Moosach · Hoagartn bis Hochkultur

Julia Schönfeld-Knor (l.) ist die neue Geschäftsführerin des Pelkovenschlössls. Jutta Brandl-Hammer gab ihr Amt nach über sieben Jahren auf. Benjamin Hilbig

Moosach · Die Zahlen für das Jahr 2010 sprechen für sich: 1033 Einzelveranstaltungen gab es im Pelkovenschlössl, dem städtischen Kultur- und Bürgerhaus Moosach am Moosacher St.-Martins-Platz. Genau 25.170 Besucher kamen, wie die scheidende Geschäftsführerin Jutta Brandl-Hammer auf Nachfrage mitteilte.

Sie leitete die Einrichtung von Anfang an, von der Eröffnung im März 2004 bis Ende Mai 2011, und gab nun ihr Amt aus persönlichen Gründen auf. Ihre Nachfolgerin, Julia Schönfeld-Knor, kennt das Kultur- und Bürgerhaus Moosach ebenfalls von Anfang an, war dort Kursleiterin und ist voll des Lobes für ihre Vorgängerin: »Das Pelkovenschlössl ist ein spitzengeführtes Haus. Es steht mitten in Moosach und wird von den Bürgern sehr gut angenommen.«

Die neue Geschäftsführerin leitet das Kultur- und Bürgerhaus Moosach seit heute. Die 40-Jährige hat gleich zwei Berufe: Sie ist gelernte Kulturmanagerin und Schauspielerin. Nebenbei hat sie auch mehrere Ehrenämter inne: Sie sitzt im Moosacher Bezirksausschuss und leitet den SPD-Ortsverein Moosach. Vor ein paar Jahren hat Schönfeld-Knor die 1200-Jahr-Feier Moosachs mitorganisiert, für das diesjährige Isar-Insel-Fest am ersten Wochenende im September hat sie wieder die künstlerische Leitung inne. Für das Amt als Geschäftsführerin des Kultur- und Bürgerhauses Moosach hat sie sich viel vorgenommen: Julia Schönfeld-Knor möchte in der Programmgestaltung neue Akzente setzen – was sich genau ändern soll, will sie noch nicht verraten, nur so viel: Das Angebot im Pelkovenschlössl werde künftig »vom Hoagartn bis zur Hochkultur« reichen. Schon jetzt gibt es jede Menge Konzerte, zahlreiche Kurse und Tanzveranstaltungen, Feste, Lesungen, Musikabende, Ausstellungen, Vorträge, Ferienprogramme für Kinder und Jugendliche, Sprachkurse, Schachturniere (»Moosach schnell«), Gymnastikangebote, Yoga, Fitness und vieles mehr. Das Angebot sei so gut wie ausgereizt und das Haus fast voll belegt, »mehr geht nicht«, resümiert die scheidende Geschäftsführerin Brandl-Hammer.

Von Jahr zu Jahr seien die Besucherzahlen im Haus gestiegen, von 13.086 Personen im Jahr 2004 bis auf mehr als 25.000 Besucher im vergangenen Jahr. Der Renner seien sämtliche Tanzkurse und Tanzveranstaltungen, die griechischen und irischen Feste sowie die interkulturellen Volkstänze mit einem bunten, kontrastreichen Programm: Alle treten da auf, vom bayerischen Trachtler bis zur indonesischen Tänzerin. Beliebt ist auch das Schlössl-Bridge. »Die Bürger sollen das Pelkovenschlössl als Kommunikationszentrum erleben, nicht nur als Kulturstätte«, beschreibt Brandl-Hammer das Konzept des Hauses.

Julia Schönfeld-Knor sieht zudem ein weiteres Plus in den Räumen, die vielfältig nutzbar seien und so »jede Art der Entfaltung« ermöglichten. Sowohl der Saal im Erdgeschoss als auch der im ersten Stock des historischen Gemäuers – jeder Saal bietet Platz für 100 Personen – sei variabel einzurichten und nicht etwa von vornherein durch eine feste Bühne verbaut. »Man kann die Räume so gestalten wie man will«, freut sich die neue Hausherrin im Pelkoven-schlössl.

Die Bürger können und sollen sich im Kultur- und Bürgerhaus Moosach auch künftig mit ihren Ideen und Visionen selbst einbringen und sich auch als Akteure und Künstler verwirklichen können. Das ist ebenfalls Teil des Konzeptes.

Als Leiterin des Hauses »braucht man ein Gefühl für den Stadtteil und muss viele Leute kennen«, weiß die scheidende Geschäftsführerin Brandl-Hammer aus ihrer langjährigen Erfahrung zu berichten. Und auch sie lobt ihre Nachfolgerin: »Julia Schönfeld-Knor kennt und liebt den Stadtteil, hat Erfahrung und kann zuhören. Moosach hat eine gute Wahl getroffen.« Sie war vom Gesamtverein Moosach, dem Trägerverein des Kultur- und Bürgerhauses Moosach, unter zehn Bewerberinnen und Bewerbern ausgesucht worden. Wally Schmidt

Artikel vom 31.05.2011
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