Stadt plant neues Schulzentrum in der Nordhaide – Baubeginn soll 2013 sein

Nordhaide · Pauken in der Natur

Hinter dem Einkaufszentrum Mira (kl. Bild, r.) an der Schleißheimer Straße will die Stadt auf dem Areal der früheren Panzerwiese das Schulzentrum Nordhaide bauen. 	Simulation: Baureferat/Foto: ws

Hinter dem Einkaufszentrum Mira (kl. Bild, r.) an der Schleißheimer Straße will die Stadt auf dem Areal der früheren Panzerwiese das Schulzentrum Nordhaide bauen. Simulation: Baureferat/Foto: ws

Nordhaide · In der riesigen Turnhalle – im Fachjargon eine Dreifach-Sporthalle – mit eigener Zuschauertribüne treiben künftig nicht nur die Schüler Sport, sondern auch die Bürger: Außerhalb des Unterrichts soll sie dem Vereinssport dienen.

Leben in der »Nordhaide«

  • Nordhaide · In der »Nordhaide« daheim
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Und die Aula des geplanten Schulzentrums Nordhaide, das die Stadt direkt hinter dem Einkaufszentrums Mira an der Schleißheimer-/Dülferstraße bauen will, soll auch als Versammlungsstätte für Veranstaltungen im Stadtviertel dienen.

Noch existiert das Vorhaben allerdings lediglich auf dem Reißbrett, der Neubau soll der Stadt zufolge zum Schuljahresbeginn 2015/16 im September 2015 seine Tore öffnen – falls im weiteren Planungs- und Genehmigungsverfahren alles glatt läuft. Der Baubeginn ist für Anfang 2013 vorgesehen. Tagsüber werden rund 1.100 Berufs- und Fachoberschüler in dem Komplex die Schulbank drücken: natürlich in ganz modernem Ambiente, mit Blick auf das direkt angrenzende Naturschutzgebiet Panzerwiese. Grundlage der weiteren Planungen wird wohl der Entwurf des Büros Schulz & Schulz Architekten aus Leipzig, das im Sommer den vom Baureferat ausgelobten nichtoffenen Realisierungswettbewerb gewonnen hat. Das Preisgericht – unter dem Vorsitz von Professor Tobias Wulf – lobte den Siegerentwurf wie folgt: »Die Arbeit besticht durch ihre städtebaulichen und architektonischen Qualitäten. Das Abrücken des Baukörpers vom Sandbienenweg mit einer konsequenten Nord-Süd-Ausrichtung und der Ausgestaltung des Schulplatzes als Hauptzugang erzeugt einen wohltuenden Abstand zur Nachbarbebauung.«

Das künftige Schulgebäude wird den städtebaulichen Abschluss des Neubauviertels Nordhaide nach Nordwesten hin bilden. In den 1990-er Jahren hat die Landeshauptstadt die Umgestaltung des militärisch nicht mehr benötigten Geländes, der sogenannten Panzerwiese, in ein Naturschutzgebiet betrieben. Am südlichen Rand des früheren Truppenübungsplatzes entstand ein neuer Stadtteil, die Nordhaide, gelegen zwischen Hasenbergl und Harthof. Das neue Quartier mit insgesamt 2.500 Wohnungen ist inzwischen fast fertig: Es leben dort rund 6.000 Menschen, darunter viele junge Familien. Buntes Treiben herrscht auf dem Nordhaideplatz vor dem Einkaufszentrum Mira an der U-Bahn-Station »Dülferstraße« der U 2. Es fällt mit seiner farbenfrohen Fassade entlang der Schleißheimer Straße sofort ins Auge.

Im Kontrast dazu soll das Schulzentrum Nordhaide eine eher schlichte »Fassade mit sandgestrahlten Betonfertigteilen im Erdgeschoss und einer Putzfassade in den Obergeschossen« erhalten, wie die Jury die Außenhaut des Schulgebäudes beschreibt. Es wird aus zwei großen Baukörpern bestehen: einem für die städtische Berufsoberschule Wirtschaft (BOS) und einem für die städtische Fachoberschule Wirtschaft (FOS). Jede Schulart werde mit ihren unterschiedlichen Schülerstrukturen in dem geplanten Komplex eine eigenständige Einheit mit eigener Verwaltung und eigenen Unterrichtsräumen darstellen, erläutert man im Baureferat. Beide Baukörper würden durch ein sogenanntes Gelenk miteinander verbunden.

Der Ausblick auf die Haide soll möglich sein

Besondere Attraktion wird der Eingangsbereich im Erdgeschoss: Von dort aus soll der Durchblick durch das Gebäude in die Haide möglich sein – und somit für eine »hohe Aufenthaltsqualität« sorgen. Die Schulmensa wird sich außerdem zur Haideseite hin befinden, vorgeschlagen sind auch Sitzmöglichkeiten im Freien.

»Eingangstor nach München« positiv bewertet

Als »städtebaulich positiv und spannend« beurteilte das Preisgericht außerdem die Eckausbildung an der Schleißheimer Straße, was »als Eingangstor nach München« zu bewerten sei. Das Grundstück ist etwa 20.000 Quadratmeter groß und liegt östlich der Schleißheimer Straße nahe der Dülferstraße. Die bebaubare Fläche beträgt dem Baureferat zufolge nur 53 x 103 Meter. Eine besondere Herausforderung des Wettbewerbs sei es deshalb gewesen, »das umfangreiche Raumprogramm« unter Einhaltung der planungsrechtlichen Vorgaben optimal unterzubringen. Durch das geplante Schulzentrum Nordhaide hofft die Stadt, an anderer Stelle Mietflächen aufgeben und Kapazitätsengpässe beseitigen zu können. Der Komplex lasse im Übrigen »keine großen technischen Herausforderungen erwarten«, hofft man im Baureferat.

Fazit der Behörde: Somit sei der Siegerentwurf »auch unter Berücksichtigung der Investitionskosten als sehr wirtschaftliches Gebäude zu bezeichnen.« Was das Schulgebäude kosten wird, steht derzeit noch nicht fest.

Bislang nur positive Reaktionen im Stadtteil

Im Stadtteil selbst ist man vorab voll des Lobes für den geplanten Schulneubau: »Es gab nur Befürwortungen, keine Kritik. Wir warten dringend auf Räume für den Stadtteil«, sagt Erich Tomsche, Sprecher der CSU-Fraktion im Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart, zu dem das Neubauviertel Nordhaide gehört. Wally Schmidt

Artikel vom 30.08.2011
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