Grübeln über Ligazusammensetzung

Grafing · Statt zwölf nur neun

In der Eishockey-Oberliga Süd werden demnächst voraussichtlich nur neun statt zwölf Teams spielen.	Foto: smg

In der Eishockey-Oberliga Süd werden demnächst voraussichtlich nur neun statt zwölf Teams spielen. Foto: smg

Grafing · Eine „Großbaustelle“ ist der weiterhin in der Schwebe stehende Kooperationsvertrag zwischen der Deutschen Eishockeyliga (DEL) und dem Deutschen Eishockeybund (DEB), zuständig für die zweite Bundesliga und die Oberliga Süd und damit den direkten Unterbau des Oberhauses.

Geht es für den Zweitligameister dabei um die im Vertragswerk neu auszuhandelnde Aufstiegsoption, so blickt man bei Oberligisten wie dem EHC Klostersee unter anderem wegen der davon abhängigen Regelung über Förderlizenzen mit Spannung auf den Ausgang der Verhandlungen. In der vergangenen Saison hatten aus dem Kader des Grafinger Drittligisten unter anderem die Torhüter Martin Fous (für die Wolfsburg Grizzly Adams) und Patric Scharnagl (für den EHC München) solche Doppelspielberechtigungen.

Mehr noch als dieses Thema beschäftigt die EHC-Macher um Präsident Alexander Stolberg freilich die wieder einmal unbefriedigende Situation bei der Ligenzusammensetzung. Zwölf Teams sollten es in der Oberliga Süd für die Saison 2011/12 eigentlich sein, doch nach Lage der Dinge läuft alles auf ein Neuner-Feld hinaus. „Es ist nicht zu glauben: Der eine kann nicht, einer darf nicht, wieder einer will nicht und der nächste ist pleite“ echauffierte sich der Klosterseer Vereinschef Stolberg nach der endgültigen Absage an die Schweinfurt Mighty Dogs, den aufstiegswilligen Nachrücker aus der Bayernliga durch den Bayerischen Eissportverband (BEV).

Die Unterfranken wären für den EV Landsberg eingesprungen, der sich als bevorrechtigter Nachrücker für den Bayernligameister ERC Sonthofen (hat auf den Aufstieg verzichtet) aus finanziellen Gründen für den freiwilligen Abstieg entschieden hat. Zwei weitere Plätze bleiben unbesetzt, weil auch die Stuttgart Rebels (Meister der Regionalliga Südwest) auf den Aufstieg verzichtet haben und der sportliche Zweitligaabsteiger Wölfe Freiburg durch das eröffnete Insolvenzverfahren den Statuten nach ausgeschlossen ist. Ersatz gibt es in beiden Fällen nicht, so dass als einzig noch mögliche zehnte Mannschaft der SC Riessersee möglich wäre. Die Garmischer werden freilich aller Voraussicht nach den sportlich realisierten Aufstieg in die zweite Bundesliga wahrnehmen.

Kurzfristig drohte der einst gesunden Spielklasse, die in den vergangenen Jahren an der Nahtstelle zwischen zwei Verbänden regelmäßig aufgerieben wird, sogar eine weitere Minderung. Die Passau Black Hawks drohten wegen der unbefriedigenden Situation um die Ligenzusammensetzung mit dem freiwilligen Rückzug in die Niederungen der Bezirksliga. Zwei Tage nach bekannt werden der Überlegungen aus der Drei-Flüsse-Stadt gab’s auch schon Entwarnung. Immerhin scheint das Muskelspielchen der Black Hawks insgesamt Bewegung in die Sache gebracht zu haben. Zur Saison 2012/13 soll ein gleitender Auf- und Abstieg festgeschrieben werden. Soll heißen: Jeder wegbrechende Klub wird durch einen anderen ersetzt, womit die Ligastärke gesichert wäre.

Die Entwicklung ist auch für Ligenleiter Oliver Seeliger kein Honiglecken. Es wird nicht leicht werden, einen attraktiven und ausgewogenen Modus für die Oberliga Süd zu präsentieren. Im Gespräch ist derzeit zunächst eine Doppelrunde aller Teilnehmer (wie bisher) und anschließend drei Minigruppen (zuletzt zwei), in der die Teams noch einmal in Hin- und Rückspiel aufeinander treffen. Die Resultate werden in die Gesamttabelle eingerechnet. In den Playoffs bleibt es wie gehabt: Die Platzierten Eins bis Acht spielen süd-intern Ausscheidungs-Playoffs, bevor die vier besten Teams auf die vier besten der Zwischenrunde aus den Gruppen West, Nord und Ost in Viertel- und Halbfinale sowie Endspielserie treffen. Als Saisonstart ist der 23. September vorgesehen. Am Wochenende davor soll die erste Runde im DEB-Pokal über die Bühne gehen. smg

Artikel vom 30.06.2011
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