem Umstand könnte das Projekt am Ende scheitern. Zumal sich die Grundeigentümer bereits anwaltschaftlich vertreten lassen. »Damit haben sie die Latte hoch gehängt«, so Bürgermeister Stefan Kern (CSU). Er will weiterhin auf Gespräche für eine Lösung setzen.

»Es wäre sehr schade, wenn dieses wichtige Infrastrukturprojekt am Ende noch scheitern sollte«, beklagte Kern im Gemeinderat. Beide Ortsteile bräuchten dringend ein neues Einkaufsangebot – fehlt doch dort seit Jahren ein solcher Vollsortimenter. »Doch die Gemeinde wird sich in Sachen Ausgleichsflächen sicher nicht die Handlungshoheit aus ihren Händen nehmen lassen«, unterstrich der Rathauschef. Bei deren Auswahl hat man sehr dezidierte Vorstellungen. So soll das Wegesystem für Ausflügler und Radler entlang des Markwegs in Richtung des Hofoldinger Forstes attraktiver gestaltet und zusätzlich begrünt werden. Ein schmaler Streckenstreifen entlang der bestehenden Verbindung soll deshalb nach Wünschen der Gemeinde als Ausgleich für die Bebauung der Felder weiter nördlich geschaffen werden. Anders die Sicht des Bauwerbers. »Er favorisiert ein anderes, konzentriertes Flächenstück«, verriet das Gemeindeoberhaupt. Sollte der Markt kommen, wäre er für die in dieser Hinsicht darbende Region in der Tat ein Zugewinn: neben rund 1.200 Quadratmetern Verkaufsfläche soll auch ein Backwarenverkauf eingerichtet werden. »Ein echter Gewinn«, lautete auch die Meinungsbildung im Gemeinderat.

Von Sauerlach kommend, soll der Markt linker Hand von der Staatsstraße auf einem heute noch landwirtschaftlich genutzten Flächenstück am Ortseingang eingepasst werden. Neben dem neuen Einkaufsmarkt ist laut Kern auch die Schaffung von rund acht Wohnungen vorgesehen. »Eines muss aber klar sein«, unterstreicht der Rathauschef. »Ohne Markt auch keine Wohnungen!« Denn nur mit dem neuen Supermarkt werde die gegenwärtige Flächennutzung hin zu einem künftigen Mischgebiet aus Wohnen und Gewerbe verändert. Sollten sich die Planungen umsetzen lassen, soll der Markt über die Brunnthaler Straße und einen ertüchtigten Reißweg vornehmlich von Norden erschlossen werden. »Die Ansiedlung von Einzelhandel ist ein nach breiter Übereinstimmung im Gemeinderat wichtiger Bestandteil unserer kommunalen Infrastrukturpolitik«, bekräftigt Kern die Bedeutung des Projekts. Eine Zeitschiene für die geplante Realisierung nannte er noch nicht. Man sei aber bemüht, die Interessensgegensätze mit den Bauwerbern auszuräumen. ReB

Artikel vom 21.09.2011
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