Nach Baustopp: TSG bekommt nun ein neues Domizil

Ebersberg · Tanzen ohne Hindernis

Peter Kampmann (Foto links oben) freut sich auf das neue TSG-Domizil. Hier soll dann ohne Hindernisse wie etwa Säulen im Raum getanzt werden können.	Fotos: Privat/Brunner

Peter Kampmann (Foto links oben) freut sich auf das neue TSG-Domizil. Hier soll dann ohne Hindernisse wie etwa Säulen im Raum getanzt werden können. Fotos: Privat/Brunner

Ebersberg · Dank eines Transparents, das Mitglieder der Tanzsportgemeinschaft (TSG) Da Capo Anfang Juni am Bauzaun aufgehängt haben, ist nun klar, was an der Dr.-Wintrich-Straße 3 in Ebersberg entsteht: das Tanzsportzentrum der TSG Da Capo.

Zumindest wird dem größten Tanzsportvereins im Landkreis Ebersberg künftig der komplette erste Stock des fünfstöckigen Gebäudes mit einer Fläche von 550 Quadratmetern zur Verfügung stehen. Im Erdgeschoss wird voraussichtlich ein Bekleidungsgeschäft einziehen, in den oberen Etagen die Volkshochschule (VHS) Ebersberg.

„Die Planungen laufen ja schon seit dem Abriss der Molkerei 2008 und wir hatten gehofft, dass wir 2010 einziehen können. Daraus wurde aufgrund der umfang­reichen Planungen nichts. Dann sollte es August 2011 werden, aber daraus wird jetzt wieder nichts, weil es von Dezember bis April einen Baustopp gab“, erzählt Peter Kampmann, Pressewart der TSG DaCapo. Grund für den Baustopp, den das Landratsamt (LRA) verhängt hatte, waren neue Brandschutzvorschriften, die umgesetzt werden mussten. Da in dem neuen Domizil auch Turniere veranstaltet werden, zu denen oft rund 200 Zuschauer erwartet werden, erzwingen die verschärften Auflagen zwei im Brandfall sicher benutzbare Fluchtwege. Dies war in der Gesamtgenehmigung des Gebäudes so nicht vorgesehen, geplant war nur ein Notausgang. „Wir haben dann zusammen mit dem Architekten, dem Bauträger und dem LRA eine Lösung erarbeitet, mit der nun alle zufrieden sind“, so Kampmann. Seit Ostern wird wieder weiter gebaut.

Die Schwierigkeiten bei den Planungen lagen darin, dass die TSG den großen Raum, der durch Trennwände in drei Tanzsäle unterteilt werden kann, säulenfrei gestalten wollte. „Die Tänzer brauchen Bewegungsfreiheit und können nicht dauernd schauen, ob sie nicht vielleicht gegen ein Hindernis stoßen. Einmal tauchte in den Planungen ein Rohr mitten im Raum auf, durch das der Architekt die Abwasserleitungen führen wollte. Aber egal, wie dünn so ein Rohr ist, für die Tänzer ist es störend“, erklärt Kampmann.

Noch viel Arbeit bis zur Eröffnung

Nun erwartet die TSG die Fertigstellung des Raumes Ende des Jahres, im Januar 2012 wird voraussichtlich die offizielle Eröffnung stattfinden. Bis dahin wartet auf die Mitglieder jedoch noch viel Arbeit: Die Inneneinrichtung wie Möbel für die Lounge und die Küche müssen beschafft und die Beleuchtung installiert werden. Die Elektropläne dafür sind bereits fertig. Eine wichtige Aufgabe steht noch an: Die Planung und Installation der Musikanlage. „Zum Glück haben wir im Verein viele Experten, so dass wir die Arbeiten selbst durchführen können“, so Kampmann.

Auch die Genehmigung für die Bewirtung der Gäste bei Turnieren steht noch aus. „Intern können unsere Mitglieder die Küche problemlos nutzen, aber bei Veranstaltungen gilt es, besondere Hygienevorschriften zu beachten. Wir werden das Problem eventuell so lösen, dass wir bei Veranstaltungen einen externen Catering-Service beauftragen“, erklärt Kampmann. Anlass für den Bau des Tanzsportzentrums waren die Planungen der Stadt Ebersberg, einen Stadtsaal zu errichten und damit die Sieghartsburg, in der die TSG derzeit trainiert, als Veranstaltungsort zu ersetzen. Der TSG drohte die Kündigung des Mietvertrags. „Wir haben unsere Idee, ein Tanzsportzentrum zu bauen Georg Reischl von der gleichnamigen Spedition vorgetragen und er erklärte sich bereit, den Bau zu übernehmen. Von ihm werden wir die Räume mieten“, erklärt Kampmann und ergänzt: „Glück für uns war, dass sich nicht nur der Bau des Tanzsportzentrums, sondern auch der des Stadtsaals verzögert hat.“

Genug Zeit für den Umzug

Der Grund hierfür habe darin gelegen, dass die Städtebau­förderung zu wenig Nebenräume monierte, erklärt Stadtbauarchitektin Waltraud Fischer. In der Zwischenzeit hat es sich ergeben, dass im Erdgeschoss der Arcaden die Metzgerei ausgezogen ist und die Stadt die Räume hinzukaufen konnte. „Derzeit prüft das Landratsamt die Planungen wie Brandschutz und Statik. Sobald die Genehmigung vorliegt, starten im Herbst die Ausschreibungen für die Werkplanung, Baubeginn könnte dann noch in diesem Winter sein“, so Fischer. Also hat die TSG genügend Zeit für ihren Umzug. Auch die VHS Ebersberg freut sich auf den Einzug. „Wir sind bisher in der ganzen Stadt verstreut, in dem neuen Gebäude können wir unsere Angebote endlich bündeln“, sagt Martina Eglauer, Leiterin des „Zweckverband Kommunale Bildung“, unter dem alle Volkshochschulen der Kommunen im Landkreis Ebersberg unter einem Dach verwaltet werden. Auch der EDV-Bereich, der bisher in Grafing untergebracht war, wird hier einziehen. Lediglich Sprachkurse werden weiterhin an den Schulen stattfinden und auch den großen Raum im Dachgeschoss des Klosterbauhofs will die VHS weiterhin für ihr „Studium generale“ oder die Kinder-Uni nutzen. Die Mietkosten der VHS im neuen Gebäude werden von der Stadt Ebersberg getragen. Von Sybille Föll

Artikel vom 30.06.2011
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