204 Millionen Euro im Säckel

Grünwald · Rekordhaushalt

Grünwald · Einstimmig befürwortete der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung den Haushalt 2011 sowie die mittelfristige Finanzplanung 2010 bis 2014.

Geothermie in Grünwald

Wie Kämmerer Raimund Bader dem Gremium erläuterte, übersteigt der Gesamthaushalt der Gemeinde erstmalig in der Geschichte mit rund 204 Millionen Euro die 200 Millionen Euro Grenze. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 152,4 Millionen Euro, auf den Vermögenshaushalt knapp 52 Millionen Euro. »Dementsprechend verzeichnen wir aber auch Rekordumlagezahlungen, zu deren Ausgleich jedoch vorsorglich Rückstellungen gebildet wurden«, erklärte Bader.

Größte Ausgabe: Kreisumlage mit 92,9 Millionen Euro

Insgesamt muss Grünwald für die Kreisumlage rund 92,9 Millionen Euro berappen, für die Umlage an Bund und Land 23,3 Millionen Euro. Im Verwaltungshaushalt 2011 wurden rund 80 Millionen Euro Einnahmen durch Gewerbesteuer geplant, die Umsatzsteuer wurde mit 4,9 Millionen Euro veranschlagt und bei der Einkommensteuerbeteiligung rechnet man mit 6,5 Millionen Euro. Weitere Einnahmen durch Zinsen betragen rund 8,3 Millionen, durch sonstige Steuern 5,7 Millionen Euro.

Aus dem Vermögenshaushalt werden zudem in den Verwaltungshaushalt 34,2 Millionen Euro zugeführt aus Rückstellungen für die Umlagen. Den größten Posten für Ausgaben aus dem Verwaltungshaushalt nahmen Kreisumlage und Gewerbesteuerumlage mit insgesamt rund 116 Millionen Euro ein. Insgesamt 9,8 Millionen Euro entfallen auf Personalausgaben und 7,3 Millionen Euro auf Zuschüsse. »Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 0 Euro«, freute sich der Kämmerer zu berichten. Nach seinen Worten ist mit einer Erhöhung von Gebühren und Hebesätzen für Grund- und Gewerbesteuer für 2011 nicht zu rechnen.

Bei der mittelfristigen Finanzplanung schlagen vor allem die Errichtung des Gymnasiums mit rund 35 Millionen Euro und der Bau des »Hauses der Begegnung« mit zirka 21 Millionen Euro zu Buche. Wie er betonte, sind dies aber Investitionen in die Zukunft, die Grünwald attraktiv bleiben lassen, da sowohl für die Jugend wie auch für die ältere Generation gesorgt wird. Für den Ausbau des Geothermie-Leitungsnetzes sind in diesem Jahr insgesamt 6 Millionen Euro im Vermögenshaushalt bereit gestellt. Auch hier legte Bader dar, dass es um nachhaltige und zukunftsweisende Investitionen geht. Die wichtigsten Einnahmen des Vermögenshaushalts stammen mit rund 50,6 Millionen Euro aus den Rücklagen und decken vor allem die Umlagenzahlungen.

Schuldenfreie Gemeinde – Kredite sind nicht nötig

Eine Darlehensaufnahme ist nicht nötig. Ebenso gibt es keine Kürzungen im sozialen Bereich und auch das kommunale Erziehungsgeld zur Stärkung der Familien bleibt erhalten. Tobias Brauner (PBG) betonte, dass es richtig war, den Ansatz für Einnahmen aus der Gewerbesteuer von 90 Millionen im Vorjahr auf 80 Millionen 2011 zu senken und betonte die solide Aufstellung des Haushalts. »Es ist auch gut, dass wir Vorsorge getroffen haben für die hohen Umlagezahlungen«, freute sich Stephan Weidenbach (CSU).

Ingrid Reinhart-Maier meinte, dass es sehr positiv sei, dass Grünwald energiepolitisch mit Geothermie nun so gut aufgestellt ist. Vor allem bei der derzeitigen Diskussion über Atomkraft sei es gut, dass die Geothermie auch zur Stromerzeugung genutzt werden kann.

hol

Artikel vom 06.04.2011
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